Sonderausgabe - 96. Lions Clubs International Convention Hamburg

HDL HILFSPROJEKTE HILFSPROJEKTE HDL
geschlossen. Jedes Jahr sammelt die große Charity-Show
„RTL-Spendenmarathon“ in einem
24-stündigen Sende- und Spendenmarathon
Gelder für ausgewählte Kinderhilfsprojekte in
aller Welt. „Stiftung RTL - Wir helfen Kindern“
trägt übrigens, wie das Hilfswerk der Deutschen
Lions e.V. auch, das DZI-Spendensiegel.
Das Deutsche Institut für soziale Fragen ist eine
anerkannte Prüfinstanz, die unabhängig und
kompetent das Geschäftsgebaren von Hilfsorganisationen
bewertet.
2011 nahm zum ersten Mal ein „Lichtblicke“-
Projekt zur Hilfe für blinde und sehbehinderte
Kinder bei der Charity-Sendung „RTL-Spendenmarathon“
teil. Mit Unterstützung der prominenten
Projektpatin Jana-Ina Zarrella und dem
legendären Fußballer Pele wurde 2011 das Lions-Projekt
„Lichtblicke für Kinder in Brasilien“
zum Bau einer Reha-Augenklinik im brasilianischen
Recife einem Millionenpublikum vorgestellt.
Rund 12,5 Millionen Zuschauer sahen die
Sendungen am 17. und 18. November 2011, bei
der HDL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Jörg Michael
Kimmig in einem Live-Interview im RTL-
Spendenmarathon-Studio aus fachlicher und lionistischer
Sicht das Projekt vorstellte.
Dank der großen Spendenbereitschaft der
deutschen Lions im letzten Jahr konnte die volle
Summe von einer halben Million Euro als
Ergebnis präsentiert werden, die mit Spendengeldern
aus der Sendung von „Stiftung RTL -
Wir helfen Kindern“ verdoppelt wurden. Mit
weiteren Zuschüssen vom Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(BMZ) flossen schließlich über 1,5
Millionen Euro in den Bau und die Ausstattung
eines Rehabilitationszentrums für blinde und
mehrfachbehinderte Kinder im armen Nordos-
ten Brasiliens. Die Finanzierung des Projekts
war damit gesichert und der Bau der Klinik ist
heute in vollem Gange.
2012 ist zum zweiten Mal ein Projekt der
deutschen Lions beim RTL-Spendenmarathon
dabei. Prominente Projektpatin der Lions wird
dieses Jahr die 26-fache Deutsche Meisterin in
rhythmischer Sportgymnastik und „Let´s
Dance“-Siegerin Magdalena Brzeska sein. Sie
reiste im September 2012 mit einem RTL-Kamerateam
und dem HDL- Geschäftsführer Volker
Weyel in das westafrikanische Land. Selbst
zweifache Mutter, zeigte sich Magdalena Brzeska
stark berührt vom Schicksal der Kinder in
Togo und wich den kleinen Patienten vor, während
und nach den Operationen nicht von der
Seite. Die deutsche Augenärztin und CBM-
Fachberaterin für das Lions-Projekt vor Ort,
Dr. Irmela Erdmann operierte zwei Kinder vor
laufenden Kameras. „Heute geht es den beiden
gut“, berichtete die engagierte Ärztin und Bundesverdienstkreuzträgerin
Dr. Erdmann. Die
Nachuntersuchungen lassen hoffen, dass diese
beiden Kinder, Aunge und Maurice, ihr Sehvermögen
noch weiter ausbauen können.
