Sonderausgabe - 96. Lions Clubs International Convention Hamburg

IntervIew BarBara Grewe BarBara Grewe IntervIew
Hinter den Kulissen
Von Ulrich Stoltenberg Der LION sprach am Rande der IC in Busan mit Barbara
Grewe, Vorsitzende des Host Committee für die International Convention
LION: Wie viele Monate sind es noch bis zur
International Convention in Hamburg?
Grewe: Sieben Monate und eine Woche.
LION: Das sind sieben Monate und eine Woche
noch vor ihnen. Wie viel an Arbeit haben sie als
Organisations-Chefin schon hinter sich?
Grewe: Offiziell arbeite ich als Organisations-
Chefin seit der MDV 2008. Aber angefangen hat
es im Jahr 2002 mit der ersten Idee, die Entscheidung
für Hamburg zu bekommen.
LION: Worin lag damals ihre Motivation?
Grewe: Die Motivation einzusteigen brachte
der Zufall mit sich. Wir hatten in Hamburg damals
die GDV organisiert, aus dem Team wurde
ein Freundeskreis, und irgendwann überlegten
wir, was wir als nächstes zusammen machen
können. Zu der Zeit stand das Europa-
Forum in Stuttgart an. „O.K.“, haben wir gesagt,
„das Europa-Forum ist schon nach Deutschland
vergeben, warum nicht mal international?
Die World Convention (so hieß sie damals
noch), das ist eine Idee.“
Und wie der Zufall es wollte, war damals gerade
in Hamburg eine neue Gesellschaft gegründet
worden – die Hamburg Marketing GmbH. Der
Kontakt wurde durch ein Mitglied unseres
Teams, der Syndikus der Handelskammer Hamburg,
hergestellt und prompt 14 Tage später hatten
wir einen Termin mit der Hamburg-Marketing,
der Hamburg-Tourismus und mit weiteren
Vertretern der Stadt. Da fiel die Entscheidung:
Das versuchen wir.
LION: Die International Convention ist deutlich
mehr als eine Initiative. Was reizt sie inhaltlich
daran?
Grewe: Für Hamburg habe ich für mich das
Ziel gesetzt, neben dem, dass natürlich alles
perfekt organisiert sein soll, den Menschen das
Gefühl mitzugeben, dass sie zu Gast bei Freunden
waren, sich wohl fühlten.
LION: An welcher Stelle glauben sie, entsteht
das Gefühl des Wohlfühlens?
Grewe: Dafür gibt es nicht den einzelnen Moment,
es ist die Kombination aus vielen: bei der
Ankunft am Flughafen, in den Hotels, in den
Shuttlebussen, ja sogar auf der Straße. Zudem
hat unser Team das Interesse, dass die Bevölkerung
die Lions als positiv empfindet. Und das ist
auch eine Herausforderung.
LION: Warum? Vielleicht, weil die Hamburger
eher als reserviert gelten? Wie passt das mit
den Lions zusammen?
Fotos: Stoltenberg
Grewe: Wunderbar! Denn die Hamburger sind
nicht reserviert oder oberflächlich kumpelhaft,
wenn man freundlich und interessiert auf sie zugeht.
Das ist ein großer Unterschied und ein
Vorteil, weil es so leichter ist Informationen
nachhaltig weiterzugeben.
LION: Und wie bereiten sie die Hamburger auf
die Begegnung mit den Lions vor?
Grewe: Durch mehr Pressearbeit. Wir berichten,
was Lions ist. Außerdem habe ich nach wie vor
die Idee ein gemeinsames Projekt der Hamburger
Clubs zu initiieren – nicht speziell nur für die
Convention. Für einen positiven Empfang ist es
wichtig, dass die Bevölkerung mit dem Begriff
Lions etwas anfangen kann.
LION: Was wird Deutschland über die International
Convention vermitteln? Sie waren auf 18
International Conventions. Was ist der Unterschied
zu anderen Ländern?
Grewe: Es ist nicht ein Unterschied an sich, es
sind vielleicht graduelle Unterschiede. Es gibt
Länder, wo es wichtig ist, das seriöse Image von
Lions zu betonen. Anderswo gilt es, das Bodenständige
hervorzuheben. Ich denke, wir liegen
mit Hamburg in der Mitte. Wir müssen zeigen,
dass Lions sehr bodenständig sind, helfen und
auch mit Menschen arbeiten wollen.
Außerdem würde es uns freuen, wenn die 96.
Convention auch Europa und Deutschland verbindet.
Wir rechnen damit, dass sehr viele Europäer
zu Gast sein werden.
LION: Was glauben sie, was unabhängig von
der International Convention bei den Teilnehmern
von Hamburg in Erinnerung bleiben
wird?
Grewe: Zum Beispiel eine farbenfrohe Parade
um die Binnenalster und überall Fahnen mit
dem Lions-Logo als sichtbares Zeichen unserer
Verbundenheit. Darüber hinaus werden viele
von unserer O2-World-Arena beeindruckt sein.
Oder der Lions-Markt am Jungfernstieg: Hier
werden sich Bevölkerung und Lions direkt begegnen,
Projekte und Partner werden präsentiert.
LION: Was können sie schon heute den Lions
raten, mit nach Hamburg zu nehmen?
Grewe: Gute Laune und Toleranz. Lions weltweit,
das heißt unterschiedliche Kulturen erleben
und Teil dessen zu sein
LION: Jetzt bitte noch ein Appell. Warum sollen
wir nach Hamburg kommen?
Grewe: Weil wir überzeugte Lions sind. Weil
wir in Hamburg das Gefühl der Internationalität
intensiv spüren werden. Und wenn sich einem
die Chance bietet, dass die International
Convention im eigenen Land statt findet, dann
sollte man sich das nicht entgehen lassen.
LION: Zu guter Letzt ihr persönlicher Hamburg-Tipp.
Grewe: Für mich ist „Hamburg total“ auf dem
Turm des Hamburger Michels zu erleben. Ich
habe von dort aus einen Rund-um-Blick und
kann den Wind spüren. Und wenn man dann
noch „Hamburg meine Perle“ einspielen könnte,
dann wäre es für mich 150 Prozent Hamburg.
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