Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm
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B Ferrofluid<br />
Die Konzentration <strong>der</strong> magnetischen Eisenoxide <strong>in</strong> den magnetischen Flüssigkeiten kann je<br />
nach gewünschtem Verwendungszweck variiert werden. Wenn die Magnetitkonzentration<br />
zunimmt, nehmen folglich auch die Sättigungsmagnetisierung, Viskosität und spezifische<br />
Dichte zu. Für die meisten Verwendungszwecke s<strong>in</strong>d magnetische Flüssigkeiten mit e<strong>in</strong>er<br />
Magnetitkonzentration von 5 bis etwa 50 g Magnetit auf 100 ml Flüssigkeit befriedigend.<br />
E<strong>in</strong> magnetisches Fluid, das beispielsweise 5 g Magnetit auf 100 ml Flüssigkeit enthält,<br />
zeigt e<strong>in</strong>e Sättigungsmagnetisierung von etwa 40 bis 45 Gauss, während e<strong>in</strong> Fluid mit 50 g<br />
Magnetit auf 100 ml Flüssigkeit e<strong>in</strong>e Sättignungsmagnetisierung von etwa 425 Gauss auf-<br />
weist. Die Viskosität und die spezifische Dichte können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschränktem Maße auch<br />
unabhängig von <strong>der</strong> Magnetitkonzentration durch geeignete Wahl von Trägerflüssigkeiten<br />
o<strong>der</strong> Medien variiert werden.<br />
Die Menge des Dispergierungsmittels, die benötigt wird, ist nicht sensitiv, solange so viel<br />
h<strong>in</strong>zugegeben wird, dass alle magnetischen Partikel bedeckt s<strong>in</strong>d, um e<strong>in</strong> Verklumpen zu<br />
verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Überschüssiges Dispersionsmittel löst sich lediglich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Trägerflüssigkeit, e<strong>in</strong><br />
großer Überschuss ist jedoch unerwünscht, da dadurch die Viskosität des erzeugten ma-<br />
gnetischen Fluides zunimmt. Auch e<strong>in</strong> Verklumpen <strong>der</strong> magnetischen Teilchen kann durch<br />
e<strong>in</strong>en solchen Überschuss zustande kommen. Gewichtsmäßig ist e<strong>in</strong> Dispersionsmittel im<br />
Bereich von 0,05 bis 0,75 Gramm pro Gramm Magnetit ausreichend. In den meisten Fällen<br />
bevorzugen wir e<strong>in</strong> magnetisches Fluid, das etwa 0,1 bis 0,5 Gramm Dispersionsmittel pro<br />
Gramm Magnetit besitzt.<br />
(. . . )<br />
Das Ablaufdiagramm Bild 3 zeigt e<strong>in</strong>e Herstellungsvariante für e<strong>in</strong> magnetisches Fluid. E<strong>in</strong><br />
Becherglas 10, vorzugsweise mit e<strong>in</strong>em Rührer ausgestattet 11 wird dazu verwendet, um<br />
e<strong>in</strong>e schnell ablaufende Fällungsreaktion zu erhalten. Eisen(II)Salz 12 und Eisen(III)salz<br />
13, beide <strong>in</strong> gelöster Form und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em molaren Verhältnis von etwa 1:2, werden <strong>in</strong> das<br />
Becherglas 10 gegeben, wo sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Überschuss von Ammoniumhydroxid, das e<strong>in</strong>gelei-<br />
tet wurde 14, nie<strong>der</strong>gefällt werden. Diese Ausfällung muss schnell <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Überschuss aus<br />
Ammoniumhydroxid durchgeführt werden, um e<strong>in</strong> Maximum an hydratisierten Eisenoxid-<br />
partikeln von kolloidaler Größenordnung zu erhalten. Vorzugsweise f<strong>in</strong>det diese Reaktion<br />
maximal bei Zimmertemperatur statt, um e<strong>in</strong> Festwerden o<strong>der</strong> zu starkes Anwachsen <strong>der</strong><br />
Partikel zu vermeiden.<br />
Der Schlamm aus sehr fe<strong>in</strong>en zerteilten Oxidpartikeln wird dann mit e<strong>in</strong>er Leitung 15 <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> zweites Becherglas 16 transferiert, das ebenfalls mit e<strong>in</strong>em Rührer ausgestattet ist 17.<br />
E<strong>in</strong> Dispersionmedium 18, wie etwa Ölsäure und e<strong>in</strong> Lösungsmittel 19, wie etwa Keros<strong>in</strong>,<br />
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