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Benennung von Kodes. Zu Beginn vergab ich überwiegend beschreibende<br />
Kodes, um Fakten zu kodieren oder auch im Sinne eines Wegweisers bestimmte<br />
Textstellen leicht wieder aufzufinden. Erst allmählich kamen bewertende<br />
und analysierende Kodes, die bestimmte Konzepte beinhalten, hinzu.<br />
(b) Die Entwicklung der Suchheuristik<br />
Der Kodebaum wurde immer umfangreicher und es wurde in dieser Phase<br />
deutlich, dass eine Eingrenzung und Strukturierung dringend erforderlich<br />
war, um angesichts der vielen verschiedenen Kodes den Überblick zu behalten<br />
oder gar zu Ergebnissen zu kommen. In vielen Diskussionen, ständiger<br />
Arbeit am Kodebaum und der Feinanalyse von Textstellen, aber auch durch<br />
die theoretische Beschäftigung mit methodologischen Konzepten (Kodierparadigma<br />
von Strauss und Corbin) entstand eine eigene Suchheuristik, die aus<br />
drei Säulen besteht. Entsprechend dem Vorschlag von Kluge & Kelle (1999),<br />
die vorschlagen empirisch gehaltlose Suchheuristiken zu verwenden, die erlauben,<br />
das Datenmaterial durch eine bestimmte Linse zu betrachten, errichtete<br />
ich drei Säulen der Suchheuristik, die den Forschungsprozess ab diesem<br />
Zeitpunkt leiteten und die gleichzeitig zu einer Begrenzung und genaueren<br />
Ausrichtung der Fragestellung führten.<br />
34<br />
• Darstellung der Lebenswelten: Wie beschreiben die jungen Frauen ihre<br />
bikulturelle Situation. Wie sind die beiden Kulturen bei Ihnen repräsentiert?<br />
• Strategien zur Gestaltung der bikulturellen Situation: Welche Strategien<br />
nutzen die jungen Frauen, die speziellen Herausforderungen ihrer Situation<br />
zu bewältigen?<br />
• Identitätskonstruktion: Wie lösen die jungen Frauen vor dem Hintergrund<br />
einer bikulturellen Situation ihre Aufgaben ihrer Identitätsarbeit<br />
wie Auseinandersetzung mit der Geschlechtsrolle, Umgestaltung familiärer<br />
Beziehungen, die andere Gleichaltrige ebenfalls läsen müssen.<br />
(c) Typenbildung<br />
Eine Typologie ist der Versuch, Muster einer sozialen Realität zu identifizieren<br />
und Sinnzusammenhänge sichtbar zu machen (Kluge & Kelle, 1999).<br />
Erst in der Zusammenschau der ausdifferenzierten Suchheuristik und den<br />
dafür erarbeiteten Feinanalysen war eine Verdichtung der Ergebnisse möglich.<br />
Es wurden Vergleichsdimensionen formuliert, die sich auf zwei Hauptdimensionen<br />
reduzieren lassen:<br />
• das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Kultur,<br />
• die Nutzung der Ressource Bikulturalität.