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nommen (weiblich, 16-26 Jahre alt). Dabei habe ich zwei Gruppen gebildet<br />
hinsichtlich des Aufenthaltsortes der Familie und der Nationalität der Mutter,<br />
so dass die Bedingung „die Mutter lebt in der Migrationssituation, also in<br />
der Fremde“, konstant war.<br />
Neben den Interviews hatte ich als weiteres Datenmaterial Interviewprotokolle,<br />
Feldbeobachtungen, Gespräche mit Müttern und Vätern aus bikulturellen<br />
Familien, so dass Elemente der ethnografischen Feldforschung miteinbezogen<br />
wurden.<br />
Die Interviews wurden transkribiert nach den GAT-Regeln (Selting, 1998),<br />
die allerdings vereinfacht wurden, da ich eine psychologische und keine linguistische<br />
Fragestellung habe.<br />
3 Der qualitative Forschungsprozess in der Praxis<br />
3.1 Datenauswertung: Vom Ausschnitt zur Struktur<br />
Die ursprüngliche Idee narrative Interviews durchzuführen, um die Sinngebung<br />
und Relevanzsetzung ausschließlich den Interviewpartnerinnen zu überlassen,<br />
musste modifiziert werden. Es zeigte sich, dass den Interviewpartnerinnen<br />
das autobiografische Erzählen schwer fiel. Eine der möglichen<br />
Erklärungen ist, dass es in der indonesischen Kultur normwidrig ist, die eigene<br />
Person zu stark in den Mittelpunkt zu stellen. Deshalb wurde der Interviewstil<br />
der Situation angepasst und das Interview stärker themenzentriert<br />
geführt. Das hatte für die Auswertung zur Folge, dass ein streng sequentielles<br />
Verfahren wie die Textanalyse nur partiell möglich war.<br />
Die Auswertung verlief in einem spiralförmigen Prozess des Wechsels von<br />
der detaillierten Analyse einzelner Interviews bzw. Interviewausschnitte<br />
(unter die Lupe nehmen!) zu einer generalisierenden und abstrahierenden<br />
Betrachtung des Ganzen aus der Distanz, bei der alle Interviews, die Fragestellung<br />
und theoretisches Vorwissen mitbeinbezogen wurden. Dabei bot die<br />
Grounded Theory und ihre Forderung nach permanentem Vergleich das<br />
Rahmenkonzept. Tiefenschärfe konnte ich gewinnen durch die textanalytische<br />
Bearbeitung ausgewählter Textstellen (Lucius-Hoene & Deppermann,<br />
2002).<br />
32<br />
Mutter<br />
Indonesierin<br />
Familie lebt in<br />
Deutschland<br />
Mutter Deutsche<br />
Familie lebt in<br />
Indonesien<br />
die “deutsche”<br />
Gruppe<br />
die “indonesische”<br />
Gruppe