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Rückblick Vereinsjahr 2011 - VESTG

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st.galler bauer 1 – 2012 ehemalige<br />

Verein ehemaliger Schülerinnen und Schüler St.Galler<br />

Landwirtschafts- und bäuerlicher Hauswirtschaftschulen <strong>VESTG</strong><br />

<strong>Rückblick</strong> <strong>Vereinsjahr</strong> <strong>2011</strong><br />

• Willkommen an der HV<br />

• Protokoll<br />

• Jahresbericht<br />

• Bildung Landwirtschaft<br />

• Landwirtschaftliches Zentrum SG<br />

• Wanderungen und Reisen<br />

• Vor 50 Jahren abgeschlossen<br />

• Vor 25 Jahren abgeschlossen<br />

17


ehemalige st.galler bauer 1 – 2012<br />

Ehem. Schüler St.Galler Landwirtschafts-/Hauswirtschaftsschulen <strong>VESTG</strong><br />

Willkommen zur Hauptversammlung<br />

Am Sonntag, 15. Januar, findet<br />

traditionsgemäss die Haupt-<br />

versammlung des Vereins<br />

ehemaliger Schülerinnen und<br />

Schüler St.Galler Landwirtschafts-<br />

und Hauswirtschaftsschulen<br />

in der Moststube der<br />

Olma-Halle 5 statt.<br />

Die herzliche Einladung gilt neben<br />

allen Ehemaligen auch den neu<br />

eingetretenen Schülern, den Lehrkräften<br />

und Mitarbeitern des landwirtschaftlichen<br />

Zentrums St.Gallen<br />

sowie den Gästen. Ehemalige,<br />

die vor 25 Jahren (1987) in den Verein<br />

eingetreten sind, werden geehrt.<br />

Ein besonderer Gruss gilt den<br />

«Goldenen Jubilaren», welche vor<br />

50 Jahren in den Verein aufgenommen<br />

wurden. Wir wünschen ihnen<br />

jetzt schon einen erholsamen und<br />

gemütlichen Ehemaligensonntag.<br />

18<br />

Damian Brülisauer<br />

Präsident <strong>VESTG</strong><br />

Traktanden und Programm<br />

Sonntag, 15. Januar 2012, 10 Uhr, in der Olma-Halle 5, Moststube, in<br />

St.Gallen (P-Einfahrt südlich der Arena benützen).<br />

Traktanden<br />

1. Begrüssung<br />

2. Wahl der Stimmenzähler<br />

3. Protokoll der HV <strong>2011</strong> (im «St.Galler Bauer» zu lesen)<br />

4. Jahresbericht des Präsidenten<br />

5. Jahresrechnung und Revisorenbericht<br />

6. Aufnahme neuer Mitglieder<br />

7. Wahlen<br />

8. Tätigkeitsprogramm<br />

9. Ehrungen für 25- und 50-jährige Vereinstreue<br />

10. Verschiedenes<br />

«Wie viel Agrarpolitik brauchen wir Bäuerinnen und Bauern?»<br />

Referat von Andreas Widmer, Geschäftsführer SGBV<br />

Programm<br />

12.30 Uhr Apéro und Mittagessen<br />

14 Uhr Beginn Nachmittagsprogramm<br />

Herianos aus Herisau<br />

Gruppe Kaktus aus Berneck<br />

Tanz und Unterhaltungsmusik mit der Kapelle Pfauenhalde<br />

Anmeldung bis 9. Januar 2012 an: Ursula Forster, Sommerau, 9200<br />

Gossau, Telefon 071 385 11 69, E-Mail: ursulaforster@bluewin.ch.


st.galler bauer 1 – 2012 ehemalige<br />

Ehem. Schüler St.Galler Landwirtschafts-/Hauswirtschaftsschulen <strong>VESTG</strong><br />

