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aia 1 pdf - Slavko Kacunko

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artintact 1<br />

50 Diese auf dem Bildschirm erscheinenden Hände sind abgeschnitten,<br />

verlangen nach Ergänzung durch einen Körper. Der Körper des Betrachters<br />

kann sich gewissermaßen verlängern und sich in die Position des<br />

Agierenden versetzen. Auch wird durch den kleinen Ausschnitt, die Nahaufnahme<br />

und den Blickwinkel eine Identifikation mit der Kamera nahegelegt.<br />

Diese Aufmerksamkeit für Position und Einbeziehung des Betrachters<br />

in die Bildszene finden wir auch bei Eric Lanz’ Installationen. Sie sind<br />

immer sehr einfach, er arbeitet mit maximal drei auf Sockeln stehenden<br />

Monitoren oder einigen Videoprojektionen. Es gibt keine Sitzgelegenheiten,<br />

die dem Betrachter die Teilnahme an einer Vorführung suggerieren<br />

könnten. Vielmehr ist er aufgefordert, in Bewegung zu bleiben, zu kommen<br />

und zu gehen (als navigiere er in einem Hypermedium), seine Entfernung<br />

zum Bildschirm selbst regelnd, die eine oder andere Sequenz zufällig<br />

auf einem Bildschirm erfassend, selbst über die Zeitdauer entscheidend.<br />

Die einzige ihn direkt beeinflussende und in Frage stellende Intervention,<br />

zum Beispiel in der Installation Y von 1988, wird durch seine eigene,<br />

durch Infrarotsensoren erfaßte Bewegungsveränderung möglich und<br />

führt zu einem Wechsel der gezeigten Sequenz. Gefangen in dieser kurzen<br />

aber tatsächlichen Interaktion wird er zum Gegenstand einer fiktiven<br />

Überwachung. Tatsächlich zeigt eine der Sequenzen ein binoculares Teleskop,<br />

wie es für Panoramen in Gebrauch war. Es scheint den Galerieraum<br />

wie ein Kontrollinstrument abzutasten und richtet, man beachte die<br />

metaphorische Umkehrung, das Auge auf den Betrachter.<br />

Die Videoinstallationen, Multimediawerke par excellence, erlauben es<br />

seit langem, andere Beziehungen zur Repräsentation durchzuspielen. Es<br />

werden andere kinematografische Anordnungen ausgearbeitet, die dem<br />

Betrachter neue ästhetische Erfahrungen ermöglichen und die ihn dazu

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