02.02.2013 Aufrufe

Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm

Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm

Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 Allgeme<strong>in</strong>es zum Rastertunnelmikroskop<br />

nicht rechteckig, son<strong>der</strong>n fällt zur Probe h<strong>in</strong> ab. Legt man e<strong>in</strong>e Spannung U zwischen Probe<br />

und Spitze an, so verschiebt dies die beiden Ferm<strong>in</strong>iveaus relativ zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Für U > 0<br />

(siehe Abbildung (c)) tunneln Elektronen elastisch von besetzten Zuständen <strong>der</strong> Spitze <strong>in</strong><br />

unbesetzte <strong>der</strong> Probe. Für U < 0 geschieht dies umgekehrt (siehe Abbildung (d)).<br />

4.3 Arbeitsweisen des Rastertunnelmikroskops<br />

Nachdem nun <strong>der</strong> Tunneleffekt geklärt wurde, soll im folgenden Unterkapitel die konkrete<br />

Funktionsweise und technische Realisierung des RTMs behandelt werden.<br />

Messungen mit dem Rastertunnelmikroskop können auf unterschiedliche Art und Weise<br />

durchgeführt werden. Man unterscheidet die folgenden fünf Betriebsarten, die <strong>in</strong> zwei Ka-<br />

tegorien geordnet s<strong>in</strong>d [Die06]:<br />

4.3.1 Topografische Betriebsart<br />

Mit dem topografischen Betriebsmodus erreicht man e<strong>in</strong>e Auflösung von leitfähigen Ober-<br />

flächen im atomaren Bereich. Hierbei unterscheidet man wie<strong>der</strong>um zwei verschiedene Be-<br />

triebsmodi, den Konstant-Strom Modus und den Konstant-Höhen Modus.<br />

Konstant-Strom Modus<br />

In diesem Modus wird die Probe so abgerastert, dass konstant <strong>der</strong> gleiche Tunnelstrom<br />

fließt. Die Steuerung und Nachregulation <strong>der</strong> Spitze erfolgt mit Hilfe e<strong>in</strong>es Piezokristalls 1 .<br />

Man gibt e<strong>in</strong>e Spannung Ux und Uy am Piezo vor. Dies bewirkt, dass sich die Spitze<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Position <strong>in</strong> <strong>der</strong> x-/y-Ebene über <strong>der</strong> Probe positioniert. Bef<strong>in</strong>det man sich nahe<br />

genug über <strong>der</strong> Oberfläche, fließt e<strong>in</strong> bestimmter Tunnelstrom I0. E<strong>in</strong>e Variation <strong>der</strong> am<br />

Piezokristall anliegenden Spannungen Ux bzw. Uy bewirkt e<strong>in</strong> Bewegen <strong>der</strong> Spitze <strong>in</strong> x−<br />

bzw. y− Richtung. Än<strong>der</strong>t sich die Topografie <strong>der</strong> Oberfläche, so än<strong>der</strong>t sich auch <strong>der</strong><br />

Tunnelstrom I. Mit e<strong>in</strong>er Nachregulation <strong>der</strong> Spannung Uz am Piezo, korrigiert man jetzt<br />

die Spitzenhöhe z über <strong>der</strong> Probe, bis wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ursprüngliche Tunnelstrom I0 fließt. Die<br />

am Piezo anliegende Spannung Uz macht also e<strong>in</strong>e direkte Aussage über die Topografie <strong>der</strong><br />

Oberfläche. Nach dem Modell von Tersoff und Hamann versteht man unter Topografie<br />

die Hyperfläche konstanter Zustandsdichte.<br />

64<br />

1 E<strong>in</strong>e genauere Beschreibung <strong>der</strong> Funktionsweise des Kristalls f<strong>in</strong>det man im Kapitel 4.4 auf Seite 67.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!