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Naturwissenschaftliches Lernen in Kindergarten und Grundschule ...

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Ilona K. Schneider<br />

<strong>Naturwissenschaftliches</strong> <strong>Lernen</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergarten<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schule – Kont<strong>in</strong>uitäten <strong>und</strong> Diskont<strong>in</strong>uitäten<br />

Mit dem 2004 von KMK beschlossenen geme<strong>in</strong>samen Rahmenplan für die frühe Bildung ist<br />

auch der Anspruch verb<strong>und</strong>en, naturwissenschaftliche Bildung nicht erst <strong>in</strong> der Gr<strong>und</strong>schule<br />

zu vermitteln, sondern bereits für den Elementarbereich verb<strong>in</strong>dlich zu machen. Alle 16 B<strong>und</strong>esländer<br />

haben <strong>in</strong>zwischen Bildungspläne für K<strong>in</strong>dertagesstätten ausgearbeitet, <strong>in</strong> denen<br />

auch e<strong>in</strong>e naturwissenschaftliche Bildung thematisiert wird (BLASEIO 2009; HANSEL &<br />

SCHNEIDER 2008).<br />

Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Richtung der praktischen Umsetzung e<strong>in</strong>er naturwissenschaftlich orientierten<br />

Bildung im K<strong>in</strong>dergarten noch viele Fragen offen:<br />

• Was heißt es generell, naturwissenschaftlich zu lernen?<br />

• Auf welche Art <strong>und</strong> Weise s<strong>in</strong>d Drei- bis Sechsjährige zu e<strong>in</strong>em solchen <strong>Lernen</strong> <strong>in</strong> der<br />

Lage?<br />

• Wie müssten derartige Lernprozesse für K<strong>in</strong>der dieser Altersgruppe didaktisch begleitet<br />

werden?<br />

An der Universität Rostock haben wir mit dem Konzept Thematische Erk<strong>und</strong>ungen e<strong>in</strong> didaktisches<br />

Modell für die Planung <strong>und</strong> Gestaltung e<strong>in</strong>es naturwissenschaftlich orientierten<br />

<strong>Lernen</strong>s im K<strong>in</strong>dergarten entwickelt.<br />

Gegenwärtig wird es von uns <strong>in</strong> verschiedenen K<strong>in</strong>dergärten getestet. Die dabei gewonnenen<br />

Erfahrungen werden wir <strong>in</strong> unser Modell aufnehmen. Heute möchte ich Ihnen diesen Ansatz<br />

<strong>und</strong> se<strong>in</strong>e theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen, auf denen er beruht, vorstellen.<br />

<strong>Lernen</strong> – Lernprozesse <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit<br />

Was ist <strong>Lernen</strong>?<br />

E<strong>in</strong>e spannende Frage, die nicht e<strong>in</strong>fach zu beantworten ist. Der Mensch lernt immer. <strong>Lernen</strong><br />

ist e<strong>in</strong>e hochkomplexe psychische Tätigkeit, bei der relativ dauerhafte <strong>und</strong> anwendungsbezogene<br />

Verhaltensänderungen durch die eigenen Leistungen des Individuums <strong>in</strong> der Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit se<strong>in</strong>er sozial-kulturellen <strong>und</strong> natürlich-d<strong>in</strong>glichen Umwelt bewirkt werden.<br />

<strong>Lernen</strong> ist offensichtlich immer mit e<strong>in</strong>er gewissen Anstrengung verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> erfolgt bereichsspezifisch.<br />

Dabei werden ständig <strong>in</strong> Abhängigkeit von den gemachten Erfahrungen<br />

mentale Modelle (Konzepte, Wissen, Fähigkeiten <strong>und</strong> E<strong>in</strong>stellungen) durch geistige Konstruktion<br />

<strong>und</strong> Rekonstruktion aufgebaut, gefestigt, umgeformt oder wieder verflüssigt. Diese<br />

Aneignungsprozesse werden <strong>in</strong> hohem Maße u. a. von weltanschaulichen, kulturellen, subkulturellen,<br />

sozialen, emotionalen <strong>und</strong> situativen Faktoren mitbestimmt (HODSON 1998¸ SCHNEI-<br />

DER 2003).<br />

Beim <strong>Lernen</strong> werden Informationen <strong>in</strong> den Assoziationsspeicher des Gehirns codiert, aus<br />

dem die Inhalte nach dem Ähnlichkeitspr<strong>in</strong>zip abrufbar s<strong>in</strong>d. Die vorhandenen Informationsmuster<br />

bestimmen also wesentlich mit, was wahrgenommen <strong>und</strong> wie es <strong>in</strong>terpretiert wird.<br />

Auch wenn Informationen unvollständig s<strong>in</strong>d, sucht das Gehirn nach passenden, nach so genannten<br />

guten Interpretationsgestalten <strong>und</strong> fügt von sich aus „Fehlendes“ h<strong>in</strong>zu, ohne dass<br />

dieses der Person bewusst se<strong>in</strong> muss.<br />

Unsere Wahrnehmungen tragen also Prozess- <strong>und</strong> Produktcharakter zugleich. Als Prozesse<br />

zeigen sie sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em erwartungsgesteuerten <strong>und</strong> damit stark vom aktuellen Wissen bee<strong>in</strong>-


flussten Suchen <strong>und</strong> Vergleichen; als Produkt manifestieren sie sich <strong>in</strong> Deutungen <strong>und</strong> Interpretationen,<br />

die dann wieder als Wissen die folgenden Wahrnehmungen vorstrukturieren (SIN-<br />

GER 2003, S. 35; 43).<br />

Wie entwickelt sich die Lerntätigkeit <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit?<br />

Gerade <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit laufen sehr <strong>in</strong>tensive Lernprozesse ab. Aus neurobiologischen Forschungen<br />

wissen wir: Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d geboren wird, besitzt es schon genauso viele Neuronen<br />

wie e<strong>in</strong> Erwachsener. In den ersten Monaten nach der Geburt setzt e<strong>in</strong> schnelles Synapsenwachstum<br />

e<strong>in</strong>, das <strong>in</strong> Abhängigkeit vom jeweiligen Kortexbereich bis zu 3,5 Jahren dauert. In<br />

dieser Zeit kann die Anzahl der Neuronen bis zu mehr als 50% über das Erwachsenenniveau<br />

steigen (BRUER 2003, S. 99).<br />

Bekanntlich zeichnet sich unser Gehirn durch e<strong>in</strong>e außerordentliche Plastizität aus. Dabei s<strong>in</strong>d<br />

erfahrungserwartende Hirnplastizität von e<strong>in</strong>er erfahrungsabhängigen Hirnplastizität zu<br />

unterscheiden.<br />

Die evolutionär geprägte erfahrungserwartende Hirnplastizität liegt dem Erwerb spezietypischer<br />

Merkmale, wie Sprechen <strong>und</strong> motorischen Fähigkeiten, zugr<strong>und</strong>e. Sie wird durch das<br />

Synapsenwachstum <strong>in</strong> den ersten Lebensjahren angeregt <strong>und</strong> ist vorwiegend genetisch gesteuert.<br />

Die Synapsendichte erreicht etwa im Alter von drei Jahren ihren Höhepunkt. Das Gehirn e<strong>in</strong>es<br />

Dreijährigen ist beispielsweise doppelt so aktiv wie das e<strong>in</strong>es Erwachsenen (GOPNIK<br />

2000).<br />

Die Synapsendichte wirkt wie e<strong>in</strong> <strong>in</strong>terner Entwicklungsstimulus, der neuronale Regelkreise<br />

„e<strong>in</strong>schaltet“ <strong>und</strong> deren Funktion sich <strong>in</strong> ersten Anzeichen gr<strong>und</strong>legender Fähigkeiten zeigt<br />

(BRUER 2003, S. 115). Sie pegelt sich auf e<strong>in</strong> Plateau e<strong>in</strong>, das – wiederum <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

vom Hirnbereich – <strong>in</strong> den folgenden sechs bis sieben Jahren erhalten bleibt. Das betrifft also<br />

die K<strong>in</strong>dergarten- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulzeit.<br />