Protokoll der 2. HV <strong>2011</strong><br />

1. Begrüssung<br />

Der Präsident Damian Brülisauer begrüsst<br />

die grosse Schar Ehemaliger,<br />

die sich trotz des wunderschönen<br />

Wetters in der Moststube der Olma-<br />

Messen in St.Gallen eingefunden<br />

hat. Er richtet einen speziellen Gruss<br />

an die anwesenden Gäste, unter anderem<br />

an Markus Ritter – er wird<br />

anschliessend an die HV das Referat<br />

«Traumberuf Bauer/Bäuerin?» halten<br />

–, Barbara Dürr, Silvia Hohl, Walter<br />

Müller, Walter Zwingli, Markus<br />

Hobi, Sepp Neff, Erika Graf, Frau<br />

Stoll, Franz Brülisauer, Herr Eigenmann,<br />

Luzia Bleiker, Sepp Rüegg.<br />

Ganz besonders heisst er auch die<br />

vielen 25- und 50-Jahr-Jubilare und<br />

-Jubilarinnen sowie die neu eingetretenen<br />

Vereinsmitglieder willkommen.<br />

Umrahmt von Hackbrettklängen<br />

und einem besinnlichen Gedicht<br />

nimmt die Versammlung von den im<br />

letzten Jahr verstorbenen Mitgliedern<br />

Abschied.<br />

2. Wahl der Stimmenzähler<br />

Nach anfänglichen «kleinen Namensverwirrungen»<br />

werden die<br />

beiden Frauen Anita Popp und Rita<br />

Popp der Versammlung vorgeschlagen<br />

und einstimmig gewählt.<br />

3. Protokoll der HV 2010<br />

Das Protokoll der letzten HV wurde<br />

im «St.Galler Bauer» Nr. 1 vom 7. Januar<br />

<strong>2011</strong> publiziert. Die Diskussion<br />

darüber wird nicht genutzt, das Protokoll<br />

von der Versammlung genehmigt<br />

und dann der Aktuarin Elisabeth<br />

Graf auch verdankt.<br />

4. Jahresbericht des Präsidenten<br />

In seinem Bericht blickt er wiederum<br />

zurück auf ein interessantes <strong>Vereinsjahr</strong><br />

mit seinen diversen Anlässen<br />

wie dem Ehemaligensonntag in Salez,<br />

der Alpwanderung auf den Buchserberg,<br />

der Vereinsreise nach Frankreich<br />

oder der Reise ins gigantische<br />

und ferne Kanada. Auch dankt er<br />

dem ganzen Vorstand für seine Mitarbeit<br />

durchs Jahr, den Verfasser/innen<br />

der verschiedenen Berichte und<br />

Doris Ammann, Redaktionsleiterin,<br />

für die Gestaltung der Ehemaligenausgabe<br />

für die HV im «St.Galler<br />

Bauer». Seine Arbeit, die er als Präsident<br />

über das ganze Jahr geleistet<br />

hat, wird im Namen des ganzen Vereins<br />

von der Vizepräsidentin Maria<br />

Koch herzlich verdankt.<br />

5. Finanzielles<br />

Der Kassier Ueli Frehner stellt der Versammlung<br />

die Jahresrechnung vor.<br />

Im 2010 standen sich Fr. 44 227.40<br />

Einnahmen und Fr. 39 357.80 Aufwände<br />

gegenüber. Somit ergibt sich<br />

für dieses Jahr ein Gewinn von<br />

Fr. 4869.45. Die Revisoren haben die<br />

sauber geführte Buchhaltung von<br />

Ueli Frehner geprüft und stellten<br />

fest, dass die Buchungen mit den<br />

Belegen übereinstimmen. Anschliessend<br />

zur Jahresrechnung wurde die<br />

Diskussion darüber nicht genutzt<br />

und auch keine Fragen dazu gestellt.<br />

Der Revisor Walter Brunner stellt die<br />

Anträge, die Rechnung zu genehmigen<br />

und dem Kassier die Entlastung<br />

zu erteilen sowie dem gesamten<br />

Vorstand für seine Arbeit zu danken.<br />

Diese werden von der Versammlung<br />

einstimmig genehmigt und mit einem<br />

warmen Applaus verdankt.<br />

6. Aufnahme neuer Mitglieder<br />

Von den diesjährigen Schulabgängern<br />

können wir neu 22 Jahresschüler<br />

(Männer), 20 Zusatzausbildner<br />

(Männer), 5 vom Modul<br />

Hauswirtschaft (Frauen), 6 vom offenen<br />

