Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm
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4 Allgeme<strong>in</strong>es zum Rastertunnelmikroskop<br />
mit <strong>der</strong> folgenden Reihendarstellung:<br />
J1(γ) = γ (γ/2)3 (γ/2)5<br />
− + − . . . (4.5)<br />
2 1! · 2! 2! · 3!<br />
Für α = 0 ◦ f<strong>in</strong>det man das Hauptmaximum mit <strong>der</strong> Intensität I0, das M<strong>in</strong>imum erster<br />
Ordnung bei α1 f<strong>in</strong>det man bei <strong>der</strong> ersten Nullstelle <strong>der</strong> Besselfunktion J1(γ), das bei γ1 =<br />
3, 832 ist. Setzt man dies <strong>in</strong> Gleichung (4.2) e<strong>in</strong>, so folgt nach Umstellung <strong>der</strong> Gleichung:<br />
s<strong>in</strong> α1 =<br />
2 · γ<br />
k · D<br />
= 2 · 3, 832<br />
k · D<br />
Mit <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition des Betrages des Wellenvektors k erhält man:<br />
s<strong>in</strong> α1 =<br />
2 · 3, 832<br />
k · D<br />
= 2 · 3, 832<br />
2π/λ · D<br />
= 1, 22 · λ<br />
D<br />
(4.6)<br />
(4.7)<br />
Aus den weiteren Nullstellen <strong>der</strong> Besselfunktion (bei γ2 = 7, 016; γ3 = 10, 173; γ3 = 13, 324;<br />
usw.) kann man die W<strong>in</strong>kel αi, unter denen weitere M<strong>in</strong>ima i zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d, völlig analog<br />
bestimmen.<br />
Im Vergleich zum E<strong>in</strong>zelspalt mit Spaltbreite b ist auffällig, dass das erste M<strong>in</strong>imum bei<br />
<strong>der</strong> Beugung an <strong>der</strong> Kreisblende unter e<strong>in</strong>em größeren W<strong>in</strong>kel ersche<strong>in</strong>t als bei e<strong>in</strong>em<br />
E<strong>in</strong>zelspalt. Dessen erstes M<strong>in</strong>imum ist bei s<strong>in</strong> α1 = λ/b zu f<strong>in</strong>den. Des Weiteren ist die<br />
Intensität des Maximums erster Ordnung beim E<strong>in</strong>zelspalt mit 4, 7 % <strong>der</strong> Intensität des<br />
Maximums 0. Ordnung höher als bei <strong>der</strong> Kreisblende, dessen Maximum erster Ordnung<br />
im Vergleich zum Maximum 0. Ordnung e<strong>in</strong>e Intensität von 1, 2 % besitzt. Daraus kann<br />
man schließen, dass das zentrale Beugungsscheibchen (Maximum 0. Ordnung), das man<br />
übrigens Airy-Scheibchen nennt, fast die ganze Beugungs<strong>in</strong>tensität be<strong>in</strong>haltet [Ped05, Seite<br />
472].<br />
Betrachtet man nun, wie dies beim Mikroskop <strong>der</strong> Fall ist, mit e<strong>in</strong>er Lupe das vom Objek-<br />
tiv erzeugte Zwischenbild, so liefert dies ke<strong>in</strong>e neuen Details, denn die Betrachtung mit <strong>der</strong><br />
Lupe führt nur zu e<strong>in</strong>er weiteren Vergrößerung des Zwischenbildes und nicht zu e<strong>in</strong>er detail-<br />
lierteren Aufnahme. Die maximale Auflösung ist e<strong>in</strong>zig und alle<strong>in</strong>e durch das primäre Bild<br />
des Objektives festgelegt. So wird das Auflösungsvermögen des Mikroskops durch die un-<br />
vermeidlichen Beugungsersche<strong>in</strong>ungen an <strong>der</strong> Blende des Objektives begrenzt. Man erhält<br />
anstelle e<strong>in</strong>es Bildpunktes e<strong>in</strong>e unter Umständen stark verschmierte Beugungsfigur, mit<br />
dem Airy-Scheibchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte. Abbildung 4.2 auf <strong>der</strong> nächsten Seite veranschaulicht<br />
die Intensitätsverteilung <strong>der</strong> Beugungsfigur.<br />
Man betrachte nun die von zwei Objektpunkten A und B ausgehenden Brennpunktstrah-<br />
len (siehe Abbildung 4.4 auf Seite 35). Den W<strong>in</strong>kel zwischen den beiden Strahlen bezeichne<br />
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