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Rückblick Vereinsjahr 2011 - VESTG

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st.galler bauer 1 – 2012 ehemalige<br />

Landwirtschaftliche Schule Flawil<br />

Die Schule vor 50 Jahren besucht<br />

Es war gegen Ende Oktober<br />

1960. Da trafen sich an der<br />

Landwirtschaftlichen Schule<br />

Flawil so um die 75 junge<br />

Burschen. Alle wollten sich<br />

einen Winter lang weiterbilden<br />

lassen. Ueli Brägger aus<br />

Stein AR erinnert sich.<br />

Da waren die unterschiedlichsten<br />

Gefühle vorhanden. Die meisten<br />

der Jünglinge waren so um die<br />

18 Jahre alt. Unsere Lehrer wurden<br />

uns von Direktor Alfons Keller<br />

bekannt gemacht und es dauerte<br />

nicht lange, da kannten sie uns alle<br />

mit Namen und Vornamen. Wir<br />

wurden dem ABC nach in die Zimmer<br />

verteilt und lernten uns schnell<br />

näher kennen.<br />

Viel Neues<br />

Der Schulbetrieb lief gut an und es<br />

dauerte nicht lange, da wurden<br />

schon Klausuren angesagt. Obschon<br />

wir viel Neues zu hören und<br />

zu sehen bekamen, machte uns<br />

das Stillsitzen und Zuhören oft<br />

auch schläfrig. Dagegen setzten<br />

die Lehrer ganz gezielt unterschiedliche<br />

«Hilfsmittel» ein; einen<br />

nassen Schwamm, einen Radiergummi<br />

oder einen Kreidestummel,<br />

meistens war die Wirkung gut.<br />

Die Lehrer taten zwar vieles, um<br />

den Schulstoff verständlich zu vermitteln.<br />

Aber es wurde halt nicht<br />

alles von allen gleich gut aufgenommen.<br />

Ich zum Beispiel hatte<br />

von einer Stunde Tierzucht sehr viel<br />

mehr als von einer Stunde Chemie.<br />

Aber das Essen mundete uns ja<br />

auch nicht jeden Tag gleich. Eine<br />

willkommene Abwechslung war für<br />

mich die Arbeit im Stall, auf dem<br />

Feld oder im Wald. Da konnte ich<br />

wieder so richtig durchschnaufen.<br />

Auch beim Pflanzen oder Schneiden<br />

von Bäumen fühlte ich mich<br />

immer wohl.<br />

Knappe Freizeit<br />

Ein anderes Kapitel war der sehr<br />

kurze Ausgang ins Dorf. Jede zweite<br />

Woche gabs nur zwei Stunden.<br />

Manch einer erwischte dabei mehr<br />

Alkohol, als sein Magen vertragen<br />

konnte. Da hätte eine Gesprächsstunde<br />

mit Sachkundigen sicher<br />

mehr gebracht als die anschliessende<br />

Bestrafung durch ein Ausgangsverbot.<br />

Damals war ja auch<br />

der Urlaub am Wochenende sehr<br />

kurz. Schulschluss war erst am<br />

Samstagmittag kurz vor Abfahrt<br />

des Zuges, Einrücken wieder am<br />

Sonntagabend.<br />

Der Montag danach war zumeist<br />

ein sehr strenger Tag. Die Lehrer<br />

befragten in den ersten Stunden<br />

viele, um zu prüfen, was vom<br />

be han delten Schulstoff haften geblieben<br />

war. Aber meine Augen<br />

(und meine Hirnzellen) brauchten<br />

frühmorgens noch etwas Ruhe.<br />

Ab auf den Hof<br />

Gegen Ende der Schulzeit im Frühling<br />

1961 wollten die Anhörungen<br />

und Klausuren kein Ende nehmen.<br />

Das Ergebnis davon zeigte sich<br />

dann im Zeugnis. Ob man damit<br />

zufrieden war, wurde nicht gefragt.<br />

Dennoch kehrte wohl jeder mit<br />

einer gewissen Genugtuung an seinen<br />

alten Arbeitsplatz zurück oder<br />

konnte an einer neuen Arbeitsstelle<br />

beginnen, mit viel neuem Wissen<br />

und neuen Erfahrungen.<br />

Zweiter Anlauf<br />

Nach harter Arbeit in den Sommerwochen<br />

war der Start in den zweiten<br />

Kurs leichter als ein Jahr zuvor.<br />

Wir wussten ja, was uns erwartete.<br />

Dieselbe Lehrerschaft und die neuen<br />

Leute in der Küche können es ja<br />

nur besser machen als jene zuvor.<br />

Im Schulbetrieb wurden jedoch<br />

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