Kurs (Frauen) in unseren Verein<br />

aufnehmen.<br />

7. Tätigkeitsprogramm <strong>2011</strong><br />

Freitag, 11. Februar: Schlittel- und<br />

Fondueplausch in den Flumserbergen.<br />

Sonntag, 15. Mai: Ehemaligensonntag<br />

LZSG Salez mit dem<br />

Thema Bienen. Dienstag, 19. Juli:<br />

Alpwanderung im Alpsteingebiet.<br />

4. bis 6. August: Ehemaligenreise<br />

ins Wallis. Sonntag, 15. Januar:<br />

Hauptversammlung in der Moststube.<br />

Auch werden dieses Jahr<br />

wieder einige spannende und interessante<br />

Kurse angeboten und von<br />

Ursula Forster (Kursverantwortliche)<br />

vorgestellt. Im Januar: Rakutöpfern,<br />

im März: Filzen, im August:<br />

Energie und Zeit sparen und dabei<br />

trotzdem schonend kochen, im<br />

September: Sommersträusse richtig<br />

binden, im November <strong>2011</strong> und<br />

im Januar <strong>2011</strong>: Schachtelbau-<br />

Kartonage. An einem Tisch wurden<br />

Getöpfertes, Gefilztes und hand-<br />

19


ehemalige st.galler bauer 1 – 2012<br />

gemachte, wunderschöne Schachteln<br />

den HV-Besucherinnen zur Ansicht<br />

vorgestellt.<br />

Der Vorstand hofft, mit diesen attraktiven<br />

Anlässen und Kursen die<br />

Vereinsmitglieder, aber auch viele<br />

andere Teilnehmer für den Besuch<br />

der einen oder anderen Vereinsaktivität<br />

motivieren zu können.<br />

Weitere Infos zum Jahres- und<br />

Kurs programm erhält man unter<br />

der Internetadresse www.vestg.ch<br />

8. Ehrungen<br />

58 Frauen und Männer sind dieses<br />

Jahr für ihre 25-jährige Vereinstreue<br />

mit einer Rose und einem Sackmesser<br />

an der HV geehrt worden. Die<br />

Frauen erhielten noch zusätzlich ein<br />

Custerhoftüechli, gefüllt mit süsser<br />

Schokolade. Gar 48 Vereinsmitglieder<br />

mit 50 Jahren Zugehörigkeit<br />

20<br />

haben dieses Jahr den Weg an die<br />

HV unter die Füsse genommen und<br />

durften eine wunderschöne Rose in<br />

Empfang nehmen. Es ist schon erstaunlich,<br />

wie jung viele von diesen<br />

Frauen und Männern im 50-Jahr-<br />

Jubiläum noch wirken.<br />

9. Verschiedenes<br />

Damian Brülisauer macht die Besucher<br />

der Versammlung auf die immer<br />

sehr aktuell gehaltene Homepage<br />

mit den vielen Fotos aufmerksam.<br />

Anschliessend an die HV bedankt er<br />

sich bei den HV-Besuchern für ihr<br />

Kommen und übergibt das Wort an<br />

den Referenten Markus Ritter, unseren<br />

Bauernpräsidenten. Dieser<br />

spricht in seinen Ausführungen zum<br />

Thema «Traumberuf Bauer/Bäuerin?»<br />

den Bäuerinnen und Bauern<br />

aus dem Herzen Als besonders<br />

wichtig empfindet er, dass in einer<br />

Bauernfamilie jeder und jede seine<br />

Aufgaben hat und diese auch erfüllt.<br />

Weiter sind für ihn Punkte wichtig<br />

wie Vielseitigkeit, Produktion hochwertiger<br />

Nahrungsmittel, Pflege der<br />

vielfältigen Kulturlandschaften, die<br />

Selbstständigkeit, das Leben und<br />

Arbeiten mit der Familie auf dem<br />

Hof und vieles weitere mehr, das die<br />

Schönheiten des Traumberufes Bauer/Bäuerin<br />

ausmacht.<br />

Anschliessend an das Referat waren<br />

alle zu einem Apéro (gesponsert<br />

von der Agrisano und dem<br />

BBV) eingeladen, wo man sich von<br />

Ismael + Rey Reloba auf ihre lustige<br />

und besondere Weise unterhalten<br />

lassen konnte.<br />

Die Aktuarin Elisabeth Graf<br />

Ehemalige Schüler St.Galler Landwirtschafts-/Hauswirtschaftsschulen <strong>VESTG</strong><br />