Es ist e<strong>in</strong>e Phase <strong>in</strong>tensivsten <strong>Lernen</strong>s (Erzählen <strong>und</strong> Beschreiben, Zählen, Mengen vergleichen,<br />

Lesen, Schreiben, Musik<strong>in</strong>strument spielen, usw.). In erster L<strong>in</strong>ie handelt es sich hierbei<br />

um kulturell vermittelte Fähigkeiten. Diese Lernprozesse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> besonderem Maße von persönlichen<br />

Erfahrungen abhängig. So ist es auch nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass e<strong>in</strong>e anregungsreiche<br />

Umwelt, die viele Erfahrungen ermöglicht, diese vielfältigen Lernprozesse stimuliert <strong>und</strong><br />

unterstützt.<br />

Bei all diesen Lernprozessen verändert sich das Gehirn. Die Entwicklung des Gehirns <strong>und</strong> die<br />

sich vollziehenden Lernprozesse bee<strong>in</strong>flussen sich wechselseitig. Das Gehirn ist gewissermaßen<br />

das Resultat se<strong>in</strong>er Benutzung.<br />

Damit geht auch e<strong>in</strong>e Veränderung der psychischen Funktionen e<strong>in</strong>her. Während <strong>in</strong> der frühen<br />

K<strong>in</strong>dheit die Differenzierung der Wahrnehmungsleistungen vorherrschend ist, werden <strong>in</strong><br />

der Vorschulzeit Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Gedächtnis dom<strong>in</strong>ierend. Verallgeme<strong>in</strong>erungs- <strong>und</strong><br />

Abstraktionsleistungen beg<strong>in</strong>nen sich zu entwickeln.<br />

Erst etwa mit dem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Schule bilden sich als höhere psychische Funktionen willkürliche<br />

Aufmerksamkeit <strong>und</strong> willkürliches Gedächtnis aus. Die Entwicklung der Verallgeme<strong>in</strong>erungs-<br />

<strong>und</strong> Abstraktionsfähigkeiten setzt sich fort. Neben der Stufenspezifik ist,<br />

wie schon ausgeführt, auch die Domänenspezifik zu beachten.<br />

Was bedeutet das für naturwissenschaftliches <strong>Lernen</strong>? Was ist überhaupt unter e<strong>in</strong>em naturwissenschaftlichen<br />

<strong>Lernen</strong> zu verstehen?<br />

2


<strong>Naturwissenschaftliches</strong> <strong>Lernen</strong> – naturwissenschaftliche Lernprozesse <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit<br />

Was zeichnet naturwissenschaftliches <strong>Lernen</strong> aus?<br />

Anders gefragt: Was ist das Besondere an dem <strong>Lernen</strong>, das wir als naturwissenschaftlich bezeichnen?<br />

Wenn Lernprozesse auf die Erkenntnis der Eigenschaften <strong>und</strong> Beziehungen von Objekten,<br />

Phänomenen <strong>und</strong> Prozessen gerichtet ist, sprechen wir von naturwissenschaftlichem <strong>Lernen</strong>.<br />

E<strong>in</strong> Hauptziel dieser Bildung ist die Aneignung abstrakter, allgeme<strong>in</strong>er Konzepte, die auf das<br />

Auff<strong>in</strong>den von Erklärungen <strong>und</strong> Gesetzmäßigkeiten <strong>in</strong> dem oben genannten Bereich zielen<br />

(SINGER 2003).<br />

Wie werden sich solche Konzepte angeeignet? Um diese Frage zu beantworten <strong>und</strong> um die<br />

von uns entwickelte didaktische Konzeption theoretisch zu legitimieren, beziehen wir uns auf<br />

folgende Theorien,<br />

• auf die die von Peter BERGER <strong>und</strong> Thomas LUCKMANN (1991) entwickelte wissenssoziologische<br />

Theorie <strong>und</strong><br />

• auf die vor allem von Lew VYGOTSKIJ (2002) entwickelte kulturhistorische Tätigkeitstheorie.<br />

Aus der wissenssoziologischen Perspektive ist die Welt, <strong>in</strong> der wir tagtäglich leben <strong>und</strong> die<br />

wir gewöhnlich nicht h<strong>in</strong>terfragen, die so genannte Alltagswelt. Sie ist uns vertraut. Die meisten<br />

unserer Alltagshandlungen s<strong>in</strong>d Rout<strong>in</strong>ehandlungen, die wir gewöhnlich nicht <strong>in</strong> Zweifel<br />

ziehen. Auch die Worte, die wir <strong>in</strong> der Kommunikation gebrauchen, s<strong>in</strong>d uns vertraut. Wir<br />

können uns mit ihnen verständigen. Innerhalb dieser Alltagswelt mit ihren Alltagsbegriffen<br />

gibt es Bereiche, die e<strong>in</strong>e eigene S<strong>in</strong>nstruktur entwickelt haben.<br />

Dazu gehören neben Religion, Kunst <strong>und</strong> Spiel die Wissenschaften allgeme<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere<br />

die Naturwissenschaften. Begriffe <strong>und</strong> Kategorien, Symbolisierungen <strong>und</strong> Mathematisierung,<br />

spezielle Methoden der Erkenntnisgew<strong>in</strong>nung <strong>und</strong> Erkenntnisdarstellung etablieren die<br />

Naturwissenschaften als e<strong>in</strong>en eigenständigen, kulturell geprägten <strong>und</strong> historisch gewachsenen<br />

Bereich, als e<strong>in</strong>e so genannte S<strong>in</strong>nenklave <strong>in</strong> der Alltagswelt.<br />

Zwischen S<strong>in</strong>nenklaven <strong>und</strong> der Alltagswelt existieren Bedeutungsgrenzen, die erst durch<br />

bewusste Handlungen überw<strong>und</strong>en werden. Das E<strong>in</strong>tauchen <strong>in</strong> diese „andere“ Welt hängt<br />

nicht zuletzt vom subjektiven Wissen ab. Diese andere Welt zu verstehen <strong>und</strong> <strong>in</strong> ihr handeln<br />

zu können, verlangt e<strong>in</strong> spezifisches Wissen sowie bestimmte Verhaltungsweisen <strong>und</strong> Fähigkeiten.<br />

Menschen, die <strong>in</strong> dieser speziellen Welt gewissermaßen zu Hause s<strong>in</strong>d, also Experten<br />

s<strong>in</strong>d, vermitteln den Novizen das notwendige Wissen <strong>und</strong> helfen ihnen, die notwendigen Fähigkeiten<br />

zu erwerben.<br />

Deshalb kann naturwissenschaftliches <strong>Lernen</strong> auch als Enkulturation, als e<strong>in</strong> aktives H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Kultur, die auf Begleitung <strong>und</strong> Instruktion angewiesen ist, verstanden<br />

werden. Wichtig hierbei ist, dass die Lehrperson bereits „enkulturiert“ ist, dass sie<br />

also naturwissenschaftliche Inhalte <strong>und</strong> Methoden als Experte beherrscht <strong>und</strong> vermitteln kann<br />

(HODSON 1998).<br />

Wie verlaufen naturwissenschaftliche Lernprozesse <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit?<br />

Schauen wir an dieser Stelle aus der Perspektive der kulturhistorischen Tätigkeitstheorie wie<br />

naturwissenschaftliche Lernprozesse <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit verlaufen. Danach ist die Entwicklung<br />

naturwissenschaftlicher Vorstellungen e<strong>in</strong> langer sowohl stufen- als auch domänenspezifi-<br />

3


scher Prozess, der <strong>in</strong> der frühen K<strong>in</strong>dheit se<strong>in</strong>en Anfang nimmt <strong>und</strong> auf der Entwicklung des<br />

begrifflichen Denkens beruht.<br />

Wissenschaftliche Begriffe werden vom K<strong>in</strong>d nicht e<strong>in</strong>fach übernommen, angelernt <strong>und</strong> mit<br />

dem Gedächtnis bewältigt. Während sich ihre Alltagsbegriffe auf der Basis ihrer alltäglichen<br />

