Besuch bei Kalkhoff in Cloppenburg
Besuch bei Kalkhoff in Cloppenburg
Besuch bei Kalkhoff in Cloppenburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
... <strong>in</strong> „schlagfester <strong>Kalkhoff</strong>-Emaille auf rostgeschütztem Untergrund“ • Spezielles: 1 von 12 Klapprädern speziell für Mercedes, darunter: <strong>Kalkhoff</strong>-Bahnrad vom Designer Collani<br />
Ungewöhnliche Werbung war Kennzeichen<br />
von <strong>Kalkhoff</strong>. Es gab viele Werbemotive, auf<br />
denen Apo-Ikone Uschi Obermeier freizügig für<br />
<strong>Kalkhoff</strong>-Räder posierte.<br />
der Abläufe und Solidität. Immer wieder<br />
traf man ihn an e<strong>in</strong>er Werkbank, wo er<br />
sich als „Tüftler“ mit technischen Lösungen<br />
beschäftigte. Als He<strong>in</strong>rich <strong>Kalkhoff</strong><br />
1972 starb, h<strong>in</strong>terließ er e<strong>in</strong> wirtschaftlich<br />
gesundes, expandierendes Unternehmen,<br />
das <strong>in</strong> den Folgejahren noch kräftig wachsen<br />
sollte. Typisch war, dass Mitar<strong>bei</strong>ter ihr<br />
gesamtes Berufsleben, von<br />
der Berufsausbildung bis<br />
zum Ruhestand, <strong>in</strong> der Firma<br />
verbrachten: „<strong>Kalkhoff</strong><br />
– das war praktisch me<strong>in</strong><br />
Leben.“ Diese Aussage e<strong>in</strong>es<br />
früheren Werksangehörigen<br />
steht stellvertretend<br />
für Hunderte von Kollegen<br />
und Kolleg<strong>in</strong>nen. Umso<br />
schmerzlicher war 1986 für<br />
viele Mitar<strong>bei</strong>ter die Insolvenz<br />
des Unternehmens,<br />
das nicht mehr mit dem<br />
schnelllebigen Zeitgeist<br />
mithalten konnte. Viele<br />
fanden e<strong>in</strong>e Anstellung <strong>bei</strong><br />
der Nachfolge-Firma „Neue<br />
<strong>Kalkhoff</strong>-Werke“, nicht wenige<br />
s<strong>in</strong>d noch immer im<br />
Haus und <strong>bei</strong>m nun langjährigen<br />
Hersteller „Derby<br />
Cycle Werke“ unter Vertrag.<br />
Promis für 1 A Marken-bekanntheit<br />
Dass <strong>Kalkhoff</strong> heute – neben Kettler und<br />
Hercules – zu den bekanntesten Marken<br />
Deutschlands zählt, liegt auch an den ungewöhnlichen<br />
Werbe- und Vermarktungsstrategien<br />
des He<strong>in</strong>rich <strong>Kalkhoff</strong>. Schon se<strong>in</strong>e<br />
von den <strong>Cloppenburg</strong>er Mitbewerbern <strong>in</strong><br />
Gegenanzeigen heftig bekrittelte, aber <strong>bei</strong><br />
den Kunden umso <strong>in</strong>tensiver wahrgenommene,<br />
weil offensive Werbung, konnte <strong>in</strong><br />
den 1920er Jahren se<strong>in</strong>en Käuferkreis rasch<br />
erweitern. Mit speziellen Messe-Verkaufswagen<br />
fuhr das Unternehmen <strong>Kalkhoff</strong> ab<br />
1950 die Händler an. 1965 wurde zeitgemäß<br />
der erste Warenprospekt für das breite<br />
Publikum vorgestellt. Schlagzeilenträchtige<br />
PR-Ar<strong>bei</strong>t gehörte <strong>bei</strong> den Niedersachsen<br />
stets dazu: Vom Bundesm<strong>in</strong>ister bis zum<br />
Bischof auf dem „Heimtra<strong>in</strong>er“ gewann er<br />
auch Prom<strong>in</strong>ente für werbliche Zwecke. Sogar<br />
die damals sehr populäre – und sich für<br />
damalige Verhältnisse ungewohnt offenherzig<br />
zeigende – Apo-Ikone Uschi Obermeier<br />
war auf den entsprechend vielbeachteten<br />
Werbeplakaten zu sehen.<br />
IFMA 1988: Derby Cycle übernimmt<br />
Anfang der 1980er Jahre macht <strong>Kalkhoff</strong><br />
mit knapp über 1 000 Mitar<strong>bei</strong>tern rund<br />
128 Mio. DM Umsatz. Die Tagesprodukti-