Jahresbericht des Präsidenten<br />

Es wird Zeit zurückzublicken.<br />

Dieses Jahr sollen im Bericht<br />

das Allzeittief des Euro sowie<br />

der Jugendanlass und die<br />

Kurse der Frauen als Themen<br />

vorkommen. Die anderen<br />

Tätigkeiten des Ehemaligenvereins<br />

werden auf den<br />

folgenden Seiten noch genug<br />

beschrieben und gewürdigt.<br />

Der tiefe Eurokurs hat im letzten<br />

Jahr alle beschäftigt, im positiven<br />

wie im negativen Sinn. Einkaufstourismus<br />

ist in diesem Jahr das Hobby<br />

vieler in der Schweiz wohnhafter<br />

Personen geworden. So zogen sich<br />

die Autoschlangen gegen Wochenende<br />

an den Zollstellen jeweils in<br />

die Länge. Franken und Euro im<br />

Wechselkurs bald eins zu eins, und<br />

damit nicht genug: Obendrein gibts<br />

die ausländische Mehrwertsteuer ja<br />

auch noch zurück. Die Einkaufskörbe<br />

prall gefüllt und erst noch, verglichen<br />

mit der Schweiz, zum halben<br />

Preis. Super! Dann ein kurzer Blick<br />

in die Läden in der Schweiz: volle<br />

Regale, dazwischen aber gähnende<br />

Leere. Wo uns das hinführen mag?<br />

Jugendanlass wiederholen<br />

Am Abend des 11. Februar <strong>2011</strong><br />

fand in den Flumserbergen bei<br />

besten Wetterverhältnissen der 1.<br />

Schlittel- und Fondueplausch mit<br />

anschliessendem Tanz des <strong>VESTG</strong><br />

statt. Leider wurde der Anlass statt<br />

der erhofften 100 Leute nur von<br />

rund 60 Leuten besucht. Von unserer<br />

Zielgruppe (Absolventen der<br />

Landwirtschaftlichen Schule) war<br />

trotz vorgängiger guter Bewerbung<br />

fast niemand dabei. Das finde ich<br />

persönlich sehr schade. Bei der anschliessenden<br />

Befragung gaben die<br />

Absolventen der Landwirtschaftsschule<br />

den folgenden Grund für ihr<br />

Nichterscheinen an: Der Anlass<br />

würde sie ansprechen, begründeten<br />

sie, sei aber zu weit weg gewe-


st.galler bauer 1 – 2012 ehemalige<br />

sen und somit nicht schnell genug<br />

erreichbar. Nichtsdestotrotz hat<br />

der Vorstand beschlossen, den<br />

Anlass im Jahr 2012 wieder durchzuführen.<br />

Ich hoffe mit 60 Absolventinnen<br />

und Absolventen sowie<br />

100 Ehemaligen.<br />

Kurse der Frauen<br />

Raku-Töpfern<br />

Im Januar haben 11 Frauen im Kursraum<br />

der Firma Köppel Natursteine<br />

ganz tolle Kunstwerke aus Rohton<br />

geformt. Da sind allerlei Tiere wie<br />

Kühe, Katzen, Käfer und viele weitere<br />

Sachen unter der kompetenten<br />

Anleitung von Vreni Hutter entstanden.<br />

Diese Rohlinge mussten nun<br />

trocknen. Am 2. Kurstag wurden<br />

diese mit einer speziellen Glasur gefärbt<br />

und anschliessend im Feuer<br />

gebrannt. Nach dem Brennen wurden<br />

sie direkt ins Sägemehl gegeben,<br />

um die besonderen Raku-<br />

Strukturen zu bekommen. Anschliessend<br />

mussten sie mit Wasser und<br />

Bürsten geputzt werden. Ja, dann<br />

kamen wirklich die Schönheiten all<br />

dieser Raku-Kunstwerke zum Vorschein!<br />

Hotpan<br />

Unter fachkundiger Leitung von Lucia<br />

Sieber konnten wir im Oktober<br />

eine Schaudemo von Hotpan- und<br />

Durotherm-Pfannen durchführen.<br />

Diese energiesparenden Pfannen<br />

lieferten uns doch wirklich ein ganz<br />

