Räderreport, Teil 2 - Reifenpresse.de

trennt, es gab Besitzerwechsel (Fruehauf Trailer, Varity),
erst wurde das Rädergeschäft mit Großakquisitionen
kräftig ausgebaut (Motor Wheel von Goodyear, dann der
Einstieg bei Lemmerz mit der Bildung von Hayes Lemmerz),
dann sprangen die Unternehmensstrategen auf
den in Mode gekommenen Diversifikationstrend auf –
und verhoben sich mit CMI International völlig.
Inzwischen ist dieses Abenteuer weitgehend abgearbeitet.
Hayes Lemmerz ist noch einmal davon gekommen, vor
allem weil die automobile Welt nicht auf den größten Räderzulieferer
– aus Stahl und Aluminium, für Pkw wie Nutzfahrzeuge – verzichten
konnte: Etwa zwanzig Prozent aller weltweit an vier- und
mehrrädrigen motorisierten Neufahrzeugen montierten Räder
stammen aus einer Fabrik von Hayes Lemmerz. Die Gefahr war
groß, während der Insolvenzperiode vom November 2001 bis zum
Juni 2003 zerschlagen zu werden, Szenarien wurden durchgespielt:
Das internationale Geschäft hätte vom nordamerikanischen
abgetrennt, Alu- und Stahl-Aktivitäten separiert werden können,
auch das Auseinanderdividieren von Pkw- und Nutzfahrzeugen
war ein Gedankenspiel: Vorbei! Noch einmal davongekommen! Bei
Stahlrädern ist Hayes Lemmerz weltweit unumstritten die Nummer
eins, bei Aluminiumgussrädern (ein wenig Produktionskapazität
von Alubandrädern ist in Amerika auch vorhanden) die Nummer
drei: hinter Superior und Ronal, vor Borbet und Enkei. Die heutige
Hayes-Vision hat vier Bausteine: ein Premiumzulieferer und
ein „Low-cost“-Hersteller gleichermaßen zu sein, die Kundenbedürfnisse
zu befriedigen und die besten Mitarbeiter zu haben. In
mancherlei Hinsicht ist das Unternehmen diesen Zielen näher gekommen,
so die Verlagerung von Produktion an kostengünstige
Standorte. Der Hinweis auf die inzwischen breite Kundenstruktur
ist berechtigt angesichts der noch in 2006 herrschenden Dominanz
von nur drei Kunden, größter Abnehmer mit einem Anteil von
17 Prozent war im Jahre 2007 Ford.
Geographisch hat Hayes Lemmerz mit China einen riesigen
weißen Fleck, der den Ausdruck „global player“ verbietet. Zwar
konnten die erdrückenden Schulden nicht signifikant abgebaut und
das Vertrauen von Anlegern (abzulesen am Aktienkurs) auch nicht
wirklich gewonnen werden, das Unternehmen hat aber immerhin
wieder so viel Spielraum, dass es am Bietergefecht um ATS teilnehmen
konnte. Statt immer nur zu reagieren, sieht sich der weltgrößte
Räderhersteller Hayes Lemmerz – ca. 60 Millionen Stahlund
Alumniumräder für Pkw und Nutzfahrzeuge 2007 – in der Lage,
auch wieder zu agieren. Hoffentlich hat man aus alten Fehlern
die richtigen Lehren gezogen; vielleicht ist es ganz gut, dass der
Deal mit ATS nicht geklappt hat.
Mapsa – Ein Sonderfall
Wer weiß denn schon mehr über Mapsa außer dass es sich um einen
spanischen Hersteller von Aluminiumgussfelgen für das Erstausrüstungsgeschäft
handelt? Also ein wenig Aufklärung, teilweise
zusammengeklaubt aus dem Internet: Die Fabrik und der
Firmensitz befinden
sich am Rande Pamplonas
in Orcoyen,
das liegt am Fuße der
Pyrenäen. Pamplona
ist die Hauptstadt der
autonomen Provinz
Navarra, die wiederum
direkt ans Baskenland angrenzt. Das hat durchaus schon etwas
direkt mit Mapsa zu tun, denn das Unternehmen ist ein kleiner
Mosaikstein der genossenschaftlichen Unternehmensgruppe
Mondragón Corporación Cooperativa (MCC).
MCC ist ein großes Konglomerat mit mehreren hundert Unternehmungen
und Einrichtungen überwiegend im Baskenland. Die
Gruppe setzt einen zweistelligen Milliardenbetrag um, beschäftigt
mehr als 80.000 Menschen – und sieht sich seit ihrer Gründung,
die auf einen jungen Priester zurückgeht, dem genossenschaftlichen
Gedanken verpflichtet. Profitorientierung steht dabei
nicht unbedingt ganz oben auf der Prioritätenliste, vielmehr geht
es um die Schaffung von Arbeitsplätzen, das menschliche Ge-
Mapsa ist Bestandteil einer riesigen genossenschaftlichen
Unternehmensgruppe
MODENA
sterling-silber
7,0 x 15
7,0 x 16
7,5 x 17
6,5 x 15 (4-Loch)
7,0 x 17 (4-Loch)
RIAL Leichtmetallfelgen GmbH
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