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WWW<br />

Die Quintfallsequenz<br />

Arbeitsbogen (S. 77)<br />

Der Arbeitsbogen kann für die Analyse <strong>de</strong>s ersten Formteils <strong>de</strong>r Invention in d-Moll von Johann Sebastian<br />

Bach verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Track 63 – Aufnahme <strong>de</strong>s ersten Formteils <strong>de</strong>r Invention in d-Moll BWV 775.<br />

Anmerkungen: Die Invention beginnt über einer einfachen T-D-T-D-Folge verbun<strong>de</strong>n mit einem Wechsel<br />

<strong>de</strong>r Motive zwischen linker und rechter Hand (dieser Wechsel erinnert an einen doppelten Kontrapunkt<br />

in <strong>de</strong>r Oktave (siehe im Unterrichtsheft → S. 25, <strong>Kommentarheft</strong> → S. 48): Anschließend folgt eine ganztaktige<br />

Quintfallsequenz d–g–C–F–B–e–a–d, <strong>de</strong>r sich als Hemiole die Quintfälle g–C–F (als Sextakkord)<br />

anschließen. Den Abschnitt been<strong>de</strong>t eine hemiolische Ka<strong>de</strong>nz in die Paralleltonart. Als wichtige klangliche<br />

Merkmale sind zu erwähnen: Der Wechsel <strong>de</strong>r Motivik in <strong>de</strong>r Quintfallsequenz (T. 11/12), <strong>de</strong>r Außenstimmensatz<br />

auf <strong>de</strong>n Takteinsen in unvollkommenen Intervallen (Terzen), an die vollständige Quintfallsequenz<br />

in d-Moll sich anschließen<strong>de</strong> weitere Quintfälle zur Modulation in die Paralleltonart sowie die<br />

Hemiolenbildung als auskomponiertes Ritardando (T. 14–17).<br />

Track 64 – Aufnahme <strong>de</strong>s ersten Formteils <strong>de</strong>r Invention in d-Moll BWV 775 mit gesampleter Posaunenstimme<br />

zur Ver<strong>de</strong>utlichung <strong>de</strong>r Quintfall- und Hemiolenstruktur.<br />

Links:<br />

• Tutorial zur Quintfallsequenz in <strong>de</strong>r Zweistimmigkeit<br />

( http://www.<strong>musik</strong>theorie-aktuell.<strong>de</strong>/tutorials/quintfall.aspx )<br />

Definition Hemiole:<br />

Der Sinn einer Hemiole ist die Verwandlung von 2 x 3 Pulseinheiten (zwei kleinen Dreitakten) in 3 x 2<br />

Pulseinheiten (einen großen Dreiertakt). Im Beispiel <strong>de</strong>r Invention wer<strong>de</strong>n aus 4 x 3 Pulseinheiten (vier<br />

kleinen Dreiertakten) 6 x 2 Pulseinheiten (zwei große Dreiertakte). Im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts kam Hemiolen<br />

– wie in <strong>de</strong>r Invention Bachs – oftmals die Funktion eines auskomponierten Ritardandos zu.<br />

Einleiten <strong>de</strong>r Hemiole durch<br />

durch Überbindung Hier wird die Taktdrei akzentuiert und die<br />

Schwere <strong>de</strong>r Takteins <strong>de</strong>s 3/8-Taktes durch die<br />

Tonwie<strong>de</strong>rholung <strong>de</strong>r Melodie- bzw. Bassfigur<br />

(f' bzw. d) aufgehoben.<br />

76 Ulrich Kaiser – Johann Sebastian Bach

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