Erfahrungen auf <strong>in</strong>duktivem Weg vom Empirisch-Konkreten <strong>in</strong> Richtung des Allgeme<strong>in</strong>en<br />

entwickeln, nimmt die Entwicklung wissenschaftlicher Begriffe e<strong>in</strong>en entgegen gesetzten<br />

Verlauf: Sie vollzieht sich vorwiegend durch e<strong>in</strong>e Lehrperson vermittelt deduktiv vom Allgeme<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong> Richtung des Konkreten. Dabei werden Alltagsbegriffe nicht irgendwann ausgelöscht,<br />

sondern im Verlauf naturwissenschaftlicher Lernprozesse umstrukturiert. Wissenschaftlicher<br />

Begriffe entstehen also durch angestrengte eigene Denkarbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em langen<br />

Prozess (VYGOTSKI 2002).<br />

Bereits Drei- <strong>und</strong> Vierjährige s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Lage, Begriffsgeneralisierungen vorzunehmen. Sie<br />

übertragen übernommene Begriffe auf andere Gegenstände, Sachverhalte oder Situationen.<br />

Dreijährige beg<strong>in</strong>nen Theorien über die materielle Welt <strong>und</strong> für physikalische Objekte e<strong>in</strong>e<br />

Theorie der Materie auszubilden. Sie entwickeln Vorstellungen darüber, wie Gegenstände <strong>in</strong><br />

bestimmte Kategorien e<strong>in</strong>zuordnen s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> was das bedeutet. Diese Kategorien werden oft<br />

noch spontan gebildet <strong>und</strong> erweisen sich zunächst als <strong>in</strong>stabil (GARDNER 1994).<br />

Aber mit zunehmender Erfahrung entwickeln K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihren Vorstellungen so genannte Prototypen,<br />

d.h. typische Beispiele für D<strong>in</strong>ge ihrer Lebenswelt, nach denen sie E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Zuordnungen<br />

vornehmen (NELSON 1996). Vier- bis Sechsjährige s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Lage, praktischanschauliche<br />

Vergleichsoperationen mit D<strong>in</strong>ge ihrer Lebenswelt durchzuführen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>- <strong>und</strong><br />

Zuordnungen vorzunehmen, welche diese Erkenntnisobjekte klassifizieren.<br />

K<strong>in</strong>der nutzen dafür die Worte, die sie von Erwachsenen hören, denn jedes K<strong>in</strong>d wird immer<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e schon gedeutete, symbolische Welt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geboren, die ihm auch die Wörter zur Verständigung<br />

vorgibt. Es hört die Wörter von Erwachsenen, greift sie auf <strong>und</strong> nutzt sie für die<br />

Kommunikation mit anderen. Das gleiche Sprachbild suggeriert den Schluss, dass auch die<br />

Art des Denkens von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Erwachsenen identisch ist. Das ist aber nicht der Fall. Erwachsene<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Lage, begrifflich zu denken.<br />

Die Wörter, die K<strong>in</strong>der gebrauchen, s<strong>in</strong>d noch ke<strong>in</strong>e Begriffe <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne, obwohl sie<br />

äußerlich durch das gleiche Wort Begriffen ähneln. Sie besitzen aber e<strong>in</strong>e gänzlich andere<br />

psychische Gr<strong>und</strong>lage.<br />

Begriffe s<strong>in</strong>d gedankliche, immer an e<strong>in</strong> Wort geb<strong>und</strong>ene Konstrukte, die durch Abstraktion<br />

<strong>und</strong> Verallgeme<strong>in</strong>erung entstehen. Sie s<strong>in</strong>d untere<strong>in</strong>ander nach logischen Regeln verb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> hierarchisch geordnet. Begriffe existieren nicht isoliert, sondern immer <strong>in</strong> speziellen Kontexten<br />

<strong>und</strong> Beziehungen.<br />

Die Fähigkeit zur Begriffsbildung unterliegt e<strong>in</strong>em langfristigen Entwicklungsprozess <strong>in</strong>tellektueller<br />

Funktionen, der <strong>in</strong> der frühen K<strong>in</strong>dheit se<strong>in</strong>en Anfang nimmt <strong>und</strong> sich bis <strong>in</strong> die<br />

späte K<strong>in</strong>dheit erstreckt. Er vollzieht sich im Kontext konkreter ziel-, aufgaben- <strong>und</strong> bedürfnisorientierter<br />

Handlungen. Aufgaben, Ziele <strong>und</strong> Bedürfnisse s<strong>in</strong>d notwendige Elemente von<br />

Begriffsbildungsprozessen, denn sie setzen Denkprozesse <strong>in</strong> Gang. Aber sie regeln sie nicht,<br />

d.h. sie s<strong>in</strong>d nicht h<strong>in</strong>reichend, um diese Prozesse zu erklären.<br />

K<strong>in</strong>der im Vorschulalter s<strong>in</strong>d – wie wir wissen – durchaus zu ziel-, aufgaben- <strong>und</strong> bedürfnisorientierten<br />

Handlungen fähig. Sie besitzen also die Voraussetzungen, um die <strong>in</strong>tellektuellen<br />

Funktionen zur Bildung von Begriffen entwickeln zu können.<br />

Diese Entwicklung vollzieht sich, wie gesagt, während der gesamten K<strong>in</strong>dheit. Die ersten<br />

Worte, die K<strong>in</strong>der gebrauchen, s<strong>in</strong>d so genannte synkretistische Bilder der Wirklichkeit. Was<br />

bedeutet das? K<strong>in</strong>der setzen sich von Anfang an mit der sie umgebenden Lebenswelt aktiv<br />

ause<strong>in</strong>ander. Sie halten ihre E<strong>in</strong>drücke von Gegenständen <strong>und</strong> Ersche<strong>in</strong>ungen ihrer Lebenswelt<br />

für die tatsächlichen Eigenschaften dieser Gegenstände <strong>und</strong> Ersche<strong>in</strong>ungen.<br />

4


Im Rahmen ihrer unmittelbaren Wahrnehmungen verb<strong>in</strong>den sie unterschiedliche Gegenstände<br />

<strong>und</strong> Ersche<strong>in</strong>ungen nach subjektiven, spontanen, schnell wechselnden Kriterien. Dabei werden<br />

Bilder der Wirklichkeit erzeugt, die e<strong>in</strong>en synkretistischen Charakter haben. Die Bilder<br />

werden sprachlich mit Hilfe von Wörtern, die die K<strong>in</strong>der ihrer Umwelt entnehmen, entäußert.<br />

Auf diese Weise fungieren die synkretistischen Bilder über das Wort als Begriffsäquivalente.<br />

Während also das entäußerte Wort beim Erwachsenen e<strong>in</strong>en Begriff darstellt bzw. darstellen<br />

kann, ist es beim K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> funktionales Äquivalent für e<strong>in</strong>en Begriff. Äußerlich s<strong>in</strong>d der Begriff<br />

<strong>und</strong> se<strong>in</strong> funktionales Äquivalent durch das gleiche Wort präsent. Deshalb hat es auch den<br />

Ansche<strong>in</strong>, dass bereits jüngere K<strong>in</strong>der zu begrifflichem Denken fähig seien, obwohl sie sich<br />

noch am Anfang e<strong>in</strong>es lang andauernden Begriffsbildungsprozesses bef<strong>in</strong>den.<br />

Auf die Phase der synkretistischen Bilder bauen zwei mite<strong>in</strong>ander verschlungene, sich komplementär<br />

ergänzende Entwicklungsstränge auf. Es beg<strong>in</strong>nen sich die psychischen Funktionen<br />

Verallgeme<strong>in</strong>erung <strong>und</strong> Abstraktion zu entwickeln.<br />

Die Verallgeme<strong>in</strong>erungsfähigkeit entwickelt sich sukzessive dadurch, dass K<strong>in</strong>der Gegenstände<br />

<strong>und</strong> Ersche<strong>in</strong>ungen ihrer Lebenswelt zunehmend nach objektiven konkret-empirischen<br />