tolles Menü. Die Kursteilnehmerinnen<br />

waren hell begeistert. Ich bin<br />

überzeugt, dass sicher bei jeder Teilnehmerin<br />

mit solch einer Pfanne<br />

gekocht wird.<br />

Filzen<br />

Diesen Kurs konnten wir im März<br />

und Anfang April viermal im wunderschönen<br />

Kurslokal von Berna-<br />

dette Regli-Hemmi in Matug, Tübach,<br />

mit insgesamt 22 Teilnehmerinnen<br />

durchführen. Hier ent -<br />

standen unter der Anleitung und<br />

Hilfe von Frau Regli-Hemmi allerlei<br />

österliche Gegenstände wie<br />

Hühner, Hasen, Vögel, aber auch<br />

Finken, Schals, Tischläufer und vielem<br />

mehr.<br />

Blumenbinden<br />

Am 9. September entstanden unter<br />

der Anleitung von Kursleiterin Elisabeth<br />

Graf auf dem Baschelerhof<br />

in Rebstein viele herrliche Blumensträusse<br />

und Gestecke. Die 9 Teilnehmerinnen<br />

haben mit viel Freude<br />

und Elan den Spätsommer in Form<br />

von Blumen, Gräsern, diversen<br />

Grün, Kürbissen aus ihren Gärten,<br />

in die Blumenarrangements verarbeitet.<br />

Schachtelbauen<br />

Eine Gruppe von interessierten Frauen<br />

besuchte im Herbst 2010 den<br />

Kurs und war begeistert. Auf unsere<br />

Ausschreibung haben sich nur wenige<br />

gemeldet, weshalb wir ihn im<br />

November absagten. Im neuen Jahr<br />

führt der <strong>VESTG</strong> den Schachtelbau-<br />

Kurs am Custerhof durch, zu welchen<br />

wir Sie gerne einladen. Unter<br />

www.vestg.ch finden Sie Bilder von<br />

unseren Schmuckstücken.<br />

Schon lange her<br />

Recht herzlich begrüssen an der<br />

Hauptversammlung möchte ich die<br />

jubilierenden Ehemaligen. In meinen<br />

Telefonaten und Treffen durfte ich einiges<br />

über die frühere Zeit erfahren.<br />

Ich freue mich jedes Jahr, Ihre Berichte<br />

aus früherer Zeit zu lesen.<br />

Reibungslose Sitzungen<br />

An dieser Stelle danke ich all jenen,<br />

die sich die Mühe genommen<br />

haben, einen Bericht zu verfassen.<br />

Weiter möchte ich mich bei den<br />

Vorstandskolleginnen und -kollegen<br />

bedanken für die reibungslos<br />

verlaufenden Sitzungen, für die<br />

Arbeit, die sie das ganze Jahr über<br />

machen und die gute Zusammenarbeit.<br />

Ihnen, liebe Ehemalige,<br />

danke ich herzlich für Ihre Vereinstreue.<br />

Nun wünsche ich Ihnen nur<br />

das Beste in Familie, Haus und Hof<br />

und freue mich, Sie an der Hauptversammlung<br />

2012 begrüssen zu<br />

dürfen. Damian Brülisauer<br />

21


ehemalige st.galler bauer 1 – 2012<br />

Schulbericht <strong>2011</strong><br />

Mehr als 200 Lehrbetriebe<br />

Im Schuljahr <strong>2011</strong> wurde der<br />

letzte Jahrgang nach alter<br />

Bildungsverordnung mit<br />

reinem Unterricht im dritten<br />

Lehrjahr abgeschlossen.<br />

Damit ging auch der letzte Teil<br />

der Ausbildungsverantwortung<br />

vom Volkwirtschafts- ans<br />

Bildungsdepartement über.<br />

Der Lehrbetriebsverbund Landwirtschaft<br />

SG, AR, AI wurde in diesem<br />

Jahr offiziell mit dem Fürstentum<br />

Liechtenstein erweitert. Es stehen<br />

nun in diesem Lehrbetriebsverbund<br />

Landwirtschaft SG, AR, AI, FL mehr<br />

als 200 Lehrbetriebe zur Auswahl.<br />

Die Betriebe sind sehr vielfältig und<br />

decken das ganze Spektrum der<br />

Landwirtschaft ab. Neu können Lernende<br />

