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Thüringer Orgeln - Lukaskantorei Stuttgart

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Gräfenhain<br />

Die Dreifaltigkeitskirche in Gräfenhain wurde 1727 bis<br />

1728 vom späteren Gothaischen Hofbaumeister Johann<br />

Erhardt Straßburger (1675-1754) erbaut und zählt<br />

aufgrund ihrer reichen Ausstattung und der prachtvollen<br />

Malereien zu den schönsten Dorfkirchen Thüringens.<br />

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges entfaltete<br />

sich ein großer Baueifer an den aus den Landesteilungen<br />

hervorgegangenen Fürstenhöfen. Herzog Ernst der<br />

Fromme erhielt 1640 das neu gebildete Herzogtum<br />

Sachsen-Gotha. Als einer der aufgeklärtesten Fürsten<br />

seiner Zeit in Thüringen war er nach den Wirren des<br />

Krieges sehr um den materiellen und moralischen Aufbau<br />

in seinem Fürstentum bemüht.<br />

Er führte die Schulpflicht ein, ließ Schulen in den Dörfern errichten sowie Religions- und Lehrbücher<br />

drucken. Unter seiner Herrschaft und in der Nachfolgezeit erlebte der Kirchenbau in Stadt und Land<br />

enormen Aufschwung. Sein Enkel Friedrich II. führte dieses segensreiche Wirken fort und veranlasste<br />

auch den Kirchenneubau in Gräfenhain. 1728-31 wurde die Orgel von Johann Christoph Thielemann<br />

erbaut und auf der Westempore aufgestellt. Sie ist in weiten Teilen erhalten und besitzt sogar noch ihre<br />

originalen Prospektpfeifen.<br />

Der „gothaische Hoforgelmacher“ Johann Christoph<br />

Thielemann wurde 1682 in Wiegmar (Wechmar?)<br />

geboren und starb 1755. 1735 hatte er das Hoforgelmacherprivileg<br />

erlangt. Sein letztes Werk wurde<br />

1750 in Rehestädt von seinem Schüler Stephan<br />

Schmaltz fertiggestellt. 1754 bat Thielemann um Unterstützung<br />

wegen seiner „jetzigen großen Dürftigkeit“.<br />

Die Orgel in Gräfenhain ist seine am vollständigsten<br />

erhaltene. Fragmentarisch erhalten sind<br />

seine <strong>Orgeln</strong> in Wölfis, Tenneberg und Grabsleben.<br />

1993-96 wurde das Instrument von der Manufaktur<br />

„Orgelbau Waltershausen“ denkmalgerecht restauriert.<br />

Seitdem bemüht sich ein sehr rühriger „Freundeskreis<br />

Thielemannorgel“ darum, dieses Juwel aus<br />

der Bachzeit bekannt zu machen und gewinnt immer wieder renommierte Musiker für seine Konzertreihe.<br />

Gräfenhain bei Ohrdruf<br />

Johann Christoph Thielemann 1728-1731<br />

Restauriert 1993-1996 von Orgelbau Waltershausen<br />

Hauptwerk<br />

Quintatön 16’<br />

Principal 8’ Prospekt, original!<br />

Grobgedackt 8’<br />

Octava 4’<br />

Spiel Flaute 4’<br />

Quinta 3’<br />

Octava 2’<br />

Tertia 1 3/5’ neu<br />

Mixtur 6fach 2’<br />

Trombetta 8’ neu<br />

Brustwerk<br />

Gedackt 8’<br />

Quintatön 8’<br />

Principal 4’<br />

Gedackt 4’<br />

Octava 2’ neu<br />

Quinta 1 1/2’ neu<br />

Octava 1’<br />

Mixtur 4fach<br />

Pedalkoppel, Manualschiebekoppel<br />

Glockenspiel c’ bis c’’’ im Prospekt (Mechanik neu)<br />

2 Cymbelsterne (neu), 3 Sperrventile<br />

Registerschilder in Zinn graviert (neu, Erwähnung in einem Vertrag Thielemanns)<br />

Tonhöhe: a’=474 Hz<br />

Stimmung: erweitert mitteltönig<br />

Winddruck: 70 mm Ws<br />

16<br />

Pedal<br />

Violonbaß 16’<br />

Subbaß 16’<br />

Octavenbaß 8’<br />

Posaunenbaß 16’

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