Merkmalen zu Mengen zusammenfassen, wobei die Menge durch e<strong>in</strong> Wort repräsentiert wird.<br />

H<strong>in</strong>ter dem Wort verbirgt sich auf dieser Stufe der Denkentwicklung immer die Vorstellung<br />

e<strong>in</strong>er Menge konkreter Elemente.<br />

Im Vorschulalter manifestiert sich die Art des Mengendenkens <strong>in</strong> so genannten Pseudobegriffen.<br />

Die Entwicklung der Pseudobegriffe beruht auf der psychischen Fähigkeit, Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />

<strong>und</strong> Ähnlichkeiten zu erkennen <strong>und</strong> zu ordnen. Mit anderen Worten, <strong>in</strong> Pseudobegriffen<br />

s<strong>in</strong>d Gegenstände <strong>und</strong> Ersche<strong>in</strong>ungen vere<strong>in</strong>igt, die sich durch Gleichheit bzw. Ähnlichkeit<br />

ihrer äußerlichen Eigenschaften bzw. Funktionen auszeichnen.<br />

Pseudobegriffen kommt e<strong>in</strong>e herausragende Bedeutung für die Entwicklung des begrifflichen<br />

Denkens zu. Sie ähneln äußerlich Begriffen, besitzen aber e<strong>in</strong>e andere genetische Natur als<br />

diese: Pseudobegriffe umfassen Mengen, <strong>in</strong> denen vielfältige empirische Verb<strong>in</strong>dungen zwischen<br />

den Elementen (Gegenstände <strong>und</strong> Ersche<strong>in</strong>ungen) möglich s<strong>in</strong>d. Die Ordnung <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er solchen Menge geschieht nach empirischen E<strong>in</strong>drücken, sie ist anschaulich, konkret,<br />

bildhaft. Pseudobegriffe erklären sich über Aufzählungen von Beispielen (z.B. Spielzeug ist<br />

me<strong>in</strong>e Puppe, der Puppenwagen, das Auto, der Teddy usw.). Die Beispiele werden mit all<br />

ihren Eigenschaften <strong>in</strong> die Menge aufgenommen.<br />

Die Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>em Pseudobegriff erschließt sich immer über die empirische Tatsächlichkeit<br />

<strong>und</strong> nicht durch e<strong>in</strong>e logische Ableitung. Die empirische Tatsache ist das Kriterium<br />

der Verallgeme<strong>in</strong>erung. In jedem Falle fungieren Pseudobegriffe als funktionale Äquivalente<br />

bezüglich der sich später entwickelnden Begriffe.<br />

Die sich entwickelnde Fähigkeit zur Verallgeme<strong>in</strong>erung ist eng mit der Fähigkeitsentwicklung<br />

zur Abstraktion verb<strong>und</strong>en. Die Entwicklungen der geistigen Fähigkeiten, Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />

zu erkennen sowie Wesentliches zu bestimmen, gehen Hand <strong>in</strong> Hand. Die psychische Fähigkeit<br />

zur isolierenden Abstraktion spaltet die ganzheitliche Wahrnehmung des K<strong>in</strong>des auf: Es<br />

verallgeme<strong>in</strong>ert aufgr<strong>und</strong> maximaler Ähnlichkeiten <strong>und</strong> orientiert sich dabei an auffallenden<br />

Merkmalen, während es weniger Auffälliges ausgeblendet.<br />

Verallgeme<strong>in</strong>erung ist <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne auch immer auf Abstraktion angewiesen. In dessen<br />

Folge nehmen die vom K<strong>in</strong>d gebrauchten Worte den Charakter von so genannten potenziellen<br />

Begriffen an. Potenzielle Begriffe beruhen auf anschaulichem <strong>und</strong> praktisch-handelnden<br />

Denken <strong>und</strong> bestimmen sich über ihre Funktion (z.B. Was ist e<strong>in</strong>e Mama? E<strong>in</strong>e Mama hat ihr<br />

K<strong>in</strong>d lieb, gibt ihm zu essen <strong>und</strong> muss Wäsche waschen. Oder: Was ist e<strong>in</strong> Baum? E<strong>in</strong> Baum<br />

ist für die Vögel, die bauen da ihr Nest; es gibt Apfelbäume <strong>und</strong> Kirschbäume, die Äpfel <strong>und</strong><br />

Kirschen s<strong>in</strong>d zum Essen; aus dem Holz kannst du was bauen usw.).<br />

5


Potenzielle Begriffe s<strong>in</strong>d genauso wie Pseudobegriffe Vorstufen zur theoretischen Begriffbildung,<br />

zu der die K<strong>in</strong>der aufgr<strong>und</strong> der Entwicklung der psychischen Funktionen erst <strong>in</strong> der<br />

späten K<strong>in</strong>dheit (ca. mit 12 Jahren) fähig werden.<br />

Zusammenfassung<br />

• Naturwissenschaftliche Lernprozesse setzen schon lange vor der Schulzeit e<strong>in</strong>.<br />

• <strong>Naturwissenschaftliches</strong> <strong>Lernen</strong> ist nicht nur e<strong>in</strong>e Bildungsaufgabe der Gr<strong>und</strong>schule,<br />

sondern auch des K<strong>in</strong>dergartens.<br />

• E<strong>in</strong>e Konzeption für e<strong>in</strong> naturwissenschaftliches <strong>Lernen</strong> im K<strong>in</strong>dergarten hat sowohl<br />

die Lernvoraussetzungen der K<strong>in</strong>der als auch die Besonderheiten naturwissenschaftlichen<br />

<strong>Lernen</strong>s <strong>in</strong> Rechnung stellen.<br />

• Lernvoraussetzungen der K<strong>in</strong>der zeigen sich <strong>in</strong> ihrer psychischen Entwicklung, ihren<br />

lebensweltlichen Erfahrungen, ihren bevorzugten Tätigkeiten <strong>und</strong> ihren <strong>in</strong>dividuellen<br />

Besonderheiten.<br />

Psychische<br />

Entwicklung<br />

• Spontane<br />

Aufmerksamkeit<br />

<strong>und</strong> Gedächtnisleistungen<br />

• Nutzung von<br />

Pseudobegriffen<br />

<strong>und</strong> potenziellen<br />

Begriffen<br />

• Beg<strong>in</strong>n von<br />

Verallgeme<strong>in</strong>erung<br />

<strong>und</strong><br />

Abstraktion<br />

Lernvoraussetzungen von K<strong>in</strong>dern<br />

Naturwissenschaftlich<br />

relevante<br />

Erfahrungsfelder<br />

• Eigener Körper<br />

• D<strong>in</strong>ge<br />

• Lebewesen<br />

• Natur<br />

Bevorzugte<br />

Tätigkeiten der<br />

K<strong>in</strong>der<br />

• S<strong>in</strong>nliche<br />

Wahrnehmungen<br />

• Spielen<br />

• Fragen<br />

• Erzählen<br />

• Ausprobieren<br />

• Sammeln<br />

• Ordnen<br />

• …<br />

Individualität e<strong>in</strong>es<br />

jeden K<strong>in</strong>des<br />

• Erfahrungen<br />

• BereichsspezifischesEntwicklungsniveau<br />

• Intelligenzprofil<br />

• Lernzonen<br />

• Lerntempo<br />

• Interessen<br />

• …<br />

Besonderheiten<br />

naturwissenschaftlichen<br />

<strong>Lernen</strong>s<br />

• Enkulturationsprozess<br />

• Verhältnis von Alltagsbegriffen<br />

<strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />

Begriffen<br />

• Modifikation von Denkkonzepten<br />

• Verhältnis von Instruktion<br />

<strong>und</strong> Selbsttätigkeit<br />

• Verhältnis von Demonstration<br />

<strong>und</strong> Nachmachen<br />

Elemente e<strong>in</strong>er didaktischen Konzeption für e<strong>in</strong> naturwissenschaftliches <strong>Lernen</strong> im K<strong>in</strong>dergarten<br />

