MiCaDo Projektbericht - artecLab - Universität Bremen
MiCaDo Projektbericht - artecLab - Universität Bremen
MiCaDo Projektbericht - artecLab - Universität Bremen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
118<br />
eifrig mehr oder weniger ambitionierte Projektziele aus, ohne eine konkrete Realisierungsmöglichkeit<br />
mit einzubeziehen. Diese stellten wir am nächsten Tag vor. Die Liste bot eine weite Bandbreite<br />
von simulationslastigen Ideen wie Tauchen, Rollstuhl fahren oder ein Lufttaxi, Ansätzen therapeutischer<br />
und edukativer Art, über Kunstinstallationsideen, verschiedenen Werkzeugen zur biometrischen<br />
Datenerfassung, hin zu Spielereien wie ein Balance- oder Rollenspielen. Hier alle Vorschläge<br />
aufzuzählen wäre müßig. Der nächste Tag kann rückblickend nicht unterschätzt werden. Wir brachen<br />
nach Aarhus auf, um uns im Aarhus University Centre for Pervasive Computing vordergründig<br />
durch verschiedene virtuelle Anwendungen, wie das dortige 3D-Kino, Bluescreen Studio oder den<br />
Lego-Robotern zu unterhalten. Speziell die Lego-Roboter machten durch die heitere Präsentation<br />
von Herrn Ole Caprani im Laboratory for Robot Technology und durch ihr seltsames Eigenleben<br />
großen Eindruck auf das Projekt. In welcher Weise dies die Zielfindung beeinflusste, wird noch geklärt<br />
werden, galt es doch in den nächsten Tagen die gesammelten Ideen zu konkretisieren und sich<br />
in Streitigkeiten zu ergeben.<br />
Diese ergaben sich aus zwei Richtungen, die sich als mögliches Ziel herauskristallisierten und von<br />
verschiedenen Menschen präferiert wurden. Zum einen gab es den Kunst- und Emotionsansatz, der<br />
mit Hilfe von biometrischen Daten und suggestiver Musikuntermalung eine Art Installation zum<br />
Ziel hatte, zum anderen vertraten eine ähnlich große Gruppe die Auffassung, sich einer zu dem<br />
Zeitpunkt konkretisierteren Idee, dem Balance-Spiel, dass auf einen Kurzfilm zurückgeht, zu stellen.<br />
Dabei galt es durch Gewichtsverlagerung auf einer Plattform eine Kiste gegen Gegenspieler zu ergattern.<br />
Einer von uns hingegen hatte auf der Rückfahrt von Aarhus Gedanken über eine Dschungelwelt,<br />
in der Tiere umherstreunern und untereinander, sowie mit dem Cave-Benutzer in Interaktion<br />
treten, verloren. Diese Idee führt sicher auf die Legoroboter und ihrem faszinierendem, interpretierbarem<br />
Verhalten zurück. Während sich die zwei großen Gruppen weiter um ihre jeweilige Idee<br />
rangen, kam dieser nie ganz von seiner Idee ab, um Befürworter einer der anderen Ideen zu werden.<br />
So kam es am Ende der Woche zu einer Abstimmung, die Anhänger des Kunst- und Emotionsansatzes<br />
gewannen und eine knappe Hälfte des Projekts relativ deprimiert die Heimreise antreten ließ.<br />
Um kein falsches Bild entstehen zu lassen, muss hier gesagt werden, dass es viele, lichte Momente<br />
innerhalb der Woche gab und das allabendliche Feiern auch großen Spaß bereitet hatte, doch plagte<br />
viele von uns eine gewisse Perspektivlosigkeit und das Gefühl kein wirkliches Ziel gefunden zu<br />
haben. Mit gutem Gewissen kann man in der näheren Folgezeit von dem motivationstechnischen<br />
Tiefpunkt des Projektes reden.