im dritten Lehrjahr auch den<br />

praktischen Teil der Ausbildung im<br />

europäischen Ausland über das Da-<br />

Vinci-Projekt absolvieren. Interessenten<br />

sollten sich im ersten Lehrjahr<br />

am bzb Rheinhof melden. Es<br />

wird empfohlen, die Lehrplanung<br />

sorgfältig aufzugleisen und vor allem<br />

in der praktischen Ausbildung<br />

auf den Lehrbetrieben darauf zu<br />

achten, dass auch Erfahrungen im<br />

Ackerbau gemacht werden können.<br />

Alle Informationen zu Ausbildung<br />

und Weiterbildungsangeboten können<br />

unter www.bzbrheinhof.ch eingesehen<br />

werden.<br />

Grundbildung fördern<br />

In den drei Ausbildungsgängen<br />

Erstausbildung, Zweitausbildung<br />

und Nachholbildung starteten insgesamt<br />

85 Lernende die Ausbildung.<br />

Dies sind gut zehn Prozent weniger<br />

22<br />

Sie wurden an der diesjährigen Diplomierung geehrt.<br />

als letztes Jahr. Dieser Trend ist<br />

schweizweit feststellbar. Es wird in<br />

den nächsten Jahren eine grosse<br />

Herausforderung der Landwirtschaft<br />

sein, genügend gute Lernende<br />

zu rekrutieren, damit wenigstes<br />

(trotz Strukturwandel) die Betriebsnachfolgen<br />

sichergestellt werden<br />

können. 11 Lernende habe die Ausbildung<br />

zum Agrarpraktiker mit Berufsattest<br />

begonnen. Die Klassen<br />

werden in Flawil, Herisau und Salez<br />

unterrichtet. Im dritten Lehrjahr<br />

werden insgesamt 78 Lernende<br />

Ende Juni ihre Lehre abschliessen.<br />

An den diesjährigen letzten Abschlussprüfungen<br />

nach altem Modell<br />

haben insgesamt 96 Absolventen<br />

der Jahreskurse, der Zweitausbildung<br />

und des offenen Kurses an<br />

der Prüfung teilgenommen. 47 Kandidaten<br />

haben die Ausbildung zum<br />

Landwirt als Erstberuf absolviert. 34<br />

Teilnehmer sind als Zweitausbilder<br />

in das Schuljahr eingestiegen, da<br />

sie bereits einen Berufsabschluss<br />

hatten. 15 Absolventen haben die<br />

Ausbildung während drei Jahren im<br />

offenen Kurs in Salez berufsbegleitend<br />

absolviert. Von den 96 angetretenen<br />

Kandidaten erhielten 91<br />

den eidgenössischen Fähigkeitsausweis.<br />

Fünf Kandidaten haben die<br />

Prüfung leider nicht bestanden. Die<br />

Diplomierungsfeier mit Regierungsrat<br />

Benedikt Würth und zahlreichen<br />

Gästen, Sponsoren und den Darbietungen<br />

der Lernenden war wiederum<br />

einer der Höhepunkte im vergangenen<br />

Schuljahr.<br />

Höhere Berufsbildung<br />

Modulare Weiterbildung<br />

Die berufliche Weiterbildung wird<br />

schon seit einiger Zeit zweistufig<br />

geführt. Die erste Stufe führt zur<br />

Berufsprüfung (Landwirt mit eidg.<br />

Fachausweis), die zweite zur Meisterprüfung<br />

(eidg. dipl. Meisterlandwirt).<br />

Der modulare Aufbau beider<br />

Stufen wird von den Kursteilnehmern<br />

geschätzt. Es ermöglicht, eine<br />

kundengerechte und auf die Bedürfnisse<br />

der Betriebe zugeschnittene<br />

berufliche Weiterbildung zu<br />

gestalten. Im Kanton St.Gallen be-


st.galler bauer 1 – 2012 ehemalige<br />

ginnen jeden Herbst abwechslungsweise<br />

in Flawil und Salez neue Kurse.<br />

Diese Weiterbildung erfreut sich<br />

grosser Beliebtheit. So besuchen in<br />

diesem Schuljahr 34 Landwirte in<br />