(1) Allgeme<strong>in</strong>e<br />

Ziele<br />

(2) Naturwissenschaftliche<br />

Ziele:<br />

Gr<strong>und</strong>ideen<br />

(3) Exemplarische<br />

Lernthemen<br />

(4) Didaktische<br />

Ebenen der<br />

Lernhandlungen<br />

(5) Didaktische<br />

Reflexion der<br />

Lehrhandlungen<br />

(6) Planungsmodell<br />

6


Naturwissenschaftlich orientiertes <strong>Lernen</strong> im K<strong>in</strong>dergarten:<br />

„Thematische Erk<strong>und</strong>ungen“<br />

An dieser Stelle möchte ich Ihnen die didaktische Konzeption Thematische Erk<strong>und</strong>ungen,<br />

die wir zur Planung <strong>und</strong> Gestaltung e<strong>in</strong>es naturwissenschaftlich orientierten <strong>Lernen</strong>s im K<strong>in</strong>dergarten<br />

entwickeln, vorstellen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> sowohl der psychisch-physischen Entwicklung der K<strong>in</strong>der als auch von bildungspolitischen<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeiten ist die die Förderung von Bildungsprozessen im K<strong>in</strong>dergarten<br />

ist nicht mit der Gestaltung von schulischem <strong>Lernen</strong> gleichzusetzen.<br />

Die Bildung im K<strong>in</strong>dergarten vollzieht sich vor allem <strong>in</strong> alltäglichen <strong>und</strong> spielerischen Handlungen.<br />

Alltägliche Handlungen besitzen e<strong>in</strong>e nicht zu unterschätzende Bedeutung für naturwissenschaftliches<br />

<strong>Lernen</strong>. Diese realisiert sich zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er reichen Alltagskommunikation,<br />

<strong>in</strong> der die K<strong>in</strong>der ihren Wortschatz festigen <strong>und</strong> erweitern, denn die Alltagsbegriffe<br />

bilden e<strong>in</strong>e wesentliche Gr<strong>und</strong>lage für die Entwicklung wissenschaftlicher Begriffe.<br />

Genauso wertvoll für e<strong>in</strong> naturwissenschaftlich orientiertes <strong>Lernen</strong> ist die Entwicklung von<br />

bestimmten Denkoperationen <strong>und</strong> Ausbildung bestimmter Handlungsgewohnheiten im alltäglichen<br />

Geschehen.<br />

Neben den Alltagshandlungen weisen vor allem spielerische Handlungen e<strong>in</strong> hohes Lernpotenzial<br />

auf. Weil Spielen eng mit sozialer Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation, mit Emotionen,<br />

mit motorischer Bewegung <strong>und</strong> mit kognitiven Herausforderungen verb<strong>und</strong>en ist, führt es zu<br />

e<strong>in</strong>em nachhaltigen Erleben <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong>.<br />

Da sich <strong>in</strong> diesem Alter <strong>in</strong>sbesondere die psychischen Funktionen der Aufmerksamkeit <strong>und</strong><br />

des Gedächtnisses entwickeln, s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong>der im Verlauf ihrer K<strong>in</strong>dergartenzeit auch zu immer<br />

komplexeren Spielen <strong>in</strong> der Lage. Spielen, Erleben <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong> bilden e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit.<br />

Für die Anbahnung e<strong>in</strong>es naturwissenschaftlichen <strong>Lernen</strong>s kommt daher <strong>in</strong>itiierten <strong>und</strong> angeleiteten<br />

Erk<strong>und</strong>ungen der alltäglichen Lebenswelt <strong>in</strong> spielerischer Form e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung<br />

zu. Zur Konzipierung e<strong>in</strong>es didaktischen Modells zur Planung <strong>und</strong> Gestaltung e<strong>in</strong>er<br />

naturwissenschaftlich orientierten <strong>Lernen</strong>s im K<strong>in</strong>dergarten haben wir versucht – unter Berücksichtigung<br />

der Lernvoraussetzungen der K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> der Besonderheiten naturwissenschaftlichen<br />

<strong>Lernen</strong>s – auf folgende Fragen e<strong>in</strong>e Antwort zu geben:<br />

1. Welche allgeme<strong>in</strong>en Ziele für die Persönlichkeitsentwicklung e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des werden<br />

damit verb<strong>und</strong>en?<br />

2. Welche naturwissenschaftlichen Gr<strong>und</strong>ideen sollen angebahnt werden?<br />

3. Welche exemplarischen Lernthemen können erschlossen werden?<br />

4. Wie s<strong>in</strong>d Lernhandlungen didaktisch zu strukturieren?<br />

5. Wie s<strong>in</strong>d Lehrhandlungen didaktisch zu reflektieren?<br />

6. Wie könnte e<strong>in</strong> konkretes Planungsmodell aussehen?<br />

(1) Allgeme<strong>in</strong>e Ziele e<strong>in</strong>es naturwissenschaftlich orientierten <strong>Lernen</strong>s<br />

im K<strong>in</strong>dergarten<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Ziele für e<strong>in</strong> naturwissenschaftlich orientiertes <strong>Lernen</strong> im K<strong>in</strong>dergarten haben<br />

wir aus den psychischen Entwicklungsbesonderheiten von drei- bis sechsjährigen K<strong>in</strong>dern<br />

abgeleitet:<br />

• Entwicklung naturwissenschaftlich orientierter Interessen <strong>und</strong> Erfahrungen beim K<strong>in</strong>d<br />

• Förderung der Entwicklung der im Vorschulalter dom<strong>in</strong>ierenden psychischen Funktionen<br />

Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Gedächtnis<br />

• Bewusste Nutzung von Pseudobegriffen bzw. potentiellen Begriffen für Erklärungen<br />

7


• Anbahnung kategorialer Zuordnungen.<br />

(2) Naturwissenschaftlich orientierte Lernziele: Gr<strong>und</strong>ideen<br />

Die Anbahnung e<strong>in</strong>es elementaren naturwissenschaftlichen Verständnisses zeigt sich <strong>in</strong> der<br />

Anbahnung von so genannten Gr<strong>und</strong>ideen. Ausgangspunkt ist hierbei die Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

der K<strong>in</strong>der mit ihrer natürlichen <strong>und</strong> d<strong>in</strong>glichen Lebenswelt, also mit naturwissenschaftlich<br />

relevanten Erfahrungsfeldern. Solche Gr<strong>und</strong>ideen könnten zum Beispiel se<strong>in</strong>:<br />

• D<strong>in</strong>ge bestehen aus Stoffen.<br />

• Stoffe <strong>und</strong> D<strong>in</strong>ge haben Eigenschaften.<br />

• Eigenschaften kann man untersuchen.<br />

• Stoffe können sich verändern, sie können aber nicht verschw<strong>in</strong>den.<br />

• Tiere <strong>und</strong> Pflanzen s<strong>in</strong>d Lebewesen, Sand, Ste<strong>in</strong>e, Wasser dagegen nicht.<br />

• Lebewesen müssen Nahrung aufnehmen <strong>und</strong> Stoffe wieder ausscheiden, sie vermehren<br />

sich.<br />

• Tiere <strong>und</strong> Pflanzen passen sich Veränderungen an (Tages- <strong>und</strong> Jahreszeiten).<br />

(3) Die Bestimmung von Lernthemen<br />

Unter dem Aspekt der lebensweltlichen Relevanz für K<strong>in</strong>der identifizierten wir für jedes<br />

Erfahrungsfeld Inhaltsbereiche e<strong>in</strong>er naturwissenschaftlichen Bildung im K<strong>in</strong>dergarten. Aus<br />

diesen Inhaltsbereichen leitet die Erzieher<strong>in</strong> exemplarisch konkrete Lernthemen ab, die der<br />

aktuellen Situation <strong>und</strong> den Interessen der K<strong>in</strong>der entsprechen.<br />

