Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm

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9 Physikalische Anforderungen an ein Ferrofluid Erdbeschleunigung. In einer Flüssigkeit mit der Dichte ρFl besitzt dieses Teichen eine Auftriebskraft FA, die der Gewichtskraft FG entgegengesetzt ist: FA = −ρFl · VT · g (9.2) Somit gilt für die resultierende Kraft auf ein Teilchen, das kugelförmig mit Durchmesser d angenommen wird: F = (ρT − ρFl) · VT · g = ∆ρ · 4 3 r3 π · g = ∆ρ · 4 3 d3 π · g 23 = ∆ρ · d3 π · g (9.3) 6 wobei ∆ρ der Dichteunterschied zwischen der Dichte der Trägerflüssigkeit und der Teilchen ist. In einem Gefäß mit der Füllstandhöhe h kann ein in einer Flüssigkeit gelöstes Teilchen durch Sedimentation maximal die folgende Energie gewinnen: Epotmax = |F · h| = |(ρT − ρFl) · d3 π · g · h| 6 = (ρFl − ρT) · d3 π · g · h (9.4) 6 Bei einer Temperatur T besitzt das Teilchen die folgende kinetische Energie: (9.5) Eth = kB · T (9.6) Damit keine Sedimentation stattfindet, muss die thermische Energie des Teilchens größer als dessen Energiegewinn durch Sedimentation sein, da ansonsten ein Teilchen, das sich am Boden des Becherglases befindet, nie wieder die Füllstandshöhe h erreichen könnte: 102

Eth > Epot 9.1 Bedingungen an die Partikelgröße (9.7) kB · T > ∆ρ · d3 π · g · h (9.8) 6 beziehungsweise im Grenzfall gilt, wenn man Gleichung (9.8) nach d auflöst: Beispiel dmax = 3 � 6kBT ∆ρ · g · h · π (9.9) Im Folgenden soll nun der maximale Teilchendurchmesser dmax von Magnetit-Teilchen Fe 3 O 4 bei einer Dispergierung mit Ölsäure 1 C 18 H 34 O 2 berechnet werden. Diese Teichen werden schließlich in Decan C 10 H 22 gelöst. In diesem Beispiel geht man von der Zimmer- temperatur (20 ◦ C�=293 K) aus. Die Dichten der verschiedenen Bestandteile sind in Tabel- le 9.1 aufgelistet: Name Strukturformel Dichte in � g cm3 � Quelle Magnetit Fe 3 O 4 5, 2 [Okr09, Seite 84] Ölsäure C 18 H 34 O 2 0, 9 [Mera] Decan C 10 H 22 0, 7 [Merb] Tab. 9.1: Dichten der Bestandteile eines Ferrofluids Da die Magnetitteilchen im Fluid von Ölsäureketten umgeben sind, ist davon auszugehen, dass diese in Decan suspendierten Teilchen eine geringere Dichte als 5, 2 g cm 3 besitzen. Für die Rechnung wird angenommen, dass die Dichte dieser Teilchen etwa bei 4, 7 g cm 3 liegt. Damit ergibt sich für den Dichteunterschied ∆ρ zwischen den Teilchen und der Ölsäure: ∆ρ = ρT − ρFl = 4, 7 g cm g g − 0, 7 = 4, 0 3 cm3 cm3 (9.10) 1 Damit Ferrofluide stabil bleiben und nicht agglomerieren, können die Magnetitteilchen, bevor sie in einer Flüssigkeit gelöst werden, beispielsweise mit langkettigen Molekülen umgeben werden (vergleiche Ab- schnitt 9.3.1 auf Seite 108). 103

9 Physikalische Anfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong> Ferrofluid<br />

Erdbeschleunigung.<br />

In e<strong>in</strong>er Flüssigkeit mit <strong>der</strong> Dichte ρFl besitzt dieses Teichen e<strong>in</strong>e Auftriebskraft FA, die<br />

<strong>der</strong> Gewichtskraft FG entgegengesetzt ist:<br />

FA = −ρFl · VT · g (9.2)<br />

Somit gilt für die resultierende Kraft auf e<strong>in</strong> Teilchen, das kugelförmig mit Durchmesser d<br />

angenommen wird:<br />

F = (ρT − ρFl) · VT · g<br />

= ∆ρ · 4<br />

3 r3 π · g<br />

= ∆ρ · 4<br />

3<br />

d3 π · g<br />

23 = ∆ρ · d3<br />

π · g (9.3)<br />

6<br />

wobei ∆ρ <strong>der</strong> Dichteunterschied zwischen <strong>der</strong> Dichte <strong>der</strong> Trägerflüssigkeit und <strong>der</strong> Teilchen<br />

ist.<br />

In e<strong>in</strong>em Gefäß mit <strong>der</strong> Füllstandhöhe h kann e<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Flüssigkeit gelöstes Teilchen<br />

durch Sedimentation maximal die folgende Energie gew<strong>in</strong>nen:<br />

Epotmax = |F · h|<br />

= |(ρT − ρFl) · d3<br />

π · g · h|<br />

6<br />

= (ρFl − ρT) · d3<br />

π · g · h (9.4)<br />

6<br />

Bei e<strong>in</strong>er Temperatur T besitzt das Teilchen die folgende k<strong>in</strong>etische Energie:<br />

(9.5)<br />

Eth = kB · T (9.6)<br />

Damit ke<strong>in</strong>e Sedimentation stattf<strong>in</strong>det, muss die thermische Energie des Teilchens größer<br />

als dessen Energiegew<strong>in</strong>n durch Sedimentation se<strong>in</strong>, da ansonsten e<strong>in</strong> Teilchen, das sich<br />

am Boden des Becherglases bef<strong>in</strong>det, nie wie<strong>der</strong> die Füllstandshöhe h erreichen könnte:<br />

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