Damit allen Kindern in Togo geholfen werden
kann, unterstützt das wichtige Lions-Projekt
„Lichtblicke für Kinder in Afrika“ den Aufbau
einer augenmedizinischen Versorgung. Denn
bisher gab es in Togo keinerlei Infrastruktur für
blinde und sehbehinderte Kinder. In einem Interview
(Download auf der HDL-Homepage,
die Red.) schildert Dr. Irmela Erdmann eindrucksvoll,
wie Eltern betroffener Kinder ihr
von regelrechten Odysseen auf der Suche nach
einem geeigneten Arzt durch das Land und
über die Landesgrenzen hinaus berichteten,
ohne effektive Hilfe zu finden. Da es bei Kindern
wichtig ist, möglichst früh die Diagnose
zu stellen und mit der Behandlung zu beginnen,
kommt für viele kleine Patienten die Hilfe
durch eine lichtbringende Operation zu spät.
Doch in Zukunft können tausende Kinder
vor diesem Schicksal bewahrt werden. Mit den
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Foto: HDL
Erlösen der Sendung doppelt die „Stiftung
RTL- Wir helfen Kindern“ wie im letzten Jahr
die Summe, bis zu 500.000 Euro! Und das Beste:
Alle Produktionskosten trägt RTL. Jeder
Cent, der in der Sendung gespendet wird, wird
ohne Abzug weitergeleitet.
Togo gehört zu den ärmsten Ländern der
Erde. Mehr als die Hälfte der 6,1 Millionen Einwohner
leben in für uns unvorstellbarer Armut
und haben weniger als einen Euro am Tag zum
Leben. In der Zielregion gibt es rund 14.300
blinde und sehbehinderte Kinder. Rund 65 Prozent
der betroffenen Kinder könnte effektiv geholfen
werden, wenn eine augenmedizinische
Versorgung vorhanden wäre. Damit Kinder erfasst,
behandelt und operiert werden können,
fehlt es vor allem an Räumlichkeiten und Fachpersonal.
Wesentlich und als Grundlage für die Möglichkeit
der Behandlung der kleinen Patienten
ist der Bau der ersten kinderaugenmedizinischen
Station mit OP in Togo am Centre Hospitalier
Universitaire (CHU) Campus in Lomé
und die Ausstattung mit Materialien und Geräten.
Ein weiteres Universitätskrankenhaus im
Norden des Landes (CHU Kara) ist geplant. Um
gezielt Fachpersonal zu schaffen wird die Aus-
und Weiterbildung von zwei Kinderaugenärzten
und vier Fachpflegern im Ausland veranlasst
- das kostet um 50.000 Euro - die wiederum
als Multiplikatoren Fachpfleger, Hebammen,
Lehrer und ehrenamtliche Helfer schulen
werden. Enthalten im Budget ist außerdem eine
Anschubfinanzierung für die ersten Jahre des
Klinikbetriebs.
Parallel dazu widmet sich der zweite Teil der
Projektkomponenten dem Aufbau eines effektiven
Erfassungs- und Überweisungssystem
und der Schaffung landesweiter Rehabilitations-
und Bildungseinrichtungen für blinde
und sehbehinderte Kinder. Die Kosten hierfür
belaufen sich auf mindesten 270.000 Euro. Außerdem
wird ein Projektbüro geschaffen, das
die Beratung und Evaluation und die Bewusst-
Luftaufnahme des Friedensdorfes: Vier der Wohnhäuser wurden
bereits von Lions finanziert.
seinsschulung der Bevölkerung durch Öffentlichkeitsarbeit
(Radiospots, Plakate und Informationsmaterial)
übernimmt. Die Laufzeit des
Projekts ist zunächst auf vier Jahre angelegt.
Neben der CBM und Ihrer Fachberaterin in
Togo, der deutschen Augenärztin Dr. Irmela
Erdmann sowie dem CBM-Regionaldirektor
Michael Kirumba ist auch der Gesundheitsminister
Togos, Kondi Charles Agba, zur Sicherung
der Nachhaltigkeit in das Projekt eingebunden.
Gemeinsam initiieren Lions und CBM
das Projekt durch Ausstattung und Ausbildung.
Das togoische Gesundheitsministerium übernimmt
dafür die lokalen Kosten, wie etwa die
Personalkosten für die medizinischen Fachkräfte.
So kann ein nachhaltiger Betrieb geleistet
werden.