01.02.2013 Aufrufe

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seidensp<strong>in</strong>ner 49<br />

Als Seidensp<strong>in</strong>ner werden auch verschiedene an<strong>der</strong>e<br />

Schmetterl<strong>in</strong>gsarten bezeichnet, die ebenfalls zur Gew<strong>in</strong>nung von<br />

Seide genutzt werden. Darunter etwa <strong>der</strong> Ailanthussp<strong>in</strong>ner (Samia<br />

cynthia), welcher sich von den Blättern des Götterbaumes (Ailanthus<br />

altissima) ernährt.<br />

Seidenraupen<br />

Die Seidenraupe ist die Larve des Seidensp<strong>in</strong>ners. Die Raupe wird<br />

nach <strong>der</strong> ersten Häutung perlgrau, teils <strong>in</strong>s Bräunliche, teils <strong>in</strong>s<br />

Gelbliche neigend. E<strong>in</strong>ige Formen s<strong>in</strong>d schwärzlichgrau o<strong>der</strong><br />

samtschwarz o<strong>der</strong> am ganzen Körper dunkel quergestreift. Das elfte<br />

Körpersegment besitzt auf <strong>der</strong> Rückenseite e<strong>in</strong>en Hautzapfen (Sporn),<br />

und vom Kopf bis zu diesem Zapfen verläuft e<strong>in</strong> bläulichgraues <strong>Band</strong>,<br />

dem Rückengefäß o<strong>der</strong> Herzen entsprechend. Auf <strong>der</strong> Rückenseite des<br />

dritten und achten R<strong>in</strong>ges f<strong>in</strong>den sich zwei halbmondförmige Flecke,<br />

welche aber bei e<strong>in</strong>igen Rassen fehlen.<br />

Die Seidenraupe häutet sich viermal, und 30 bis 35 Tage nach dem<br />

Ausschlüpfen aus dem Ei ist sie sp<strong>in</strong>nreif. Die Sp<strong>in</strong>ndrüsen <strong>der</strong> Raupe<br />

bestehen aus e<strong>in</strong>em vielfach gewundenen Schlauch, dessen h<strong>in</strong>terer<br />

Teil das aus Prote<strong>in</strong>en bestehende Seidensubstanz abson<strong>der</strong>t. Das<br />

Seidenmaterial wird durch dünne Ausführungsgänge zu <strong>der</strong> im Kopf<br />

gelegenen Sp<strong>in</strong>nwarze und von dort aus dem Körper geleitet. Die aus<br />

1 Maulbeersp<strong>in</strong>ner (Bombyx mori) nebst Raupe,<br />

Gesp<strong>in</strong>st u. Eiern.<br />

2 Südamerikanischer Seidensp<strong>in</strong>ner (Saturnia<br />

cecropia).<br />

3 Ch<strong>in</strong>esischer Seidensp<strong>in</strong>ner (Saturnia pernyi)<br />

4 Ailanthussp<strong>in</strong>ner (Saturnia cynthia).<br />

<strong>der</strong> Sp<strong>in</strong>nwarze austretende Substanz erhärtet an <strong>der</strong> Luft sofort zu e<strong>in</strong>em Faden. Indem die Raupe beim Austreten<br />

des Materials gezielte Kopfbewegungen macht, legt sie Fadenw<strong>in</strong>dung für Fadenw<strong>in</strong>dung um sich herum. Nach dem<br />

anfänglichen Ausstoß e<strong>in</strong>er unregelmäßigen, lockeren Fasermasse, <strong>der</strong> sogenannten Wattseide, ist sie <strong>in</strong> kurzer Zeit<br />

von e<strong>in</strong>em dichten Seidengesp<strong>in</strong>st, dem Kokon, e<strong>in</strong>geschlossen. Dieser Kokon besteht aus e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen bis zu<br />

900 m langen Faden. Der Kokon ist länglich-oval, bei den e<strong>in</strong>heimischen Rassen strohgelb, bei den japanischen<br />

Rassen grünlich, bei den Weißsp<strong>in</strong>nern weiß. Acht Tage nach dem E<strong>in</strong>sp<strong>in</strong>nen verpuppt sich die Seidenraupe, nach<br />

weiteren acht Tagen schlüpft <strong>der</strong> Schmetterl<strong>in</strong>g, wobei er den Kokon durch e<strong>in</strong>e bräunliche Flüssigkeit an e<strong>in</strong>er<br />

Stelle auflöst.<br />

Krankheiten<br />

Die Seidenraupe ist recht anfällig gegen parasitäre Erkrankungen (wohl e<strong>in</strong>e Folge <strong>der</strong> langen Domestikation):<br />

• Flecksucht (Pébr<strong>in</strong>e-Krankheit, Nosemose), hervorgerufen durch die Mikrosporidie Nosema bombycis;<br />

• Kalksucht, hervorgerufen durch den Schimmelpilz Botrytis bassiana (o<strong>der</strong> Beauveria bassiana);<br />

• Gelbsucht (Polye<strong>der</strong>krankheit, Borreliose), hervorgerufen durch die Borrelie Borrel<strong>in</strong>a bombycis;<br />

• Schlaffsucht (Flacherie [1] , ungeklärte Ursache).<br />

Außerdem s<strong>in</strong>d verschiedene Insekten (hauptsächlich Käfer und Falter) als Seidenraupenschädl<strong>in</strong>ge bekannt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!