aia 1 pdf - Slavko Kacunko

artintact 3
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Point of View
Und dennoch – die beabsichtigte Zufälligkeit der Sequenzen und das
filigrane und zerstiebende narrative Geflecht individueller Points of View
führen ebenso wieder zurück zur filmischen Sprache – das der Filmwahrnehmung
eigene Potential des stillen Beobachtens schwingt mit in der
detektivischen und fokussierenden Navigation. Der suchende Blick wie
durch ein Schlüsselloch manifestiert sich im Abtasten des Bildes und Aufspüren
der Hot Spots. Das Medium Postkarte übernimmt in seinem
speziellen und privaten Wert für den Künstler eine verstärkende symbolische
Funktion: Der unsichtbare Dialog mit dem Autor anhand persönlich
bedeutsamer Augenblicke, Déjà-vues und vergilbter Lieblingsstücke
erinnert an das unerlaubte Aufziehen von Schubladen, an ein Herumstöbern
in einem visualisierten Tagebuch; Interesse und Neugierde verbinden
sich zu einem unterschwelligen Spannungsbogen.
Grenzüberschreitungen
Slippery Traces ist in vielerlei Hinsicht eine individuelle Reise durch
unterschiedliche Kulturen, Epochen und historische Ereignisse. Die ›Ansichts‹karte
als Abbild und das in der ersten Erkundung des Screens zuweilen
schmerzliche Stoßen an den Bildrand werden bewußt aufgelöst in
der Dynamik der unvorhersehbaren Verknüpfung von Ort und Zeit. Die
Momentaufnahme erscheint nun vielmehr als kultureller Code für ein
fortschreitendes Nomadentum, in dem die Menschen zu virtuellen Wanderern
und die Bilder und Orte flüchtig werden. Die gewählte Form der
Montage als Kollision von Schauplatz, Inhalt und individueller Formgebung
verdichtet und vernetzt räumliche und zeitliche Ebenen und vermag
so aus den Grenzen des Bildrahmens und Informationsrasters auszubrechen.
Und damit in übertragenem Sinne aus vorgefaßten Formen medialer
Sehgewohnheit sowie technologisch und gesellschaftlich abgesteckter
Territorien.
George Legrady sieht die computerisierte Erfassung und Festlegung