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Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm

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4 Allgeme<strong>in</strong>es zum Rastertunnelmikroskop<br />

Nach Tersoff und Hamann gilt nach Fermis Goldener Regel für den Tunnelstrom [Ter85]<br />

[Bar61]:<br />

I = 2πe<br />

�<br />

�<br />

f(Eν) [1 − f( Eν + eU )] |Mµν| 2 δ (Eµ − Eν) (4.51)<br />

µ,ν<br />

Hierbei bezeichnet f (E) die Fermi-Funktion, U die zwischen Probe und Spitze angelegte<br />

Spannung, Mµν das Tunnel-Matrix-Element zwischen den Zuständen Ψµ <strong>der</strong> Probe und<br />

den Zuständen Ψν <strong>der</strong> Oberfläche. Eµ beschreibt die Energie des ungestörten Zustandes<br />

Ψµ. Für den Fall ger<strong>in</strong>ger Spannungen (∼ 10 meV bei Metall-Metall-Tunnelprozessen)<br />

und unter <strong>der</strong> Annahme von Temperaturen im Zimmertemperaturbereich kann man die<br />

Fermi-Funktion durch e<strong>in</strong>e Stufenfunktion nähern. Gleichung (4.51) vere<strong>in</strong>facht sich zu:<br />

I = 2π<br />

� e2U �<br />

|Mµν| 2 δ (Eν − EF ) · δ (Eµ − EF ) (4.52)<br />

µν<br />

Die Schwierigkeit besteht nun dar<strong>in</strong>, das Matrixelement Mµµ zu berechnen. Dessen Be-<br />

tragsquadrat ist übrigens e<strong>in</strong> Maß für den <strong>in</strong> Gleichung (4.36) auf Seite 50 e<strong>in</strong>geführten<br />

Transmissionskoeffizienten. Für den Grenzfall, <strong>in</strong> dem man die Spitze durch e<strong>in</strong>e punkt-<br />

förmige Spitze am Ort r0 ersetzen kann, wird die Probe von den quantenmechanischen<br />

Eigenschaften <strong>der</strong> Spitze nicht bee<strong>in</strong>flusst. Dieser Fall stellt das bestmögliche Auflösungs-<br />

vermögen dar. Gleichung (4.52) vere<strong>in</strong>facht sich zu:<br />

I ∝ |Ψν (r0) | 2 · δ (Eν − EF ) = ρS(r0, EF ) (4.53)<br />

Man kann somit erkennen, dass <strong>der</strong> Tunnelstrom zur lokalen Zustandsdichte <strong>der</strong> Oberfläche<br />

(Sample) ρS am Fermi-Niveau am Ort <strong>der</strong> Spitze r0 proportional ist. Da e<strong>in</strong>e punktförmi-<br />

ge Spitze ke<strong>in</strong> sehr realistisches Modell darstellt, muss man Gleichung (4.52) allgeme<strong>in</strong>er<br />

behandeln. Nach Bardeen gilt:<br />

Mµν = �2<br />

�<br />

2m<br />

�<br />

dS · Ψ ∗ µ � ∇Ψν − Ψν � ∇Ψ ∗ �<br />

µ<br />

(4.54)<br />

wobei das Integral über e<strong>in</strong>e beliebige Fläche, die komplett <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Barriere, die<br />

Spitze und Probe vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> trennt, liegt.<br />

Nimmt man e<strong>in</strong>e kugelförmige Spitze (siehe Abbildung 4.18 auf <strong>der</strong> nächsten Seite), mit<br />

s-artigen elektronischen Zuständen an, so folgt nach [Ter85]:<br />

60

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