Räderreport, Teil 2 - Reifenpresse.de

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könnte ja Geld kosten, die Erfahrung beim Gießen ist unsere Domäne, da haben wir die Weisheit gepachtet! Lieber wird noch mehr in den Kapazitätsausbau investiert statt das Risiko einzugehen, bei der Suche nach dem produktionstechnischen „Sprung nach vorn“ möglicherweise auch mal einen Irrweg einzuschlagen. Vielleicht ist man sich wenigstens bei Ronal dieses Defizits bewusst und setzt auf die Karte „Flow-forming“, der Domäne von Speedline (seit AWI nicht mehr im Markt ist und BBS diese Technologie nicht weiterentwickelt hat), die eine Chance für zukünftige Aufgabenstellungen in der Räderbranche darstellt hinsichtlich immer größer dimensionierter Räder und solchen mit Notlaufbereifungen (diese Reifen sind signifikant schwerer als konventionelle). Flow-forming sorgt zum einen für dünnere Wände und damit geringeres Gewicht, trägt aber auch maßgeblich zu einer stärkeren Felgenhornstabilität bei, die bei Runflat- und extremen Niederquerschnittreifen verlangt ist. Innerhalb von vier Jahren will Ronal die Fertigungskapazität bei Flow-forming im Werk Tabina auf etwa 1,8 Millionen Einheiten jährlich schrauben. Damit hat zwar auch Ronal nicht an der Stellschraube gedreht, die branchenweit eingerostet zu sein scheint – nämlich der Gießtechnologie –, hat aber wenigstens einen erkennbaren Weg eingeschlagen, der der Zukunftssicherung dienen könnte. Im Übrigen ist Ronal mit dem Speedline-Kauf ein weiteres Standbein „gewachsen“: Lkw-Räder aus Aluminiumguss. Gerade wird das im Rahmen der Übernahme mitgekaufte Traditionswerk Valbrem auf dieses Produkt umgestellt – die Maschinen stammen aus der geschlossenen Fabrik Bozen –, allerdings ist Valbrem nach wie vor in der Lage, auch Pkw-OE-Räder (derzeit für Fiat) herzustellen. Mit den vier kostengünstigen Standorten in Osteuropa (je zweimal in Tschechien und Polen) sowie Mexiko erscheint Ronal auch geographisch, das heißt an relativ kostengünstigen Standorten gut aufgestellt. Aber auch Landau in Deutschland als Spezialwerk für die deutschen Oberklassehersteller (vor allem Mercedes), Tabina in der Nähe von Venedig für Runflats (bevorzugt bei BMW), das würde Sinn machen. Ferner hat Ronal eine weitere Fabrik in Spanien und mit der Speedline-Akquisition in Italien das erwähnte „Lkw-Werk“ Valbrem. Mit knapp 15 Millionen in 2007 hergestellten Rädern ist Ronal weltweit hinter Superior die Nummer zwei in der Riege der Alugussradproduzenten und Zulieferer aller großen Autohersteller (Ausnahmen sind Land Rover/Jaguar sowie Volvo) und dabei erklärtermaßen fokussiert auf jene mit Premiumanspruch Eine Frage aber bleibt immer wieder unbeantwortet: Wem gehört der Laden überhaupt? 1970 vom unvergessenen Räderpionier Karl Wirth gegründet, wurden 1983 im schweizerischen Härkingen die Konstruktion und der Werkzeugbau installiert, dort ist längst auch die Unternehmensführung der „Ronal International AG“ angesiedelt und existiert seit 2002 auch eine „Ronal-Stiftung“. Also sieht man sich nicht mehr als deutsches, sondern Schweizer Unternehmen. Auf konkrete Nachfrage heißt es, die Ronal Aktiengesellschaft gehöre verschiedenen Aktionären, die Größe der jeweiligen Pakete seien bei der Ronal