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Sonderausgabe - 96. Lions Clubs International Convention Hamburg

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INTERVIEW WAYNE A. MADDEN WAYNE A. MADDEN INTERVIEW<br />

Wirkung durch Wirken!<br />

Von Ulrich Stoltenberg Interview mit <strong>International</strong> President Wayne A. Madden:<br />

Auf der Suche nach dem <strong>Lions</strong>-Gen<br />

Wayne A. Madden, aus dem US-Bundesstaat<br />

Indiana, wurde auf der 95. <strong>Lions</strong> <strong>International</strong><br />

<strong>Convention</strong> in Busan zum <strong>International</strong><br />

Presidenten gewählt. Genau eine <strong>Convention</strong><br />

später wird er in <strong>Hamburg</strong> den „Staffelstab“<br />

weiter reichen und bis dahin rund um den Globus<br />

für das Großereignis in <strong>Hamburg</strong> werben.<br />

Für diese <strong>Sonderausgabe</strong> des LION spricht er<br />

mit Chefredakteur Ulrich Stoltenberg über die<br />

„Marke Germany“, und seine Sicht auf ein weltweites<br />

Netzwerk.<br />

LION: Herr Madden, warum wollen die <strong>Lions</strong><br />

ausgerechnet nach Deutschland und hier nach<br />

<strong>Hamburg</strong>? Warum nicht in die Hauptstadt Berlin,<br />

die Touristen-Attraktion München oder nach<br />

Dresden, das mit seiner Frauenkirche ein Wahrzeichen<br />

weltweiter Zusammengehörigkeit ist?<br />

Madden: Alle diese deutschen Großstädte hätten<br />

zweifelsfrei ihre Berechtigung. Ebenso<br />

<strong>Hamburg</strong>, das Tor zur Welt. Ich kann mir gut<br />

vorstellen, dass die deutschen <strong>Lions</strong> auch ein<br />

gutes Stück Heimat mit im Gepäck nach <strong>Hamburg</strong><br />

haben werden. In Form der Kultur, durch<br />

Berichte über Distrikt-Activitys oder regionalem<br />

Kolorit. Ich freue mich jetzt schon auf Be-<br />

gegnungen mit Hanseaten bis hin zu <strong>Lions</strong> in<br />

prächtigen Trachten.<br />

LION: Wie würden Sie das als Slogan formulieren,<br />

warum ausgerechnet <strong>Hamburg</strong> als Gastgeber<br />

eines <strong>International</strong>en Kongresses?<br />

Madden: Deutschland genießt auf der ganzen<br />

Welt einen unglaublich guten Ruf. „Made in<br />

Germany“ ist mehr denn je eine Marke.<br />

LION: Und was heißt das für <strong>Hamburg</strong>?<br />

Madden: Als klar wurde, dass die <strong>96.</strong> <strong>International</strong><br />

<strong>Convention</strong> in Deutschland sein wird,<br />

war allen Beteiligten schnell bewusst, dass<br />

<strong>Hamburg</strong> mit seiner <strong>International</strong>ität, seiner<br />