Hier e<strong>in</strong> Beispiel für diese Vorgehensweise:<br />

Erfahrungsfelder mit naturwissenschaftlichen Lernpoten-<br />

Der eigene Körper Lebewesen<br />

S<strong>in</strong>nliche Wahrnehmungen<br />

Sehen<br />

Hören<br />

Riechen<br />

Schmecken<br />

Fühlen<br />

Inhaltsbereiche naturwissenschaftlicher Bildung<br />

Tiere <strong>und</strong><br />

Pflanzen<br />

Eigenschaften von<br />

D<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> Stoffen<br />

Exemplarische Themen naturwissenschaftlicher Bildung<br />

Tierwohnungen<br />

Tierbabys<br />

Wild- <strong>und</strong><br />

Haustiere<br />

Lebewesen<br />

Blumen<br />

Bäume<br />

Laubbäume<br />

Vom Samen<br />

zur Pflanze<br />

D<strong>in</strong>ge Natur<br />

D<strong>in</strong>ge<br />

Wasser<br />

Luft<br />

Sand<br />

Naturphänomene<br />

Wetter <strong>und</strong><br />

Jahreszeiten<br />

Feuer<br />

Licht<br />

Schatten<br />

8


(4) Didaktische Ebenen der Lernhandlungen<br />

Wie kann die Erzieher<strong>in</strong> die Lernhandlungen der K<strong>in</strong>der unterstützen? – <strong>in</strong>dem sie beachtet,<br />

dass sich Thematische Erk<strong>und</strong>ungen auf vier Handlungsebenen realisieren, die wechselseitig<br />

aufe<strong>in</strong>ander bezogen s<strong>in</strong>d:<br />

• Wahrnehmen e<strong>in</strong>es Gegenstandes (Phänomen, D<strong>in</strong>g, Handlung)<br />

• Explorieren des Gegenstandes<br />

• Fragen stellen nach dem Gegenstand<br />

• Erzählen über den Gegenstand<br />

Die Wahrnehmung des Gegenstandes durch das K<strong>in</strong>d ist e<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>voraussetzung für dessen<br />

weitere Erschließung. Nun s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong>der von Natur aus neugierig. Sie setzen sich von kle<strong>in</strong>auf<br />

spielerisch mit ihrer unmittelbaren Alltagswelt ause<strong>in</strong>ander, wobei sie D<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> Ersche<strong>in</strong>ungen<br />

wahrnehmen, auch wenn ihr Beobachten von Vorgängen <strong>und</strong> Hantieren mit D<strong>in</strong>gen<br />

anfangs noch unspezifisch <strong>und</strong> ungerichtet. Zudem machen Erwachsene <strong>und</strong> im K<strong>in</strong>dergarten<br />

eben die Erzieher<strong>in</strong>nen bewusst auf bestimmte Ersche<strong>in</strong>ungen <strong>und</strong> D<strong>in</strong>ge bewusst<br />

aufmerksam.<br />

Auf die Wahrnehmung baut das Explorieren auf. Wenn e<strong>in</strong> Gegenstand (Phänomen, D<strong>in</strong>g,<br />

Handlung) die Aufmerksamkeit der K<strong>in</strong>der erregt hat, richten sie ihre Wahrnehmung bewusst<br />

auf diesen Gegenstand. Spielerisch wird mit ihm hantiert, wird dieser untersucht, wird etwas<br />

ausprobiert oder imitiert.<br />

Unter Explorieren verstehen wir an dieser Stelle e<strong>in</strong> spezifisches Erk<strong>und</strong>ungsverhalten. Das<br />

K<strong>in</strong>d sucht <strong>in</strong>nerhalb se<strong>in</strong>er bereits vertrauten Welt Kontakt zu neuen Gegenständen <strong>und</strong> Ersche<strong>in</strong>ungen.<br />

Es wirkt dabei sehr konzentriert, aber oft auch vorsichtig. Meisten erfolgt die<br />

Annäherung nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zug, sondern eher nach dem Muster „Zug um Zug“, <strong>in</strong>klusive<br />

Ruckzug.<br />

Das Explorationsverhalten be<strong>in</strong>haltet viele spielerische Elemente. Genau wie das Spiel beruht<br />

es auf e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischen Motivation <strong>und</strong> folgt e<strong>in</strong>em selbstbestimmten Zweck: Ich möchte<br />

wissen, was das ist bzw. wie etwas funktioniert, wie etwas aufgebaut ist <strong>und</strong> was man damit<br />

machen kann. Explorationsverhalten ist K<strong>in</strong>dern genauso angeboren wie B<strong>in</strong>dungsverhalten<br />

(DOLLASE 2009).<br />

Exploration <strong>und</strong> B<strong>in</strong>dung s<strong>in</strong>d komplementäre Verhaltensweisen, die sich situationsabhängig<br />

ergänzen. E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, das se<strong>in</strong>en Bezugspersonen <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf Liebe, Fürsorge <strong>und</strong> Verfügbarkeit<br />

vertrauen kann, zeigt eher e<strong>in</strong> exploratives Verhalten als e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, dass sich se<strong>in</strong>er<br />

B<strong>in</strong>dungen zu persönlich bedeutsamen Erwachsenen nicht sicher ist. Erwachsene mit ihrem<br />

größeren Erfahrungs- <strong>und</strong> Expertenwissen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser Phase für das K<strong>in</strong>d wichtige Informationsquellen.<br />

Das K<strong>in</strong>d möchte wissen. Es stellt Fragen: Wie heißt das? Wie geht das?<br />

Warum ist das so?<br />

Das menschliche Gehirn ist darauf e<strong>in</strong>gestellt, Informationen von anderen Menschen aufzunehmen<br />

<strong>und</strong> zu verarbeiten. K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d darauf angewiesen, dass Erwachsene Informationen<br />

an sie weitergeben, die frühere Generationen angesammelt haben. Von Erwachsenen erhalten<br />

sie <strong>in</strong> den meisten Fällen zahlreichere <strong>und</strong> bessere Informationen als sie sich selbst beschaffen<br />

können (GOPNIK 2000). Das bedeutet nicht, alle Fragen der K<strong>in</strong>der sofort zu beantworten. Es<br />

ist ke<strong>in</strong>e neue Erkenntnis, dass Lernprozesse unterstützt werden, wenn diese Fragen genutzt<br />

werden, um e<strong>in</strong>e Spannung aufzubauen <strong>und</strong> die K<strong>in</strong>der zum Nachdenken <strong>und</strong> zur Selbsttätigkeit<br />

anzuregen: Was me<strong>in</strong>st du, was wird passieren, wenn wir dies oder jenes tun? Wie könnte<br />

9


das funktionieren? Hast du es schon e<strong>in</strong>mal mit dem langen Bauste<strong>in</strong> ausprobiert? usw.<br />

(ROUSSEAU; FRÖBEL)<br />

Schließlich kommt es darauf an, dass K<strong>in</strong>der Gelegenheit bekommen, über das, was sie beobachtet,<br />

was sie erlebt, was sie ausprobiert <strong>und</strong> dabei festgestellt haben, zu erzählen. Jüngere<br />

K<strong>in</strong>der werden dabei vorrangig das Gesehenen <strong>und</strong> Erlebte beschreiben, während Vorschulk<strong>in</strong>der<br />

auch schon Begründungen versuchen (PODDJAKOW 1981). In jedem Fall ist das Entäußern<br />

von Gedanken e<strong>in</strong> notwendiges Element <strong>in</strong> jedem Lernprozess. Deshalb sollte jedes<br />

K<strong>in</strong>d immer wieder die Möglichkeit haben, se<strong>in</strong>e Gedanken anderen mitzuteilen.<br />

(5) Didaktische Reflexion der Lehrhandlungen<br />

Welche didaktisch-methodischen Pr<strong>in</strong>zipien s<strong>in</strong>d bei der Umsetzung von Thematischen Erk<strong>und</strong>ungen<br />

zu beachten?<br />

Es empfiehlt sich,<br />

• Thematische Erk<strong>und</strong>ungen epochal zu organisieren.<br />

• die Themen bereichsübergreifend zu behandeln.<br />

• projektorientiert zu arbeiten.<br />

• dass die Erzieher<strong>in</strong> eng mit den K<strong>in</strong>dern zusammenarbeitet.<br />

• dass sie Lernaufgaben <strong>in</strong>dividualisiert.<br />

• dass sie e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit der K<strong>in</strong>der untere<strong>in</strong>ander fördert.<br />