GmbH (Forst/Deutschland) nicht bekannt, immerhin: Einige Investoren würden durchaus am operativen Geschäft teilhaben, aber dazu neigen, im Hintergrund zu bleiben. Aha. Suoftec – Zwei, die sich nicht ins Gehege kommen Der Name Suoftec steht für die beiden Joint-Venture-Partner Superior (Van Nuys/Kalifornien) und Otto Fuchs (Meinerzhagen), die gemeinschaftlich im ungarischen Tatabanya ein Aluminiumfelgenwerk betreiben, sowie Tecnology: das einzige in Europa, in dem nach zwei grundsätzlich verschiedenen Technologien gefertigt wird: Das US-Unternehmen, mit einigem Vorsprung immer noch weltgrößter Hersteller von Pkw-Aluminiumfelgen, bringt die Gießtechnologie ein, die Sauerländer sind Schmiedespezialisten. Superior ist – nachdem zwischenzeitliche Diversifikationsbestrebungen weitgehend wieder beerdigt worden sind – so gut wie auf das Fahrzeugrad fokussiert; für Otto Fuchs ist das Fahrzeugrad dagegen nur ein Produkt von vielen und selbst die Sparte Fahr- FELGEN UND KOMPLETTRÄDER kompetent zuverlässig preiswert ULTRA 14“ – 18“ sterling-silber wheels24.com Trading (Germany) GmbH Industriestraße 13 67136 Fußgönheim Tel.: 06237/4039-0 Fax: 06237/4039-429 service@wheels24.com Ein Unternehmen der UNIWHEELS Gruppe. Alle Designs Geschmacksmuster geschützt. NEUE ReifenZeitung 4/2008 117
Markt Felgen + Marketing Tuning 118 Produkte zeugbau bietet zahlreiche gepresste und geschmiedete Teile über das Rad hinaus. Dass die beiden zueinander gefunden haben, hängt mit einer Marktentwicklung zusammen: Fuchs war (und ist es in kleinerem Rahmen immer noch) der Lieferant klassisch geschmiedeter Aluminiumräder, die „Fuchsfelge“ ist Porscheliebhabern bis heute ein Begriff, auch das „Barockrad“ für Mercedes ist ein Klassiker. Aber die Hersteller von Gussrädern gruben Fuchs sukzessive, aber immer schmerzlicher das Wasser ab: Diese Räder waren signifikant billiger als die bis dahin bekannten Schmiederäder, wesentlich kleinere Stückzahlen ließen sich realisieren, der Zwei Technologien aus einer Hand: Schmieden (siehe den Produktionsausschnitt) oder Gießen einzig verbliebene Vorteil (der systembedingte Spiegelglanzeffekt) reichte als Verkaufsargument überhaupt nicht mehr aus. Möglicherweise wäre Fuchs heute gar nicht mehr im Rädergeschäft, wenn es dem Unternehmen Mitte der 90er Jahre nicht gelungen wäre, das sogenannte Schmiedeleichtrad zu entwickeln und vor allem die deutschen Automobilhersteller dafür zu gewinnen. Es war zwar nicht ganz so preisgünstig wie erhofft (es sollte etwa in der Mitte zwischen Stahl- und Aluminiumgussrad liegen), wurde aber vor allem von Audi zum „Basisrad“ erkoren. Dass es inzwischen übrigens einige eliminierte Designeinschränkungen hinsichtlich „Full Face“ gab, störte das Räderdepartment von Audi wenig: Sollten die Endverbraucher sich doch bei den (teuren!) Alternativen aus der Optionsliste bedienen! Fuchs suchte für diese Technologie einen Partner, und die deutschen Hersteller von Gussrädern hätten nur zugreifen müssen. Sie taten es nicht, und so kam Superior zum Zuge und hat seitdem einen europäischen Produktionsstandort. Otto Fuchs hat davon zwei für Räder: das Stammwerk in Meinerzhagen und das Gemeinschaftsunternehmen in Tatabanya. Das Werk gilt zwar als gut ausgelastet, aber