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aia 1 pdf - Slavko Kacunko

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da der Vorgang bereits begann, als der Ursprung aller Bilderzeugung, die<br />

Malerei und die Skulptur, erweitert wurden durch technische Medien.<br />

Die Veränderung des Gesamtcharakters Kunst geschieht seitdem nicht<br />

mehr schockartig, sondern in kleinen Wellen. Die CD-ROM ist eine solche<br />

Welle, genauso wie das Radio und das Fernsehen eine waren und das<br />

Internet eine ist. Die stetigen Wellen haben die Kunst immer mehr umspült,<br />

und so gewinnt die Meinung von Markus Lüpertz, daß es an der<br />

Zeit wäre, den Kunstbegriff wieder strikt auf Malerei und Skulptur zu<br />

begrenzen, durchaus Attraktivität.<br />

Man lasse einer solchen Kunst die Aura des Originals und eröffne in<br />

der Reihe der technisch reproduzierbaren Künste ein weiteres Forum für<br />

die CD-ROM. In Wirklichkeit ist dies längst geschehen, die Crux liegt<br />

darin, daß ein zweiter Begriff, der ähnlichen Wert und Nimbus wie das<br />

Wort ›Kunst‹ besitzt, nicht existiert. Doch gewinnt der Ausdruck<br />

›Medien‹ bereits eine integrierende Kraft, die ihn durchaus gleichwertig<br />

neben ›Kunst‹ erscheinen läßt. Die Diskussion über Qualität und Nichtqualität<br />

läßt sich sehr viel effektiver führen, wenn die CD-ROM nicht als<br />

neue Kunstform, sondern als neue Medienform betrachtet wird. Dies ist<br />

allerdings gleichbedeutend mit dem Eingeständnis, daß der jahrzehntelange<br />

Kampf um den Kunstcharakter der Fotografie ein Scheingefecht<br />

war. Der Begriff ›neue Medienform‹ für Fotografie ist vielleicht sogar<br />

noch stärker als lediglich eine ›neue Kunstform‹. Der Kunstcharakter<br />

kann zurückgegeben werden, was zählt ist der eigenständige Mediencharakter.<br />

Und einen solchen nimmt als bisherigen Höhepunkt in der<br />

Linie seit Erfindung der Fotografie die CD-ROM für sich in Anspruch.<br />

Doch was macht die Qualität der neuen Medienform CD-ROM aus? Als<br />

bekannt sei vorausgesetzt, daß sie erstaunlich viele Daten aller reproduzierbaren<br />

Medien speichern und interaktiv, also nonlinear, in erstaunlicher<br />

Schnelligkeit wieder ausgeben kann. Daß dies eigentlich noch<br />

immer nicht schnell genug geschieht, daß die Bildqualität zuweilen zu<br />

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artintact 2

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