Die epochiale Organisation me<strong>in</strong>t, e<strong>in</strong> gewähltes Thema über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum <strong>in</strong><br />

den Mittelpunkt zu stellen.<br />

Der bereichsübergreifende Aspekt berücksichtigt die wechselseitige positive Bee<strong>in</strong>flussung<br />

beispielsweise von naturwissenschaftlich orientiertem <strong>Lernen</strong> <strong>und</strong> dem <strong>Lernen</strong> im mutter- <strong>und</strong><br />

fremdsprachlichem Bereich (MICHALIK 2009).<br />

Die Projektorientierung ist nicht mit Projektmethode gleichzusetzen. Thematische Erk<strong>und</strong>ungen<br />

s<strong>in</strong>d nicht mit Hilfe der Projektmethode zu realisieren. Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Art Vorläufer der<br />

Projektmethode.<br />

Unterschiede zur Projektmethode s<strong>in</strong>d beispielsweise bei der Auswahl <strong>und</strong> der Planung des<br />

Themas, beim Anspruch e<strong>in</strong>es systematischen selbstständigen Arbeitens, bei der Produktorientiertheit<br />

oder e<strong>in</strong>er bewertenden Kontrolle festzustellen.<br />

Die Projektmethode kommt erst im Schulalter zum Tragen, wenn sich die höheren psychischen<br />

Funktionen wie eben willkürliche Aufmerksamkeit <strong>und</strong> willkürliches Gedächtnis bei<br />

K<strong>in</strong>dern entwickeln.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen K<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Erzieher<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d unserer Me<strong>in</strong>ung nach ganz zentrale<br />

Momente der Bildungsarbeit im K<strong>in</strong>dergarten. Und das <strong>in</strong> zweierlei H<strong>in</strong>sicht: Erstens<br />

erfüllt die Erzieher<strong>in</strong> damit das Bedürfnis der K<strong>in</strong>der nach e<strong>in</strong>er aufmerksamen, liebvollen<br />

Zuwendung (BRAZELTON & GREENSPAN 2002) <strong>und</strong> zweitens stellt sie nicht nur, wie oben<br />

bereits ausgeführt, bestimmte Begriffe zur Verfügung, sondern demonstriert dem K<strong>in</strong>d auch<br />

bestimmte Erk<strong>und</strong>ungshandlungen, denn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d lernt sehr <strong>in</strong>tensiv durch Nachahmung.<br />

Nachahmung ist dabei ke<strong>in</strong>eswegs als e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong> mechanische, reproduktive Tätigkeit zu verstehen.<br />

E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d kann nur das nachahmen, was es schon selbst <strong>in</strong> Ansätzen kann.<br />

Die Entwicklung der psychischen Funktionen Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis,<br />

Vergleichen, Unterscheiden, Abstrahieren, Verallgeme<strong>in</strong>ern, Systematisieren usw. wird durch<br />

die von der Erzieher<strong>in</strong> angeleitete Ausführung bestimmter Handlungen unterstützt. In dieser<br />

Kooperation kann e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d immer mehr lernen, als wenn es alle<strong>in</strong> auf sich gestellt ist. Aber es<br />

10


kann nicht unbegrenzt mehr lernen. Die Grenze wird ihm durch se<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tellektuellen Entwicklungsstand<br />

gesetzt.<br />

Entwicklungen jedes K<strong>in</strong>des s<strong>in</strong>d immer abhängig von se<strong>in</strong>en bisher gesammelten Erfahrungen.<br />

Diese Erfahrungen beschreiben se<strong>in</strong>en gegenwärtigen Entwicklungsstand, das Niveau<br />

se<strong>in</strong>er aktuellen Entwicklung. Alle Aufgaben, die diesem Anforderungsniveau entsprechen,<br />

kann das K<strong>in</strong>d ohne Probleme selbstständig lösen. Es erfährt damit die Bestätigung se<strong>in</strong>er<br />

bisherigen Erfahrungen, ohne jedoch Neues zu lernen.<br />

Wenn jedoch Informationen, die e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d aufnimmt <strong>und</strong> die für ihn e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n ergeben, aus<br />

zwei komplementären Aspekten, nämlich aus der Bestätigung von Bekanntem <strong>und</strong> dem Erfahren<br />

von Neuem, bestehen, können Lernprozesse <strong>in</strong> Gang gesetzt werden – vorausgesetzt,<br />

die neue Anforderung ist dergestalt, dass sie das K<strong>in</strong>d mit Hilfe – <strong>in</strong>sbesondere der anderer<br />

Menschen – zu bewältigen vermag.<br />

Das bedeutet, das K<strong>in</strong>d braucht Aufgaben, die se<strong>in</strong> aktuelles Lernniveau zwar überschreiten,<br />

die für ihn aber e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n ergeben <strong>und</strong> die es mit Hilfe lösen kann. Dieser Lernbereich wird<br />

bekanntermaßen als Zone der nächsten Entwicklung bezeichnet (VYGOTSKIJ 2002). Diese<br />

ermittelt die Erzieher<strong>in</strong> durch genaues Beobachten jedes ihrer K<strong>in</strong>der:<br />

• Womit beschäftigt sich das K<strong>in</strong>d gerade bevorzugt?<br />

• An welchen Tätigkeiten ist es besonders <strong>in</strong>teressiert?<br />

• Welche Fragen stellt es?<br />

• Wie reagiert es auf Anforderungen <strong>in</strong> bestimmten Situationen?<br />

• Welche Begriffe benutzt das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Kommunikation?<br />

• Welche Fähigkeiten hat es entwickelt?<br />

• Welche Spielvorschläge unterbreitet es?<br />

• …<br />

Die Erzieher<strong>in</strong> knüpft an die Erfahrungen <strong>und</strong> die Fähigkeiten des K<strong>in</strong>des an <strong>und</strong> weist ihm<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Erk<strong>und</strong>ungshandlungen, die sich <strong>in</strong> mehreren Dimensionen mit unterschiedlichem<br />

Schwierigkeitsgrad entfalten, Aufgaben zu, die es mit Unterstützung lösen kann.<br />

Noch schärfer formuliert: Die Erzieher<strong>in</strong> wartet nicht ab, bis e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Aufgabe von alle<strong>in</strong> lösen kann, sondern ermuntert es, sich zu engagieren <strong>und</strong> Hilfe zu suchen<br />

bzw. anzunehmen, um e<strong>in</strong>e Lösung zu f<strong>in</strong>den.<br />

Die Forderungen nach e<strong>in</strong>er auch deduktiven Organisation von naturwissenschaftlich orientierten<br />

Lernprozessen <strong>und</strong> nach e<strong>in</strong>er engen Zusammenarbeit zwischen K<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Erzieher<strong>in</strong><br />

beim naturwissenschaftlichen <strong>Lernen</strong> bedeuten nicht, dass diese Bildung ausschließlich über<br />

Instruktionen <strong>und</strong> Demonstrationen erfolgt.<br />

Ganz im Gegenteil, die Selbsttätigkeit des K<strong>in</strong>des nimmt e<strong>in</strong>en großen Raum e<strong>in</strong>. Im Verlauf<br />

thematischer Erk<strong>und</strong>ungen arbeitet das K<strong>in</strong>d zunehmend selbstständiger. Instruktion<br />

<strong>und</strong> Selbsttätigkeit stehen immer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em wechselseitigen, komplementären Spannungsverhältnis<br />

<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d von der Erzieher<strong>in</strong> bei der Bildungsarbeit <strong>in</strong> Abhängigkeit des Entwicklungsstandes<br />

ihrer K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Das Thematische Erk<strong>und</strong>en spricht alle Altersgruppen im K<strong>in</strong>dergarten an, also auch die jüngeren,<br />

bei denen sich die psychischen Funktionen der Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Ausdauer noch <strong>in</strong><br />

der Entwicklung bef<strong>in</strong>den <strong>und</strong> die meist nicht produktorientiert <strong>und</strong> systematisch handeln.<br />