Weltoffenheit, seiner Brückenfunktion zu<br />

Skandinavien und Osteuropa beste Voraussetzungen<br />

hat, Gastgeber eines solchen Weltkongresses<br />

zu sein.<br />

LION: Kommen in <strong>Hamburg</strong> Tausende Weltretter<br />

zusammen? Oder anders gefragt, hat man als<br />

<strong>Lions</strong>-Mitglied automatisch ein Weltretter-Gen?<br />

Madden (schmunzelt): Das klingt verlockend.<br />

Aber mal ehrlich, eine Gesellschaft, die nur<br />

noch aus „Helden im roten Supermannumhang<br />

und Catwomen“ bestehen würde, wäre noch<br />

nicht mal was für Hollywood. Uns <strong>Lions</strong> verbindet<br />

ganz gewiss das Bedürfnis für andere da<br />

zu sein. Doch ganz allein die Welt verbessern,<br />

das können wir nicht. Aber wir können sie verändern.<br />

Vor allem gemeinsam, im Team.<br />

Fotos: Stoltenberg<br />

LION: Widerspricht diese Einstellung nicht<br />

dem Zeitgeist? Sei Individualist? Kontakte sind<br />

nur dann sinnvoll, wenn sie effi zient und dem<br />

Erfolg des Ego zuträglich sind?<br />

Madden: Gegen ein gutes Netzwerk ist nichts<br />

einzuwenden. Unsere weltweiten Kontakte<br />

sind eine der Stärken der <strong>Lions</strong>.<br />

LION: Kritische Stimmen unken auch mal gern<br />

etwas von Vetternwirtschaft...<br />

Madden: Das ist Unsinn. Jeder, der sich im<br />

Wirtschaftsleben auskennt, weiß, dass niemand<br />

einen Job bekommt, nur weil er mit jemandem<br />

bekannt ist. Man kann Türen öffnen,<br />

doch hindurchgehen muss jeder selbst. Aber<br />

um noch einmal auf Ihre Frage nach dem Erfolgsdenken<br />

zurückzukommen: Auch klare<br />

Zielsetzungen und ihre erfolgreiche Umsetzung<br />

sind für eine gemeinnützige Organisation<br />

nichts Schlechtes. Und: Jeder Mensch hat das<br />

Recht, für sein Engagement einen Gegenwert<br />

zu erwarten. Allerdings darf man Gutes tun<br />

auch nicht zu sehr idealisieren. Die wichtigste<br />

Frage für jedes <strong>Lions</strong>-Mitglied sollte sein: Was<br />

muss ich tun, um wirken zu können, und nicht:<br />

Was muss ich tun, um Wirkung zu erzielen.<br />

LION: Steckt darin die Transformation des aus<br />

den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts<br />

stammenden Mottos „We Serve“ in die<br />

heutige Zeit?<br />

Madden: Es war der Ursprungsgedanke, Service<br />

für die Gemeinde zu leisten, der Allgemeinheit<br />

zu dienen. Aus dem Jetzt betrachtet, mutet es<br />

nach einer Sprache von gestern an. Aber man<br />

muss bedenken, damals in den 20er-Jahren war<br />

Amerika der Wilde Westen. Es gab keine Gesetze,<br />

keine Polizei. Daraus ist der Gedanke der organisierten<br />

Community entstanden. Doch die<br />

Grundidee, den Dienst an der Gemeinschaft,<br />

halte ich nach wie vor für „up to date“.<br />

LION: Der Dienst an der Gemeinschaft als<br />

Club-Ideologie. Wie verträgt sich das mit dem<br />

gesellschaftlichen Leistungsdruck, mit der von<br />

Konkurrenzkampf geprägten Arbeitswelt?<br />

Madden: Im Wort Gemeinschaft steckt gemeinsames<br />

Schaffen. Menschen, die dafür stehen,<br />

sind ein Motor für eine funktionierende Gesellschaft.<br />

Was nicht bedeuten soll, die weltweite<br />

<strong>Lions</strong>bewegung über zu bewerten. Aber: Wer<br />

nur an sich denkt, ist im Ungleichgewicht. Taten<br />

wie die von uns <strong>Lions</strong> sind deshalb wichtig.<br />

Und das gute Gefühl, das dabei entsteht, ist allemal<br />

den Einsatz wert.<br />

LION: Auf <strong>Hamburg</strong> zugespitzt könnte man sagen,<br />

dass die Ausrichtung der <strong>International</strong> <strong>Lions</strong><br />

<strong>Convention</strong> ein humanitäres Großereignis ist?<br />

Madden: Jein! Ja, in allen Dingen der Kultur<br />

von „We serve“. Ja, was die Inhalte, die Strategien<br />

und auch neuen Ideen betrifft, die uns <strong>Lions</strong><br />

auch von <strong>Hamburg</strong> aus in die nächsten<br />

Jahrzehnte globaler Entwicklung bringen.<br />

Nein, wenn es um den Wirtschaftsfaktor eines<br />

jeden Kongresses geht. Denn der ist nicht zu<br />

unterschätzen. Die <strong>International</strong> <strong>Convention</strong><br />

wird der Stadt nicht nur weltweites Ansehen,<br />

sondern nach unseren Schätzungen auch<br />

200.000 zusätzliche Übernachtungen und ein<br />

Investitionsvolumen von bis zu 50 Millionen<br />

Euro bringen.<br />

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