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Rätseln in Dur und Moll<br />

Tonleiter-Kreuzworträtsel<br />

Über diese Unterrichtseinheit können die Strukturen <strong>de</strong>r Dur- und Molltonleiter spielerisch vermittelt<br />

sowie die Fähigkeit zum Notieren <strong>de</strong>r Tonleitern geübt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es gibt grundsätzlich zwei Vorgehensweisen, um Intervallgrößen und Skalen bestimmen zu können:<br />

1. Eine Vorgehensweise, die historisch orientiert ist. Sie geht von <strong>de</strong>n sieben Stammtönen aus, wobei<br />

die Verän<strong>de</strong>rung von Intervallgrößen durch Verfärbung (Vorzeichenanwendung) <strong>de</strong>r Stammtöne<br />

gewährleistet wird (das heißt, die Töne Cis und Des sind Verfärbungen unterschiedlicher Stammtöne).<br />

2. Eine Vorgehensweise, die systematisch-mathematisch orientiert ist. Sie geht vom gleichstufig-temperierten<br />

Tonsystem aus und differenziert über die 12 Tonhöhenklassen hinaus nicht weiter (das<br />

heißt, die Töne Cis und Des repräsentieren die gleiche Tonhöhenklasse). Die Tonhöhenklassen wer<strong>de</strong>n<br />

durch Zahlen gekennzeichnet, wodurch mathematische Operationen ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei<strong>de</strong> Vorgehensweisen haben Vor- und Nachteile.<br />

Die historische Vorgehensweise eignet sich besser zum Verständnis alter Musik und hat keine Probleme<br />

bei <strong>de</strong>r Erklärung von Enharmonik, da alterierte Intervalle immer Verfärbungen nicht-alterierter Stammtöne<br />

sind. Die Intervalle H–Cis und H–Des beispielsweise sind offensichtlich verschie<strong>de</strong>n, weil das erste<br />

Intervall eine Verfärbung <strong>de</strong>s Stammtonintervalls H–C (= Sekun<strong>de</strong>) ist, das zweite die Verfärbung <strong>de</strong>s<br />

Stammtonintervalls H-D (= Terz) zeigt. Im Vorhan<strong>de</strong>nsein <strong>de</strong>s Wissens um die Größe von Stammtonintervallen<br />

(H–C = kleine Sekun<strong>de</strong> bzw. H–D = kleine Terz) sind die Ableitungen durch Verfärbung einfach<br />

zu verstehen (vergrößerte kleine Sekun<strong>de</strong> = große Sekun<strong>de</strong> bzw. verkleinerte kleine Terz = vermin<strong>de</strong>rte<br />

Terz).<br />

Die systematisch-mathematische Vorgehensweise eignet sich besser zum Verständnis vieler <strong>musik</strong>alischer<br />

Stile <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts, zum Beispiel für Do<strong>de</strong>kaphonie o<strong>de</strong>r serielle Musik. Auf <strong>de</strong>r einen Seite<br />

können anhand <strong>de</strong>r Klaviertastatur und einer Durchnummerierung <strong>de</strong>r Töne sehr leichte Rechenoperationen<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n (6 - 2 = 4, dass heißt: übermäßige Quarte C–Fis minus große Sekun<strong>de</strong> Fis–E<br />

= große Terz C–E), auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren ist eine enharmonische Differenzierung nicht möglich, da die Zahlenoperation<br />

auch für vermin<strong>de</strong>rte Quinte minus große Sekun<strong>de</strong> = große Terz zutrifft.<br />

Aufgabe 1: Bestimmen von Tonleitern, die systematisch-mathematisch noch ohne Fehler möglich sind.<br />

1. H–Cis–Dis–E–Fis–Gis–Ais Lösung Kreuzworträtsel:<br />

2. Gis–Ais–H–Cis–Dis–E–Fis<br />

3. Des–Es–F–Ges–As–B–C<br />

4. B–C–Des–Es–F–Ges–As<br />

Aufgabe 2: Bestimmen von Tonleitern, die<br />

systematisch-mathematisch nicht mehr ohne Fehler möglich sind, z.B.<br />

1. Fis–Gis–Ais–H–Cis–Dis–Eis. Problem: Richtige Benennung <strong>de</strong>s Tones Eis.<br />

1. Ges–As–B–Ces–Des–Es–F. Problem: Richtige Benennung <strong>de</strong>s Tones Ces.<br />

Recherche: Suchmaschine → Eingabe: enharmonische verwechslung → Fund: Enharmonische Verwechslung<br />

– Wikipedia<br />

( http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/Enharmonische_Verwechslung ) mit guten Informationen zum Thema.<br />

Weiterführen<strong>de</strong> Literatur und Links:<br />

• Historische Vorgehensweise zur Erschließung <strong>de</strong>s Tonsystems in: Ulrich Kaiser, Gehörbildung. Satzlehre,<br />

Improvisation, Höranalyse. Ein Lehrgang mit historischen Beispielen. Grundkurs, Bärenreiter<br />

Studienbücher Musik Bd. 10 (= BSM 10), mit Audio-CD, Kassel 1998.<br />

• Präsentationen zur systematisch-mathematischen Darstellung <strong>de</strong>s Tonsystems (Tonleitern, Pentatonik<br />

etc.) auf <strong>musik</strong>theorie-aktuell.<strong>de</strong>: http://www.<strong>musik</strong>theorie-aktuell.<strong>de</strong>/sli<strong>de</strong>shows.aspx<br />

88 Ulrich Kaiser – Johann Sebastian Bach<br />

1 2 3 4<br />

C D E F G A H<br />

D Fis A Cis<br />

5<br />

Es F G As B C D<br />

F A C E<br />

6<br />

G A H C D E Fis<br />

As C Es G<br />

7<br />

B C D Es F G A

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