Thüringer Orgeln - Lukaskantorei Stuttgart
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Naumburg/Saale, Stadtkirche St. Wenzel<br />
Auch wenn Naumburg heute bereits in Sachsen-<br />
Anhalt liegt, soll jedoch auf die Domstadt mit ihrer<br />
inzwischen vorbildlich restaurierten Hildebrandt-<br />
Orgel, die von Johann Sebastian Bach und Gottfried<br />
Silbermann geprüft wurde, keinesfalls verzichtet<br />
werden. Nicht, dass es in Thüringen selbst nicht<br />
auch noch weitere hochbedeutende <strong>Orgeln</strong> von<br />
beträchtlicher Größe gäbe: z. B. die Trost-<strong>Orgeln</strong> in<br />
Waltershausen und Altenburg, oder die Silbermannorgel<br />
in Ponitz, nicht zuletzt auch die Eilert-<br />
Köhler-Orgel in Suhl, die in unserer letzten Thüringenreise<br />
besucht wurde.<br />
Am 27. August 1743 schließt der Rat der Stadt<br />
Naumburg mit dem ehem. Silbermannschüler<br />
Zacharias Hildebrandt, Leipzig, den Kontrakt über<br />
den Bau einer neuen Orgel mit 52 Stimmen in das<br />
vorhandene Gehäuse von Zacharias Thayßner<br />
(erbaut 1696-1705). Vorher war von J. S. Bach ein<br />
Gutachten zur Orgel eingeholt worden, „welches<br />
auch gütigst vor genehm“ gehalten wurde. Man<br />
kann also mit Sicherheit annehmen, dass Bach bei<br />
der Aufstellung der Disposition beratend und anregend<br />
zur Seite gestanden hatte, und dass dieses<br />
Werk seiner Vorstellung von einer „schönen und<br />
großen Orgel“ entsprochen hat. Am 27. September<br />
1746 nehmen J. S. Bach und Gottfried Silbermann<br />
die Prüfung der fertigen Arbeit vor und bescheinigen<br />
Hildebrandt gute Arbeit. 1748 wird Bachs<br />
Schwiegersohn Joh. Chr. Altnikol Organist an diesem<br />
Instrument.<br />
1834 erfolgt eine leichte Dispositionsänderung durch den Naumburger Orgelbauer Friedrich Beyer, 1864<br />
arbeitet Friedrich Ladegast, Weißenfels, an der Orgel und ändert ebenfalls die Disposition. 1917 entfernt<br />
Oskar Ladegast die Windladen des Oberwerks und setzt dafür Kegelladen ein. 1932/33 erfolgt ein<br />
einschneidender Umbau durch Walcker, Ludwigsburg: elektropneumatische Traktur, elektrischer<br />
Zweitspieltisch, die Disposition von 1746 wird unter Beratung von Christhard Mahrenholz nominell<br />
wiederhergestellt.<br />
1992 findet in Naumburg ein internationales Symposion zur Hildebrandt-Orgel statt, das ein eindeutiges<br />
Votum zur kompromisslosen Restaurierung ergibt. Die Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten<br />
wurden 1993-2000 von der Werkstatt Hermann Eule in Bautzen durchgeführt.<br />
Naumburg, St. Wenzel<br />
Gehäuse von Zararias Thayßner 1696-1705; Orgel von Zacharias Hildebrandt 1743-1746<br />
Restauriert und rekonstruiert von Fa. Eule, Bautzen 1993-2000<br />
Rückpositiv (I) C, D-c’’’<br />
Principal 8’ Prospekt<br />
Viola da Gamba 8’<br />
Prestanta 4’<br />
Quintadehn 8’<br />
Rohr-Floete 8’<br />
Vagara 4’<br />
Rohr-Floete 4’<br />
Nassat 3’ Eule 1993-2000 (E)<br />
Octava 2’ E<br />
Rausch-Pfeife 2fach E<br />
Mixtur 5fach E<br />
Fagott 16’ E<br />
14<br />
http://www.gdo.de/orgelgalerie/naumburg/<br />
Hauptwerk (II) C, D-c’’’<br />
Principal 16’<br />
Quintadehn 16’<br />
Octava 8’<br />
Spitz-Floete 8’ E<br />
Praestanta 4’<br />
Cornet 4fach<br />
Gedakt 8’<br />
Spitz-Floete 4’ E<br />
Sesquialter 2fach E<br />
Octava 2’ E<br />
Quinta 3’<br />
Weit-Pfeife 2’<br />
Mixtur 8fach E<br />
Bombart 16’ E<br />
Trompete 8’ E