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hung standen. So sollte ein Gesamtbild entstehen, über die Art und Weise,<br />
wie Umwelt und Umweltrisiken in Industriestädten wahrgenommen und<br />
beurteilt werden. Parallel dazu sollten Unterschiede und Ähnlichkeiten in<br />
der Wahrnehmung und Reflexion von Risiko in den beiden Ländern aufgezeigt<br />
werden.<br />
Unser Team bestand aus sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />
sowie einer Fremdsprachen-Sekretärin. Die einjährige Feldstudie wurde im<br />
„cross over design“ vorgenommen: in Deutschland von einer englischen Forscherin,<br />
Dr. Patricia Bell und in Schottland von einem deutschen Forscher,<br />
Dr. Achim Schlüter. Die Projektleitung hatte Dr. Peter Phillimore von der<br />
Universität Newcastle, England. Weitere Mitglieder der Universität Newcastle<br />
waren Dr. Suzanne Moffatt, Dr. Tanja Pless-Mulloli und unsere<br />
Fremdsprachen-Sekretärin Frau Lucy Mott. Von der Universität Hamburg<br />
war Frau Birgitt Höldke als Projektberaterin mit im Team. Diese Teamkonstellation<br />
brachte mit sich, dass die acht Projektmitglieder fast die ganzen<br />
zwei Jahre von vier verschiedenen Orten aus arbeiteten. Die erfolgreiche<br />
Kommunikation im Team basierte daher neben regelmäßigen Teammeetings<br />
auf eMail-Kommunikation und den Zugang zur gemeinsamen „Webfestplatte“.<br />
Auf dieser Festplatte können transkribierte Interviews, Notizen von teilnehmender<br />
Beobachtung, gescannte Daten und anderes einerseits aufbewahrt,<br />
andererseits aber auch für das ganze Team zugänglich gemacht werden.<br />
3 Der qualitative Forschungsprozess in der Praxis<br />
In meinem Vortrag geht es um die Beschreibung unserer Erfahrung mit<br />
CAQDAS in diesem bi-national vergleichenden, ethnographischen Forschungsprojekt<br />
aus der Perspektive einer der Forschenden. Unsere einjährige<br />
ethnographische Untersuchung zum Thema „Kulturelles Verständnis von<br />
Umweltrisiken an Industriestandorten“ stellte hohe Ansprüche an internationale<br />
Teamarbeit. Um den Informationsaustausch zu gewährleisten, haben<br />
wir unsere Daten z.B. Forschungstagebücher, transkribierte Interviews, Berichte<br />
und auch das CAQDAS-Programm mit kodierten Daten auf einer<br />
„shared drive“ (eine Web-Festplatte) für alle Teammitglieder in den beiden<br />
Ländern zugänglich gemacht. Wir hatten eine Finanzierung für zwei Jahre.<br />
Nach einer sechswöchigen Vorbereitungsphase waren dreizehn Monate<br />
für ethnographische Feldarbeit eingeplant. Die restliche Zeit hatten wir für<br />
Analyse und Berichte. Wie so oft in Forschungsprojekten kam die Kodierung<br />
etwas zu kurz, sie ist unter viel Zeitdruck vorgenommen geworden. In diesem<br />
Kontext möchte ich die Vorteile von CAQDAS nennen, aber auch ein<br />
paar Nachteile erwähnen.<br />
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