Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm

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02.02.2013 Aufrufe

7 Ferienakademie des Piezokristalls, mit dessen Hilfe die Spitze des RTMs über die Probe gesteuert wird, erklärt. Abschließend sollten noch die zwei unterschiedlichen Arbeitsweisen des Mikroskops verdeutlicht werden. An dieser Stelle war es Aufgabe der Schüler, die Vor- und Nachteile der jeweiligen Arbeitsweisen aufzuzeigen und sie sollten sich Gedanken machen, wann man ein Rastertunnelmikroskop einsetzen kann und was beim Betrieb zu beachten ist. Im zweiten Teil der Anleitung sollte die Herstellung der Messspitze erläutert werden. Da- bei sollten die Schüler zwei unterschiedliche Herstellungsvarianten sowie deren Vor- bzw. Nachteilen kennen lernen. Sie sollten auch erkennen, dass makroskopisch spitze Spitzen mikroskopisch gar nicht spitz sein müssen. Des Weiteren sollten die Schüler darüber dis- kutieren, warum während des Ätzprozesses der Ätzstrom kontinuierlich abnimmt. Letztendlich war es Aufgabe der Schüler, die Spurbreite einer DVD auszumessen. Mit dem Hintergrundwissen der vorangegangenen Abschnitte und einer knappen Anleitung sollten sie die Messspitze in das Gerät einbauen und eine Messung durchführen. Die Erläuterung der Software erfolgte direkt am Arbeitsplatz durch den Betreuer, da dies einfacher und unkomplizierter war als lange Anleitungen durchzulesen. Zum Schluss sollte noch eine Dis- kussion der Messung erfolgen und ein abschließender 3-D Plot der gemessenen Oberfläche, den die Schüler dann mit nach Hause nehmen konnten, erstellt werden. Falls noch etwas Zeit vorhanden war, durften die Schüler noch einige Versuche aus der nanoschool-Box näher kennenlernen. 7.2 Praktische Durchführung Wie in der Konzeption angenommen, besaßen die Schüler bezüglich Rastertunnelmikrosko- pie und Tunneleffekt keinerlei Vorwissen. Allerdings waren alle Schüler sehr wissbegierig, interessiert und konzentriert. Anstatt den Schülern das Handout selbstständig durchlesen zu lassen, wurde die Theorie in einem Vortrag erläutert und an passenden Stellen auf das Hand-Out verwiesen. Dazu wurden zwischendurch immer wieder Verständnisfragen an die Schüler gestellt. Aufgrund des starken Interesses der Schüler entwickelte sich erfreulicher- weise eine rege Diskussion in nahezu allen Versuchsgruppen. So war es für die Schüler gut möglich, die physikalischen Zusammenhänge, die hinter einem Rastertunnelmikroskop stehen, zu verstehen. Nach dem Vortrag durfte ein Schüler ein Stück Wolframdraht an einen Kupferdraht löten. Dies war, wie aus eigener Erfahrung bekannt, etwas kompliziert, aber angesichts mangeln- der Alternative nicht anders möglich. Im Anschluss wurde dieser Draht in die Ätzeinrich- 84

7.2 Praktische Durchführung tung eingespannt und der Ätzprozess gestartet. Während des Ätzprozesses, der generell etwas länger dauert, wurde den Schülern eine fertig und eine unvollständig geätze Spitze unter einem Lichtmikroskop gezeigt und die Schüler sollten das Annähern der Spitze an die Oberfläche üben. Dabei war stets darauf zu achten, dass die Spitze nicht die Probe berührte, da sonst die Spitze zerstört würde. Aus diesem Grund wurde dies zu Beginn zunächst mit einer kaputten Spitze geübt. Auch wurde den Schülern die prinzipielle Funk- tionsweise der Messsoftware erläutert. In der Zwischenzeit war auch das Ätzen der richtigen Spitze abgeschlossen und es konnte mit dieser die Messung begonnen werden. Nach dieser Messung wurde das Ergebnis aus dem LabView Programm als Textbild exportiert. Dies wurde in das Programm ImageJ importiert und mittels 3-D Plugin wurde die Messung dreidimensional geplottet. Hier bestand noch die Möglichkeit, die Grafik zu glätten und mögliches Messrauschen heraus zu mitteln. Abb. 7.1: Schüler beim Experimentieren [Foto: Christoph Lembach] 85

