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aia 1 pdf - Slavko Kacunko

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artintact 4<br />

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den, mit deren Hilfe Subjekt und Körper produziert werden. 4 Ziel ist die<br />

Dezentrierung des Subjekts bis zu dem Punkt, an dem es statt Außen oder<br />

Innen eine starke dynamische Beziehung zwischen Außen und Innen,<br />

Abhängigkeit und Unabhängigkeit, Kunst und Natur und schließlich<br />

zwischen Realität und Fiktion gibt.<br />

Die Stellung des Körpers im sogenannten post-sozialistischen bzw.<br />

post-kommunistischen oder post-kapitalistischen Kontext und im Verhältnis<br />

zu Geschichte und Theorie kann sehr genau anhand von Bilocation<br />

(Grzˇinić & Sˇ mid, 1990) erfaßt werden. Bilokation bedeutet, daß sich<br />

Körper und Geist gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten befinden. Es<br />

ist der passende Begriff für eine Skizzierung der Wirkungsweise des Mediums<br />

Video und für die Beschreibung von Geschichte im Verhältnis zum<br />

Körper. Der Körper wird als Waffe gegen die Amnesie verwendet, indem<br />

die Spannung in einer Weise verlagert wird, die uns zu einem tieferen Verständnis<br />

von Erinnerung und Geschichte, jenseits des Mediums Video,<br />

führt. Aber nicht nur das. Die Art und Weise, wie der Körper hier dargestellt<br />

wird, macht deutlich, daß der Körper im Video nichts als die Bildauflösung<br />

ist! In Bilocation wird originales dokumentarisches Material<br />

vom ›Bürgerkrieg‹ im Kosovo (einem Gebiet im Süden Ex-Jugoslawiens,<br />

das durch nationale Unruhen und Konflikte zwischen der albanischen<br />

und serbischen Bevölkerung erschüttert wurde) verwendet, das vom slowenischen<br />

Fernsehen aufgenommen wurde, und mit der imaginären Welt<br />

synthetischer Videobilder konfrontiert. Es entstehen Bilder von (historischen)<br />

Orten, durch die unsere eigenen Erinnerungen psychotisch und<br />

erotisch zugleich werden.<br />

Indem ich versuche, einige unserer Strategien der Wiederverwertung<br />

verschiedener Körper, Geschichten und Kulturen durch Video zu<br />

verallgemeinern, kann ich sagen, daß diese Prozesse besonders zwei<br />

4. Vgl. Jo Anna Isaak: ›Women: The Ruin of Representation.‹ – Afterimage, April 1985.

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