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Besuch bei Kalkhoff in Cloppenburg

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Sogar die Kettenradgarnituren wurden<br />

selbst gestanzt und <strong>in</strong> der eigenen Galvanik<br />

veredelt). Damals erreichte die Tagesproduktion<br />

5 000 Rahmen! Sogar Mopeds<br />

und Mofas waren im Angebot. Wo<strong>bei</strong> der<br />

Export von Rädern und Teilen von besonderer<br />

Bedeutung war: Das lukrative Geschäft<br />

ermöglichte dem Unternehmer e<strong>in</strong>e<br />

Expansion: 1955 entstand e<strong>in</strong> Zweitwerk <strong>in</strong><br />

Volkmarsen, wo man ausschließlich für den<br />

Export nach Südafrika und Übersee produzierte.<br />

Spezielle Exportmodelle<br />

Rund 20 Prozent der Produktion g<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />

den 60ern <strong>in</strong> den Export. Sogar <strong>in</strong> Ostasien<br />

ist <strong>Kalkhoff</strong> mit Handar<strong>bei</strong>t „Made <strong>in</strong> Germany“<br />

konkurrenzfähig. Die Verkaufserfolge<br />

resultierten aus e<strong>in</strong>em relativ niedrigen<br />

Präsentations-Mobil samt verglastem Anhänger (dar<strong>in</strong> auch zu sehen: Kocher und Herd) • 1952: Klassischer Herren-Tourer ....<br />

Verkaufspreis. Zudem aus der Fähigkeit<br />

des Unternehmens, sich an die Design-Erwartungen<br />

fremder Länder anzupassen: So<br />

war für Indonesien e<strong>in</strong>e farbenfrohe Optik<br />

wichtig. Bei Rädern für den US-Markt durfte<br />

e<strong>in</strong>e Benz<strong>in</strong>tank-Attrappe nicht fehlen.<br />

In der „BRD“ hieß die Antwort auf Kettlers<br />

„Kett-Car“ neuerd<strong>in</strong>gs „Ka-Car“ von<br />

<strong>Kalkhoff</strong>. Ansonsten bestimmte der Zeitgeist<br />

das Modellprogramm: Während <strong>in</strong><br />

den 60ern das hohe Ansehen des Profiradsports<br />

den Verkauf von Rennrädern förderte,<br />

führte ab 1968 die stärkere Betonung<br />

des Breitensports – er<strong>in</strong>nern sich noch an<br />

die populäre „Trimm Dich“-Bewegung? –<br />

zu neuen Produktl<strong>in</strong>ien: Heimtra<strong>in</strong>er und<br />

Fitness-Sportgeräte.<br />

Da die Nachfrage riesig war, stampfte man<br />

1970 e<strong>in</strong> weiteres Werk im Industriegebiet<br />

<strong>Cloppenburg</strong> aus dem Boden – mit<br />

werkseigenem Gleisanschluss für<br />

20 Güterwaggons! Hier entstand<br />

zunächst e<strong>in</strong> zentrales Versandlager.<br />

Im Jahr 1972 – da konnte<br />

man das fünfmillionste Rad feiern<br />

– folgte dann e<strong>in</strong>e Lackier- und<br />

Montagehalle und die Produktionshalle,<br />

von wo aus übrigens<br />

auch heute die <strong>Kalkhoff</strong>-Räder <strong>in</strong><br />

alle Welt gehen.<br />

Die gute Aufwärtsentwicklung<br />

brachte vielen Ar<strong>bei</strong>tern im Land-<br />

kreis <strong>Cloppenburg</strong> e<strong>in</strong>en Ar<strong>bei</strong>tsplatz: 1976<br />

wird <strong>in</strong> nahen Scharrel geme<strong>in</strong>sam mit den<br />

japanischen Firma Nikko und Mitsui das<br />

„Nikko-Presswerk“ gegründet. Hier werden<br />

Rahmenverb<strong>in</strong>dungsteile (Muffen und Gehäuse)<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuartigen Herstellungsverfahren<br />

produziert. Daneben unterhält<br />

<strong>Kalkhoff</strong> fünf große Auslieferungsstellen <strong>in</strong><br />

ganz Deutschland<br />

„Selfmade“-Mann He<strong>in</strong>rich<br />

<strong>Kalkhoff</strong><br />

Nachdem He<strong>in</strong>rich <strong>Kalkhoff</strong> fast e<strong>in</strong> halbes<br />

Jahrhundert die Leitung des Unternehmens<br />

<strong>in</strong>ne hatte, übergab der Firmengründer<br />

1968 die Geschäftsleitung an<br />

se<strong>in</strong>e drei Söhne Berthold, Karl und He<strong>in</strong>z.<br />

Die <strong>Kalkhoff</strong>-Werke beschäftigten damals<br />

420 Mitar<strong>bei</strong>ter.<br />

Ohne jede kaufmännische oder handwerkliche<br />

Ausbildung hat es He<strong>in</strong>rich<br />

<strong>Kalkhoff</strong> verstanden, <strong>in</strong> 50 Jahren aus<br />

e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>-Mann-Unternehmen e<strong>in</strong>es<br />

der größten Unternehmen der Radbranche<br />

zu schaffen. Grund für den Erfolg<br />

war wohl eiserne Diszipl<strong>in</strong> – für ihn und<br />

alle Mitar<strong>bei</strong>ter. Der Chef war <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Unternehmen allgegenwärtig. Nicht<br />

nur, um se<strong>in</strong>e Ar<strong>bei</strong>terschaft zu kon-<br />

trollieren, sondern vielmehr, um technische<br />

und ergonomische Abläufe zu bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Se<strong>in</strong>e Maxime: E<strong>in</strong>fachheit<br />

1973: E<strong>in</strong>es von vielen <strong>Kalkhoff</strong>-Radrenn-Teams. L<strong>in</strong>ks unten: Burkhardt Budde vor 36 Jahren da<strong>bei</strong>, heute <strong>bei</strong> <strong>Kalkhoff</strong> für die Elektrorad-Entwicklung zuständig

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