Superior hatte so viele Anlaufprobleme für seinen Part zu überwinden, dass man vorsichtig wurde. Heute gelten jedenfalls die ungarischenSuperior-Felgen als „state of the art“ auch hinsichtlich europäischer Ansprüche. Das von der Räderlegende Louis L. Borick – inzwischen weit über 80 – gegründete und heute von Sohn Steven J. Borick geführte Unternehmen ist dennoch im Grunde ein „echter Amerikaner“ geblieben und hat auf dem Heimatmarkt alle maßgeblichen Wettbewerber in die Schranken verwiesen (Amcast, American Racing, Hayes Lemmerz), sich in Europa aber immer wieder zögerlich gezeigt: Fundo genügte den Ansprüchen nicht, beim Bieterverfahren für ATS stand gerade der Dollarkurs extrem ungünstig usw. – Und von dem vor einigen Jahren angekündigten Sprung nach China hat man auch nie wieder etwas gehört. Superior konnte sich bislang dem Strudel der amerikanischen Automobilindustrie erfolgreich entziehen und hat jahrelang blendende Zahlen geschrieben; inzwischen allerdings sind erste Schatten auf die Bilanz gefallen. Was jedoch allen Befragten bei Superior auch einfällt: Die hohe Abhängigkeit von beispielsweise Räderreport, Teil 2 Ford und General Motors ist ein dauerndes Damoklesschwert. Uniwheels – Der Aufsteiger Es ist nicht einfach, in den Reigen der Erstausrüster von Aluminiumgussfelgen aufzurücken. Und erstrebenswert sei es angesichts der dort herrschenden Preise auch nicht, hört man schon mal als Nachsatz. Die im schweizerischen Hünerberg ansässige Firma Uniwheels (kurz für United Wheels Group), die im polnischen Stalowa Wola unter dem Namen Uniwheels Production (Poland) Sp. z o.o. eine Produktionsstätte hat, ist jedenfalls schon 2007 und damit vor der ATS-Übernahme von einem Hersteller „OE-naher“ Räder fürs Zubehörgeschäft (vor allem für Votex, aber traditionell auch für „Japaner“) zu einem echten Erstausrüster aufgestiegen: Die Tiguan-Räder für Volkswagen haben den Aufstieg in die erste Liga gebracht. Auch wenn der Eintrittspreis (Wettbewerberzitat: „1,50 Euro unter China, da kommen die nicht mehr runter“) teuer erkauft sein mag. Uniwheels stand 2007 für knapp zwei Millionen Räder, davon stammen gut zwei Drittel aus der eigenen Fabrik mit der Adresse ul. Kwiatkowskiego. Wer zu dieser Anschrift fährt und sich versehentlich gegenüber zur Stahlschmidt & Maiworm Sp. z o.o. verirrt hat, müsse nur über die Straße gehen und sei dann in der moderneren Fabrik, bringt ein VW-Mann seine Einschätzung etwas schwurbelig an den Mann. Jedenfalls im Bereich der Bearbeitung gilt Uniwheels als Benchmark im Wettbewerb und in der Lackierung auf Augenhöhe mit den maßgeblichen Konkurrenten. Übrigens: Um das letzte Drittel Räder zu bekommen, wobei es sich gewiss ganz überwiegend um solche fürs eigene Handelsgeschäft (Marken Rial, Alutec und Anzio) handelt, nutzte Uniwheels bislang vor allem die Kapazitäten des Aluminiumräderwerkes der RH Alurad Wheels Polska Sp. z o.o. im nur wenige Kilometer entfernten Gorzyce, ferner Produktionsstätten in der Türkei. Jetzt – nach der ATS-Über- NEUE ReifenZeitung 4/2008
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Seite 11 und 12: BBS: BMW). Dass Anspruch und Wirkli
Seite 13 und 14: ins hohe Alter „in ihre Firma“
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