Im K<strong>in</strong>dergarten bietet es sich an, <strong>in</strong> altersgemischten Kle<strong>in</strong>gruppen mit zielgerichteter Unterstützung<br />

zu arbeiten, um lernfördernde Kooperationsbeziehungen zwischen den K<strong>in</strong>dern zu<br />

entwickeln.<br />

Fassen wir auch hier zusammen: E<strong>in</strong>e naturwissenschaftlich orientierte Bildung wird im K<strong>in</strong>dergarten<br />

angeregt <strong>und</strong> unterstützt, wenn Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

11


• den K<strong>in</strong>dern vielfältige gegenständliche Erfahrungen mit der natürlichen <strong>und</strong> d<strong>in</strong>glichen<br />

Lebenswelt ermöglichen.<br />

• die Interessen <strong>und</strong> Bedürfnisse der K<strong>in</strong>der ermitteln <strong>und</strong> sie bei der Themen- <strong>und</strong> Tätigkeitswahl<br />

berücksichtigen.<br />

• den K<strong>in</strong>dern die Begriffe, die für Beobachtungen <strong>und</strong> Versuche <strong>und</strong> deren Beschreibung<br />

notwendig s<strong>in</strong>d, geben (Trichter, Lupe, lösen, Samen, keimen usw.).<br />

• Tätigkeiten des Sammelns, Ordnens <strong>und</strong> Bezeichnens anregen <strong>und</strong> unterstützen: im<br />

ersten Schritt Reihungen vornehmen; im zweiten Schritt Systematisierungen anbahnen.<br />

• K<strong>in</strong>der für Obergriffe sensibilisieren (Blume, Baum, Obst, Tier, Kleidung, Möbel,<br />

Fahrzeug usw.) <strong>und</strong> Zuordnungen vornehmen lassen.<br />

• Vergleiche anregen: im ersten Schritt sich auf das Erkennen von Unterschieden konzentrieren;<br />

im zweiten Schritt Ähnlichkeiten erkennen.<br />

• K<strong>in</strong>der ermuntern, Fragen zu stellen, über ihre Beobachtungen <strong>und</strong> Erfahrungen zu<br />

sprechen, sie anderen K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Erwachsenen mitzuteilen.<br />

• die Zusammenarbeit der K<strong>in</strong>der untere<strong>in</strong>ander fördern.<br />

(6) E<strong>in</strong> Planungsmodell für Thematische Erk<strong>und</strong>ungen<br />

Schließlich bleibt noch die Frage zu klären, wie Erzieher<strong>in</strong>nen naturwissenschaftlichen <strong>Lernen</strong>s<br />

im K<strong>in</strong>dergarten unter Beachtung der Thematischen Erk<strong>und</strong>ungen auszeichnenden<br />

Merkmale konkret <strong>und</strong> übersichtlich planen können. Wir haben dafür e<strong>in</strong>e Planungsmatrix<br />

entwickelt.<br />

Da es um die Anbahnung e<strong>in</strong>es elementaren naturwissenschaftlichen Verständnisses geht, ist<br />

der Ausgangspunkt immer e<strong>in</strong>e bestimmte Gr<strong>und</strong>idee, mit der sich die K<strong>in</strong>der ause<strong>in</strong>andersetzen<br />

(z.B. Wasser ist flüssig <strong>und</strong> kann fließen.). Um diese Gr<strong>und</strong>idee den K<strong>in</strong>dern nahe zu<br />

br<strong>in</strong>gen, wählt die Erzieher<strong>in</strong> exemplarisch e<strong>in</strong> Lernthema (z.B. Wasser), mit dem sich <strong>in</strong> der<br />

Folgezeit die K<strong>in</strong>der aus unterschiedlichen Perspektiven beschäftigen (SCHNEIDER 2008;<br />

SCHNEIDER & OBERLÄNDER 2008).<br />

Der Gr<strong>und</strong>idee nähert man sich gewissermaßen von zwei Seiten: <strong>in</strong>duktiv von der Seite des<br />

Alltagswissens <strong>und</strong> deduktiv von der naturwissenschaftlichen Seite. Diese beiden Seiten s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> Beziehung zu setzen. Das bedeutet, jede Erzieher<strong>in</strong> identifiziert für jedes Thema die Alltagserfahrungen<br />

der K<strong>in</strong>der als ihre Lernbasis <strong>und</strong> bestimmt entsprechend dem Entwicklungsstand<br />

der K<strong>in</strong>der, welche Gr<strong>und</strong>begriffe, welches Elementarwissen <strong>und</strong> welche Basisfähigkeiten<br />

sie <strong>in</strong> den Mittelpunkt stellt. Die so bestimmten Gr<strong>und</strong>begriffe, Elementarwissen<br />

<strong>und</strong> Basisfähigkeiten haben auch e<strong>in</strong>en engen Bezug zur Alltagskommunikation, aber sie<br />

können sich tendenziell <strong>in</strong> Richtung wissenschaftlicher Begriffe entwickeln, mit anderen<br />

Worten, sie verfügen über Potenzen für die Entwicklung e<strong>in</strong>es naturwissenschaftlich orientierten<br />

Denkens.<br />

Die folgende Übersicht zeigt e<strong>in</strong> Planungsbeispiel für das Thema Wasser.<br />

12


Naturwissenschaftliche Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />

Thema: Wasser<br />

z.B. Gr<strong>und</strong>begriffe z.B. Elementarwissen z.B. Basisfähigkeiten<br />

• Stoff<br />

• Eigenschaften<br />

• Wasser<br />

• Eis<br />

• gefrieren<br />

• verdunsten<br />

• lösen<br />

• Messbecher<br />

• Trichter<br />

• Wasser ist e<strong>in</strong> Stoff<br />

• Wasser ist e<strong>in</strong> flüssiger, beweglicher Stoff<br />

• Eis ist festes Wasser.<br />

• Salz <strong>und</strong> Zucker lösen sich <strong>in</strong> Wasser, Mehl löst sich nicht <strong>in</strong> Wasser.<br />

• Es gibt D<strong>in</strong>ge, die auf Wasser schwimmen, es gibt D<strong>in</strong>ge, die untergehen.<br />

• Beobachten<br />

• Fragen<br />

• Identifizieren<br />

• Ausprobieren<br />

• Erzählen<br />

z.B. Gr<strong>und</strong>idee: Stoffe können sich verändern, sie können aber nicht verschw<strong>in</strong>den.<br />

K<strong>in</strong>der kennen Wasser durch Waschen <strong>und</strong> Baden, Tr<strong>in</strong>ken, Blumen gießen, Tiere tränken usw. Sie kennen Regen, Schnee <strong>und</strong> Eis.<br />

Sie spielen gern im <strong>und</strong> mit Wasser. Sie probieren aus, wie man Wasser stauen könnte oder welche D<strong>in</strong>ge schwimmen.<br />

Alltagserfahrungen<br />

Fazit<br />

Zusammengefasst sehen wir die Gesamtsituation von K<strong>in</strong>dern im K<strong>in</strong>dergartenalter dar<strong>in</strong>,<br />

dass sie sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Entwicklungsphase bef<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> der sie auf e<strong>in</strong>e besondere Begleitung<br />

<strong>und</strong> Förderung angewiesen s<strong>in</strong>d.<br />

K<strong>in</strong>der erkennen die Welt im Vergleich zu Erwachsenen <strong>und</strong> <strong>in</strong> Abhängigkeit ihres eigenen<br />

Entwicklungsstandes auf sehr unterschiedliche, sehr spezifische Weise. Aber sie besitzen<br />

auch – wie wir oben gesehen haben – die Voraussetzungen für e<strong>in</strong> naturwissenschaftliches<br />

<strong>Lernen</strong>, wenn dieses auf der Gr<strong>und</strong>lage ihrer Art zu denken erfolgt.<br />

E<strong>in</strong>e Möglichkeit zur Anregung <strong>und</strong> Unterstützung naturwissenschaftlichen <strong>Lernen</strong>s im K<strong>in</strong>dergarten<br />

sehen wir <strong>in</strong> dem Konzept Thematische Erk<strong>und</strong>ungen.<br />

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