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Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm

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8 Ferrofluide, Magnetismus und Curie-Temperatur<br />

Misst man nun das Magnetfeld B <strong>in</strong> Abhängigkeit vom äußeren Magnetfeld Baus <strong>der</strong> Zy-<br />

l<strong>in</strong><strong>der</strong>spule, ergibt sich e<strong>in</strong> Zusammenhang, <strong>der</strong> <strong>in</strong> Abbildung 8.3 dargestellt ist:<br />

Abb. 8.3: Das Magnetfeld B <strong>in</strong> Abhängigkeit vom externen Magnetfeld Baus [Tip09,<br />

Abbildung 27.44, Seite 1077]<br />

E<strong>in</strong> „jungfräuliches“, ferromagnetisches Material wie beispielsweise Eisen startet im Null-<br />

punkt. Das Magnetfeld B nimmt als Funktion vom externen Magnetfeld zu, bis es sich<br />

bei P 1 e<strong>in</strong>em Sättigungswert annähert. Dieser entsteht dadurch, dass alle magnetischen<br />

Momente <strong>in</strong> dem Eisenzyl<strong>in</strong><strong>der</strong> parallel zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ausgerichtet s<strong>in</strong>d. Oberhalb <strong>der</strong> Sätti-<br />

gung nimmt B nur noch durch das Ansteigen von Baus zu. Verr<strong>in</strong>gert man anschließend<br />

wie<strong>der</strong> das externe Magnetfeld, so geht das Magnetfeld des Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>s nicht wie<strong>der</strong> auf null<br />

zurück, son<strong>der</strong>n nimmt e<strong>in</strong>en Remanenzwert Brem an. Man erhält auf diese Weise e<strong>in</strong>en<br />

Permanentmagneten, da dieser auch nach Entfernen des äußeren Magnetfeldes erhalten<br />

bleibt.<br />

Ganz ähnlich erreicht man auch e<strong>in</strong>en Sättigungswert, <strong>in</strong>dem man das äußere Magnetfeld<br />

durch Umpolen des Spulenstroms umkehrt (P 2).<br />

Diese Tatsache, dass die Magnetisierung von ferromagnetischem Material nach Ausschal-<br />

ten des externen Magnetfeldes nicht verschw<strong>in</strong>det, also e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Weißschen Bezirke e<strong>in</strong>e<br />

bevorzugte Richtung aufweisen, stellt e<strong>in</strong>en für ferromagnetische Materialien markanten<br />

Effekt dar, den man Hysterese nennt. Wie man aus Gleichung (8.5) auf Seite 91 und Ab-<br />

bildung 8.3 erkennen kann, ist µrel bei ferromagnetischen Stoffen nicht konstant.<br />

Die Fläche, die sich <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Hysteresekurve bef<strong>in</strong>det, ist proportional zu <strong>der</strong> Ener-<br />

gie, die während e<strong>in</strong>es vollständigen Ummagnetisierungsprozesses <strong>in</strong> Wärme umgewandelt<br />

wird. Für kle<strong>in</strong>e Flächen, also bei ger<strong>in</strong>gem Energieverlust bezeichnet man das Material als<br />

magnetisch weich. Das Remanenzfeld Brem ist <strong>in</strong> diesem Fall sehr kle<strong>in</strong>. Man erhält e<strong>in</strong>en<br />

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