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Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm

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8 Ferrofluide, Magnetismus und Curie-Temperatur<br />

mit <strong>der</strong> relativen Permeabilität µrel:<br />

µrel = 1 + χmag<br />

(8.6)<br />

Die Suszeptibilität ist hierbei entscheidend für die magnetische Eigenschaft des Stoffes. So<br />

besitzen diamagnetische Stoffe e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e negative Suszeptibilität. Paramagnetische Stoffe<br />

h<strong>in</strong>gegen besitzen e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e positive Suszeptibilität, die jedoch im Unterschied zu den<br />

diamagnetischen temperaturabhängig ist. Der Betrag <strong>der</strong> Größenordnung liegt bei beiden<br />

etwa im Bereich von 10 −5 .<br />

Etwas komplexer s<strong>in</strong>d ferromagnetische Materialien. Sie besitzen im Vergleich zu den pa-<br />

ramagnetischen Stoffen e<strong>in</strong>e sehr große positive Suszeptibilität χmag. Bereits schwache Ma-<br />

gnetfel<strong>der</strong> genügen, um bei e<strong>in</strong>em solchen Material e<strong>in</strong>e weitgehend gleiche Ausrichtung <strong>der</strong><br />

atomaren magnetischen Dipolmomente zu bewirken. µrel, das sich nach Gleichung (8.5) auf<br />

<strong>der</strong> vorherigen Seite aus dem Verhältnis von B zu Baus errechnet, ist hier jedoch nicht kon-<br />

stant. Für Eisen liegt sie beispielsweise im Bereich von 5000 bis 100 000. Bei manchen<br />

Materialien bleibt die Ausrichtung <strong>der</strong> Dipolmomente nach Entfernen des Magnetfeldes<br />

erhalten und man erhält e<strong>in</strong>en Permanentmagnet. Hier ist jedoch µrel nicht def<strong>in</strong>iert, da<br />

diese Stoffe auch ohne externe Magnetfel<strong>der</strong> magnetisch s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e genauere Behandlung<br />

<strong>der</strong> ferromagnetische Stoffe f<strong>in</strong>det man <strong>in</strong> Kapitel 8.4 auf <strong>der</strong> nächsten Seite.<br />

8.3 Curie-Temperatur<br />

In ferromagnetischen Materialien lässt sich e<strong>in</strong>e starke Wechselwirkung von benachbarten<br />

magnetischen Dipolen feststellen. So richten sich <strong>in</strong> mikroskopisch kle<strong>in</strong>en Raumbereichen<br />

die magnetischen Momente ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong> aus. Dies geschieht auch ohne externes Magnetfeld.<br />

Diese Bereiche werden magnetische Domänen bzw. Weißsche Bezirke genannt. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

ist die Richtung <strong>der</strong> Magnetisierung <strong>in</strong> jedem Bereich verschieden. Deswegen ist das re-<br />

sultierende magnetische Moment <strong>der</strong> gesamten Probe gleich null. Abbildung 8.2 auf <strong>der</strong><br />

nächsten Seite veranschaulicht die Ausrichtung <strong>der</strong> magnetischen Dipolmomente <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />

Raumbereichen bei ferromagnetischen Materialien.<br />

Ab e<strong>in</strong>er gewissen Temperatur des Materials ist die thermische Bewegung <strong>der</strong> Dipole so<br />

stark, dass diese die gleiche Orientierung <strong>der</strong> magnetischen Momente <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Be-<br />

zirkes aufhebt. Das Material wird paramagnetisch. Man nennt diese Temperatur die Curie-<br />

Temperatur TC.<br />

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