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Zwei Arten Bücher zu machen
Arbeitsnotizen zu Flora petrinsularis
Von Jean-Louis Boissier
Zuerst hatte ich die Intuition, daß das Werk Jean-Jacques Rousseaus geeignet
sei, mich schöpferisch mit den interaktiven Beziehungen der neuen
technologischen Medien auseinanderzusetzen. Und zwar, weil es sich
grundsätzlich mit dem Verhältnis zur Welt beschäftigt. 1 Der Stand der
Technik veranlaßt uns, nach einer Definition von Schrift für die Hypermedien
zu suchen und über die Gestalt des interaktiven Bildschirms
nachzudenken. Damit müßte sich auch das Büchermachen verändern.
Und Rousseau, so habe ich festgestellt, hat ebenfalls zwei Arten des
Büchermachens entwickelt.
Sagen, Zeigen
Das während einer Krise auf der Insel Saint-Pierre angelegte Herbarium
Rousseaus wurde für ihn zum Anlaß, sich über ein neues Verfahren
des Schreibens Gedanken zu machen. Im Alter von fünfzig Jahren wurde
1. Diese Arbeit verdankt wesentliche Impulse der interessierten Teilnahme Raymond
Bellours. Er hat mich eingeladen, darüber einen Vortrag zu halten – ›Le logiciel comme
rêverie‹ im Rahmen des 1990 in Valence abgehaltenen Kolloquiums Cinéma et littérature.
Le temps des machines. Im Kontext der Beschäftigung mit Interaktivität in Alain Resnais
Film Smoking – No Smoking analysiert Raymond Bellour auch Flora petrinsularis in dem
Aufsatz ›Avant, après‹ in Trafic Nr. 10, 1994.
Jean-Lous Boissier: Flora petrinsularis, 1993/94. Screenshot.
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