Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm
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Allgeme<strong>in</strong>es zum Rastertunnelmikroskop<br />
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Der folgende Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit dem Rastertunnelmikroskop. Moti-<br />
vation hierfür war, nach Möglichkeiten zu suchen, Nanostrukturen sichtbar zu machen.<br />
Da dies <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> meist nur theoretisch umsetzbar ist, wurde auf das am Lehrstuhl<br />
vorhandene, selbst gebaute Rastertunnelmikroskop zurückgegriffen. Hierfür wurden e<strong>in</strong>ige<br />
Komponenten modifiziert, um den Schülern e<strong>in</strong>en Zugang zu diesem zu ermöglichen. Zu<br />
diesem Zweck wurde es als Resultat dieser Arbeit beispielsweise <strong>in</strong> das Schülerlabor von<br />
Christoph Lembach zum Thema Quantenphysik <strong>in</strong>tegriert.<br />
Das folgende Kapitel soll e<strong>in</strong>e thematische E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Thema Rastertunnelmikro-<br />
skop bieten. Hierbei soll e<strong>in</strong>erseits die historische Entwicklung des Rastertunnelmikroskops<br />
dargestellt, an<strong>der</strong>erseits auch die physikalischen H<strong>in</strong>tergründe erläutert werden.<br />
„Die Oberfläche hat <strong>der</strong> Teufel erfunden“.<br />
Diese Behauptung stammt vom berühmten Physiker Wolfgang Pauli [B<strong>in</strong>81], <strong>der</strong> ele-<br />
mentare Unterschiede zwischen Atomen, die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Festkörper und solchen, die sich<br />
an <strong>der</strong> Oberfläche e<strong>in</strong>es Festkörpers bef<strong>in</strong>den, festgestellt hat. Letztere können nur mit<br />
an<strong>der</strong>en Oberflächenatomen und Atomen, die gerade unter <strong>der</strong> Oberfläche liegen, wechsel-<br />
wirken. Um e<strong>in</strong>en energetisch günstigeren Zustand anzunehmen, können sich beispielsweise<br />
die Atome auf <strong>der</strong> Oberfläche völlig an<strong>der</strong>s anordnen als Atome im Inneren des Festkör-<br />
pers.<br />
Erst mit dem Rastertunnelmikroskop ist es jedoch möglich geworden, Oberflächenstruktu-<br />
ren sichtbar zu machen. Man kann damit Merkmale auflösen, die nur 1/100 e<strong>in</strong>es Atom-<br />
durchmessers betragen. Dies macht man sich heutzutage <strong>in</strong> <strong>der</strong> Chemie, Physik und Bio-<br />
logie zu Nutze.<br />
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