Räderreport, Teil 2 - Reifenpresse.de

Markt Felgen + Marketing Tuning
Produkte
Anderthalb Dutzend sind zu viele
Räderreport, Teil 2
In der europäischen Erstausrüstungslandschaft der
Aluminiumgussradhersteller erfolgt die Flurbereinigung
In der europäischen Stahlräderbranche schien der Konsolidierungsprozess
bereits abgeschlossen. Mit den Rückzügen der
beiden Reifenhersteller Dunlop (Rädergeschäft landete bei Italiens
Gianetti) und Michelin (ging an Mefro) hatte sich ein Dreigestirn
bestehend aus Hayes Lemmerz, Mefro und der Gianetti-
Gruppe herauskristallisiert, kleinere Einheiten wie die der Alcar-
Gruppe sind insgesamt nur von untergeordneter Bedeutung, in
der Erstausrüstung sogar völlig vernachlässigbar. Bei nur noch
Genauso war’s in der Pkw-Aluräderbranche
ja auch. Außereuropäische
Unternehmen wie Superior (USA), ASA
(Korea), Liufeng und Dicastal (beide China)
verstärken schon den Druck auf die
Platzhirsche, von denen keiner weichen
will, aber einige weichen müssen. Im Folgenden
sind in alphabetischer Reihenfolge
einmal alle Unternehmen genannt, die
in der europäischen Aluminiumrädererstausrüstung
Fuß gefasst haben bzw. sich
gerade etablieren – oder ohnehin seit Jahren
zu den Spielern zu rechnen sind.
Wer dabei die beiden oben genannten
chinesischen Aluradhersteller vermisst:
Die haben in den Vereinigten Staaten tatsächlich
Fuß gefasst, Liufeng mit respektierten
Qualitäten vor allem bei General
Motors, Dicastal als China-Primus und sogar
strategischer Zulieferer bei Ford. In der
„Hinterhand“ hat der chinesische Staat
(der direkt oder indirekt bei vielen
Unternehmen das Wort Privatisierung
nur als hohle Phrase erscheinen
lässt) immer noch mit Wanfeng
einen Anbieter, der es jedenfalls
bei den westlichen „Transplants“ in
China als Zulieferer
bis ganz
nach oben geschafft hat. Und wer Toora
vermisst und fragt, warum denn Alcoa berücksichtigt
wurde: Toora hatte mit den immensen
Problemen beim Aufbau der Fertigung
in Polen seine Zukunftsfähigkeit
endgültig verspielt, als im Oktober 2007
die Kapitalgeber der Sovereign Capital
drei Spielern ist es verständlich, dass Stahlradanbieter aus dem
amerikanischen Raum (ArvinMeritor) oder Japan (Topy) die Frage
diskutieren, ob auf diesem Markt nicht Platz für sie sein könne;
ebenso denkbar allerdings auch, dass urplötzlich chinesische
(z.B. Ningbo Wheels), koreanische oder indische Unternehmen
(z.B. Wheels India) auf den Plan treten, deren Namen bislang nur
Insider jemals gehört haben.
den Geldhahn zudrehten. Im Januar stromerten
bereits die ersten Interessenten
durch die polnische Fertigung, um zu sehen,
ob man davon etwas brauchen könnte.
Der Vollständigkeit halber: Zeitgleich erhielt
die deutsche Toora-Vertriebsgesellschaft
Toprad (Appen in Schleswig-Holstein)
Post aus Italien von der Muttergesellschaft,
dass zum 15.2. ultimo sei. Alcoa
hingegen ist hier aufgelistet, obwohl noch
gar nicht recht präsent, weil dem Großkonzern
zugetraut wird, fast aus dem
Stand heraus zu einem maßgeblichen Mitbewerber
aufzusteigen, die finanziellen,
personellen und technologischen Ressourcen
hätte das Unternehmen allemal.
Es soll – darauf sei besonders hingewiesen
– im Übrigen an dieser Stelle
nicht um Firmenporträts der üblichen Art
gehen, die gerne die Sicht des jeweiligen
Unternehmens widerspiegeln,
sondern in komprimierter Form
um die Fragen, die die jeweiligen
Wettbewerber sich stellen.
Alcoa – Warten auf die
Strategie
Mit dem Kauf des Aluminiumwettbewerbers
Reynolds war
dem Primus der Branche Alcoa
in den 90er Jah-