Nanotechnologie in der Schule - Prof. Dr. Thomas Wilhelm
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8 Ferrofluide, Magnetismus und Curie-Temperatur<br />
wird Top-Down-Verfahren genannt.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> magnetischen Eigenschaften ergibt sich e<strong>in</strong> breites Anwendungsspektrum<br />
des Ferrofluids. So f<strong>in</strong>det es beispielsweise bei reibungsarmer Lagerung von sich drehen-<br />
den Wellen, <strong>in</strong> Lautsprechern zur Wärmeableitung, aber auch im mediz<strong>in</strong>ischen Bereich<br />
Verwendung. Dies ist <strong>in</strong> Kapitel 11 auf Seite 125 genauer erläutert.<br />
Im folgenden Kapitel sollen zunächst kurz die Themen Magnetismus, Curietemperatur und<br />
das bei ferromagnetischen Stoffen auftretende Phänomen <strong>der</strong> Hysterese behandelt werden.<br />
8.2 Magnetismus<br />
Magnetische Stoffe lassen sich <strong>in</strong> paramagnetische, wie beispielsweise Alum<strong>in</strong>ium, Magne-<br />
sium o<strong>der</strong> Titan, diamagnetische, wie etwa Kupfer, Quecksilber und Silber sowie ferro-<br />
magnetische Stoffe unterteilen [Tip09, Seite 1069]. Zu letzteren gehören unter an<strong>der</strong>em<br />
Materialien wie Eisen, Cobalt und Nickel, aber auch chemische Verb<strong>in</strong>dungen mit diesen<br />
Elementen, wie etwa Magnetit Fe 3 O 4 , aus dem sehr häufig Ferrofluide hergestellt werden.<br />
Ähnlich wie beim elektrischen Feld kann man auch im magnetischen Feld magnetische<br />
Dipole betrachten. Diese werden mit Hilfe des magnetischen Dipolmoments m, <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>sten<br />
E<strong>in</strong>heit des Magnetismus, charakterisiert. Um e<strong>in</strong>e Aussage über die Stärke e<strong>in</strong>es Magnets<br />
treffen zu können, betrachtet man als charakteristische Messgröße die Magnetisierung M<br />
[Dem06, Seite 107f.]:<br />
M = 1<br />
V<br />
�<br />
m (8.1)<br />
Im Folgenden soll e<strong>in</strong> Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> aus e<strong>in</strong>em magnetischen Material mit e<strong>in</strong>er homogenen Ma-<br />
gnetisierung M parallel zu se<strong>in</strong>er Symmetrie-Achse betrachtet werden [Tip09, Seite 1070f.].<br />
In diesem Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> fließen atomare R<strong>in</strong>gströme, die sich bis auf die an <strong>der</strong> Oberfläche ver-<br />
laufenden Ströme gegenseitig aufheben (siehe Abbildung 8.1 auf <strong>der</strong> nächsten Seite).<br />
Dieser Strom ist mit e<strong>in</strong>em durch e<strong>in</strong>e dicht gewickelte Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>spule fließenden Strom<br />
vergleichbar. Hierbei kann man mit Hilfe des bekannten Stroms I durch jede e<strong>in</strong>zelne<br />
Spulenw<strong>in</strong>dung den Strom pro Längene<strong>in</strong>heit (n/l)I angeben, wenn die Anzahl <strong>der</strong> W<strong>in</strong>-<br />
dungen n und die Länge l <strong>der</strong> Spule bekannt s<strong>in</strong>d. Dieser Stromfluss <strong>in</strong>duziert im Inneren<br />
des Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>s e<strong>in</strong> Magnetfeld Bmag:<br />
90<br />
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