Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm
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B Ferrofluid<br />
wasserlöslich ist. Bevorzugte Trägerflüssigkeiten be<strong>in</strong>halten generell Kohlenwasserstoffe,<br />
bzw. genauer gesättigte Kohlenwasserstoffe mit e<strong>in</strong>em mittleren Siedetemperaturbereich.<br />
(. . . )<br />
B.3.3 Detaillierte Beschreibung<br />
Die spezielle Beschreibung erfolgt mit Verweis auf die folgenden Grafiken, bei denen<br />
• Abb. 1 die Magnetisierungskurve, die typisch für unsere Fluide ist, zeigt.<br />
• Abb. 2 die Hysteresekurve e<strong>in</strong>er flüssigen Suspension von Magnetteilchen darstellt.<br />
• Abb. 3 e<strong>in</strong> Ablaufschemata zur Herstellung von magnetischen Flüssigkeiten zeigt.<br />
• Abb. 4 e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Ausführungsschema zeigt<br />
• Bild 5 den Ausführungsprozess, bei dem magnetische Paste, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Konzentrat<br />
e<strong>in</strong>er magnetischen Flüssigkeit entsteht, veranschaulicht<br />
Traditionellerweise wurden Ferrofluide durch langwierige Mühlprozesse von kle<strong>in</strong>stmög-<br />
lichem Magnetit hergestellt. Um diese kle<strong>in</strong>sten Teilchen herzustellen, gehen wir jedoch<br />
umgekehrt vor. Anstatt große Teilchen kle<strong>in</strong>zumahlen, beg<strong>in</strong>nen wir auf molekularer Größe-<br />
nebene und lassen die Partikel bis zur gewünschen Kolloidgröße anwachsen. Es ist bekannt,<br />
dass hydratisierte Eisenoxid-Partikel kolloidaler Größenordnung geformt werden können,<br />
wenn wässrige Lösungen aus Eisensalzen schnell mit Basen wie etwa Natrium o<strong>der</strong> Ammo-<br />
niumhydroxid neutralisiert werden. In <strong>der</strong> Literatur zur anorganischen Chemie f<strong>in</strong>den sich<br />
viele Beiträge, die Wachstum und Festwerden von kollodialen Nie<strong>der</strong>schlägen, die am Ende<br />
aus Flüssigkeiten ohne Verluste abgefiltert werden können, thematisieren. In unserem Pro-<br />
zess verfolgen wir völlig an<strong>der</strong>e Ziele: Wir halten den „Status quo“, also den Ist-Zustand,<br />
<strong>der</strong> kolloidalen Partikel solange aufrecht, bis sie im gewünschten Dispersionsmedium gelöst<br />
werden.<br />
Bei <strong>der</strong> gravimetrischen Bestimmung von Eisen, versucht <strong>der</strong> analytische Chemiker die<br />
Bildung e<strong>in</strong>es Kolloides zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Deshalb trifft er Vorsichtsmaßnahmen, wie etwa die<br />
Dispergierung langsam zu beg<strong>in</strong>nen, um sicher zu gehen, dass sich nicht zu viele Kolloid-<br />
teilchen bilden. Auf diese Art kann je<strong>der</strong> Partikelkern relativ groß werden, und so e<strong>in</strong>en<br />
kristall<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>schlag bilden, welcher sich leicht filtern lässt. Die Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong><br />
Kristallisation und folglich die Anzahl <strong>der</strong> Partikel, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gegebenen System ge-<br />
formt werden können, kann auf bestimmte Weise, nämlich abhängig von <strong>der</strong> Art wie die<br />
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