7 Ferienakademie<br />

des Piezokristalls, mit dessen Hilfe die Spitze des RTMs über die Probe gesteuert wird,<br />

erklärt. Abschließend sollten noch die zwei unterschiedlichen Arbeitsweisen des Mikroskops<br />

verdeutlicht werden. An dieser Stelle war es Aufgabe <strong>der</strong> Schüler, die Vor- und Nachteile<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Arbeitsweisen aufzuzeigen und sie sollten sich Gedanken machen, wann man<br />

e<strong>in</strong> Rastertunnelmikroskop e<strong>in</strong>setzen kann und was beim Betrieb zu beachten ist.<br />

Im zweiten Teil <strong>der</strong> Anleitung sollte die Herstellung <strong>der</strong> Messspitze erläutert werden. Da-<br />

bei sollten die Schüler zwei unterschiedliche Herstellungsvarianten sowie <strong>der</strong>en Vor- bzw.<br />

Nachteilen kennen lernen. Sie sollten auch erkennen, dass makroskopisch spitze Spitzen<br />

mikroskopisch gar nicht spitz se<strong>in</strong> müssen. Des Weiteren sollten die Schüler darüber dis-<br />

kutieren, warum während des Ätzprozesses <strong>der</strong> Ätzstrom kont<strong>in</strong>uierlich abnimmt.<br />

Letztendlich war es Aufgabe <strong>der</strong> Schüler, die Spurbreite e<strong>in</strong>er DVD auszumessen. Mit dem<br />

H<strong>in</strong>tergrundwissen <strong>der</strong> vorangegangenen Abschnitte und e<strong>in</strong>er knappen Anleitung sollten<br />

sie die Messspitze <strong>in</strong> das Gerät e<strong>in</strong>bauen und e<strong>in</strong>e Messung durchführen. Die Erläuterung<br />

<strong>der</strong> Software erfolgte direkt am Arbeitsplatz durch den Betreuer, da dies e<strong>in</strong>facher und<br />

unkomplizierter war als lange Anleitungen durchzulesen. Zum Schluss sollte noch e<strong>in</strong>e Dis-<br />

kussion <strong>der</strong> Messung erfolgen und e<strong>in</strong> abschließen<strong>der</strong> 3-D Plot <strong>der</strong> gemessenen Oberfläche,<br />

den die Schüler dann mit nach Hause nehmen konnten, erstellt werden.<br />

Falls noch etwas Zeit vorhanden war, durften die Schüler noch e<strong>in</strong>ige Versuche aus <strong>der</strong><br />

nanoschool-Box näher kennenlernen.<br />

7.2 Praktische Durchführung<br />

Wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konzeption angenommen, besaßen die Schüler bezüglich Rastertunnelmikrosko-<br />

pie und Tunneleffekt ke<strong>in</strong>erlei Vorwissen. Allerd<strong>in</strong>gs waren alle Schüler sehr wissbegierig,<br />

<strong>in</strong>teressiert und konzentriert. Anstatt den Schülern das Handout selbstständig durchlesen<br />

zu lassen, wurde die Theorie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vortrag erläutert und an passenden Stellen auf das<br />

Hand-Out verwiesen. Dazu wurden zwischendurch immer wie<strong>der</strong> Verständnisfragen an die<br />

Schüler gestellt. Aufgrund des starken Interesses <strong>der</strong> Schüler entwickelte sich erfreulicher-<br />

weise e<strong>in</strong>e rege Diskussion <strong>in</strong> nahezu allen Versuchsgruppen. So war es für die Schüler<br />

gut möglich, die physikalischen Zusammenhänge, die h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Rastertunnelmikroskop<br />

stehen, zu verstehen.<br />

Nach dem Vortrag durfte e<strong>in</strong> Schüler e<strong>in</strong> Stück Wolframdraht an e<strong>in</strong>en Kupferdraht löten.<br />

Dies war, wie aus eigener Erfahrung bekannt, etwas kompliziert, aber angesichts mangeln-<br />

<strong>der</strong> Alternative nicht an<strong>der</strong>s möglich. Im Anschluss wurde dieser <strong>Dr</strong>aht <strong>in</strong> die Ätze<strong>in</strong>rich-<br />

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