aia 1 pdf - Slavko Kacunko

artintact 5
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ersten Aufnahmen mit Hugo zu sehen, bedeutet(e) oftmals eine Klärung,
eine Kristallisation – eine Reihe flüchtiger Blicke auf die eigene Arbeit,
klar und scharf durch die Anwesenheit des Auges eines anderen.
Auf einem Spielplatz
läßt es sich gut lieben
Unser erster Impuls bei der Arbeit an Performances war, etwas zu bauen –
eine rohe Konstruktion aus Materialien früherer Bühnenbilder, ein flüchtiges
Arrangement aus wenigen Objekten oder Elementen (Vorhang,
Tisch, Plane, Gerüst). Wenn wir Performances auf diese Weise entstehen
ließen, diskutierten wir darüber, wie ein Raum oder ein Gegenstand
Aktionen bestimmt oder nahelegt – ein Tisch verlangt, daß man sich
darauf setzt, ein Durchgang winkt nach einem Reisenden, ein Vorhang
will geöffnet werden. Es gab Räume, die die Performance auf bestimmte
Weise sozialisierten, indem sie die Performer dazu brachten, miteinander
zu interagieren, während andere Räume den sozialen Rahmen außer
Kraft setzen konnten, die Performer einander entfremdeten, sie isolierten,
trennten. Man mußte sich mit den unterschiedlichen architektonischen
Strukturen der Theater auseinandersetzen – dem Sortiment der
Spielstätten, Bühnen, Black-Boxes, Proszenien, Studiobühnen, von
denen jede auf ihre Weise bestimmte Gesten ermöglichte und andere
unerreichbar werden ließ. Für uns war der konstruierte Theaterraum, die
reale Theaterarchitektur immer Bestandteil unserer Debatte, ebenso ein
Ausgangspunkt wie Text, Soundtrack, Aktion oder Kostüme.
In unseren Arbeiten, die nicht für Theaterräume, sondern für Galerien
und den öffentlichen Raum konzipiert waren, gingen wir ebenfalls von
dieser Frage nach dem konstruierten theatralen Raum (was läßt er dich
tun?) aus und übersetzten sie in die reale Welt, arbeiteten die speziellen
Eigenschaften von Bussen, Bibliotheken, alten Fabrikhallen, Treppenhäusern,
Kellern heraus – bezogen auf die Art und Weise, wie diese Orte