Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...
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Weidenholz 258<br />
Radiales Schw<strong>in</strong>dmaß 3,9 %<br />
Tangentiales Schw<strong>in</strong>dmaß 6,8 %<br />
Biegefestigkeit 31-37 N/mm²<br />
Druckfestigkeit 28-34 N/mm²<br />
Zugfestigkeit 46-64 N/mm²<br />
Brennwert<br />
19,7 MJ/kg [1]<br />
Brennstoffeigenschaften<br />
Als Weidenholz wird das Holz verschiedener Arten <strong>der</strong> Weiden (Gattung Salix) bezeichnet, die als Nutz- und<br />
Brennholz verwendet werden. In Europa ist dies vor allem die Silberweide (Salix alba) sowie verschiedener<br />
Unterarten und Varietäten wie die Trauer-, die Kricket- und die Dotterweide. Es wird für unterschiedliche<br />
Anwendungen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e als Rund-, Industrie- und Schnittholz, zudem werden erhebliche Mengen energetisch<br />
verwertet (als biogener Brennstoff unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> Heizwerken). Zunehmend wird Weidenholz ebenso wie<br />
Pappelholz nicht nur im Forst, son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong> Kurzumtriebsplantagen erzeugt.<br />
Nach DIN 4076 ist „WDE“ das Kurzzeichen für die Silberweide. [2]<br />
Eigenschaften<br />
Die mit zahlreichen Arten, Züchtungen und Hybriden vertretene Gattung <strong>der</strong> Weiden lässt sich aufgrund ihrer<br />
Wuchsformen allgeme<strong>in</strong> <strong>in</strong> Baumweiden und Strauchweiden aufteilen. Dabei wachsen die meisten Arten<br />
strauchartig <strong>in</strong> unterschiedlichen Wuchshöhen, nur wenige Arten bilden Bäume mit durchgehenden Baumstämmen<br />
aus.. Hierbei handelt es sich vor allem um die Silberweide sowie mit E<strong>in</strong>schränkungen um die Bruchweide (Salix<br />
fragilis) und die Salweide (Salix caprea). Erstere ist dabei die mit Abstand am häufigsten genutzte Weidenart.<br />
Strauchartige Weiden spielen als Holzlieferanten ke<strong>in</strong>e Rolle, können jedoch als Flecht- und B<strong>in</strong>deweiden von<br />
Bedeutung se<strong>in</strong>. Hier s<strong>in</strong>d vor allem die Korbweide (Salix vim<strong>in</strong>alis) und die Purpurweide (Salix purpurea) sowie die<br />
e<strong>in</strong>geführte Amerikanische Weide (Salix amaricana) zu nennen.<br />
Silberweiden wachsen unter günstigen Bed<strong>in</strong>gungen zu mittelgroßen Bäumen mit Höhen von 20 bis 30 Metern und 1<br />
Meter Durchmesser mit geradem, zyl<strong>in</strong>drischen Stamm nutzbaren Schaftlänge von 10 Metern heran. Im Freistand<br />
s<strong>in</strong>d die Stämme allerd<strong>in</strong>gs häufig krummwüchsig. Weiden s<strong>in</strong>d wie Pappeln raschwüchsig und bereits nach 30 bis<br />
50 Jahren ausgereift. E<strong>in</strong> Weidenbestand kann bei guten Bed<strong>in</strong>gungen pro Jahr und Hektar e<strong>in</strong>en Zuwachs von 15<br />
bis 25 Festmeter Holz produzieren. [2] Zum Vergleich: Buchen schaffen an guten Standorten e<strong>in</strong>en Zuwachs von 6 bis<br />
8 Festmetern.<br />
Die Weiden zählen zu den Kernholzbäumen mit Farbkernbildung. Die Spl<strong>in</strong>tholzzone ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel breit und<br />
weißlich bis gelblich-weiß, <strong>der</strong> Kern ist hellbräunlich bis rötlichbraun. Die Jahrr<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d auffällig breit und gut<br />
gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgesetzt, wozu e<strong>in</strong> dichtes Spätholzband beiträgt. Die Längsflächen s<strong>in</strong>d entsprechend im<br />
Tangentialschnitt gefla<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> im Radialschnitt gestreift. Die Poren s<strong>in</strong>d fe<strong>in</strong> und treten zerstreut als E<strong>in</strong>zelporen<br />
o<strong>der</strong> <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen auf, sichtbar s<strong>in</strong>d sie nur mit <strong>der</strong> Lupe. [2]<br />
Das Holz verschiedener Weidenarten ist optisch nicht vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu unterscheiden und gleicht sich auch <strong>in</strong> den<br />
physikalischen Eigenschaften; auch dem Pappelholz ähnelt es sehr stark. Es ist grobfaserig und sehr weich mit e<strong>in</strong>er<br />
Rohdichte von 560 kg/m 3 bei 12 bis 15 % Holzfeuchte. Es ist wenig elastisch und wenig fest, zugleich jedoch sehr<br />
leicht. Die Schw<strong>in</strong>dung ist mäßig und es ist sehr anfällig gegenüber Pilzen und Insektenbefall, e<strong>in</strong>e Imprägnierung<br />
ist im Spl<strong>in</strong>tholz gut und im Kernholz nur mäßig machbar.<br />
Das Holz kann aufgrund se<strong>in</strong>er Struktur gut bearbeitet werden, fasert jedoch leicht aus und bildet wollige<br />
Oberflächen. Es ist leicht zu sägen, messern und zu schälen und besitzt e<strong>in</strong>e sehr gute Spaltbarkeit. Die<br />
Biegeeigenschaften s<strong>in</strong>d unbefriedigend, Verleimungen und Verschraubungen s<strong>in</strong>d problemlos. [2]