Salez verschiedene Module der Berufsprüfung.<br />

16 Teilnehmer nehmen<br />

in Flawil an den Modulen der Meisterprüfung<br />

teil. Erfreulicherweise<br />

durften letzten Sommer wieder Diplome<br />

an eine Landwirtin und 27<br />

Landwirte mit eidg. Fachausweis<br />

(Berufsprüfung) und fünf Meisterlandwirte<br />

verteilt werden.<br />

Lehrgang Unternehmensführung<br />

Von Ende Oktober bis Ende März<br />

besuchen die Teilnehmer an vier<br />

bis fünf Tagen pro Woche diesen<br />

Lehrgang. Anschliessend treten<br />

sie zu den Schlussprüfungen<br />

«Techn. Kaufleute bzb» an und<br />

können auch an der schweizerischen<br />

Berufsprüfung für techn.<br />

Kaufleute teilnehmen. Nachdem<br />

dieser Lehrgang zwei Jahre nicht<br />

durchgeführt werden konnte, startete<br />

er letzten Herbst mit 14 Teilnehmern<br />

(davon eine Landwirtin,<br />

zwei Landwirte, ein Gemüsegärtner).<br />

Weiterbildung Direktzahlungen<br />

Die Weiterbildung richtet sich an<br />

Personen, welche erstmals Direktzahlungen<br />

beantragen, über einen<br />

anerkannten nicht landwirtschaft-<br />

lichen Berufsabschluss (Fähigkeitszeugnis,<br />

Attest, Matura) verfügen<br />

und mindestens 25 Jahre alt sind.<br />

Diese Weiterbildung dauert 35<br />

Kurstage à acht Lektionen und endet<br />

mit einem Qualifikationsverfahren<br />

auf dem Betrieb. Im Sommer<br />

<strong>2011</strong> absolvierten 22 Teilnehmer<br />

aus den Kantonen SG, AR und<br />

AI die Schlussprüfung, wobei ein<br />

Kandidat nicht bestanden hat. Die<br />

Nachfrage nach dem Kurs ist weiterhin<br />

sehr gross, sodass im September<br />

in Flawil mit zwei vollen<br />

Klassen (36 Männer und zehn<br />

Frauen aus den Kantonen AI, AR,<br />

SG, TG, GR, ZH und SZ) gestartet<br />

werden konnte.<br />

Agrotechniker HF<br />

In Zusammenarbeit mit den Nachbarkantonen<br />

GR und TG ist die Vorbereitung<br />

eines gemeinsamen Lehrgangs<br />

im Gang. Es ist vorgesehen,<br />

dass ab 2012 alternierend in GR ein<br />

Vollzeitlehrgang und in SG/TG ein<br />

berufsbegleitender Lehrgang gestartet<br />

werden soll.<br />

Ebenfalls in der Planung ist das<br />

nächste Schuljahr. Im Herbst 2012<br />

starten folgende Angebote:<br />

– Betriebsleiterschule (modulare<br />

Weiterbildung) in Flawil<br />

– Lehrgang Unternehmensführung<br />

in Salez<br />

– Weiterbildung zum Bezug von<br />

Direktzahlungen in Flawil<br />

www.vestg.ch<br />

29 neue Bäuerinnen<br />

Abschluss Bäuerin<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> konnten erfreulicherweise<br />

29 Teilnehmerinnen aus den<br />

Kantonen AI/AR und SG den schweizerischen<br />

Abschluss «Bäuerin mit<br />

eidg. Fachausweis» entgegennehmen.<br />

Es waren 24 Frauen aus dem<br />

Kanton SG, vier aus dem Kanton AR<br />

und eine aus dem Kanton AI. Weiter<br />

gehörten noch zwei Frauen aus dem<br />

Kanton TG und eine Frau aus dem<br />

Kanton GR dazu, die ihre Ausbildung<br />

am bzb Rheinhof absolviert<br />

haben.<br />

13 Berufsbildnerinnen<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> haben ebenfalls 13<br />

Berufsbildnerinnen für das Brückenangebot<br />

«Hauswirtschaftsjahr»<br />

ihre Weiterbildung abgeschlossen.<br />

Laufende Lehrgänge Bäuerin<br />

Ende August <strong>2011</strong> konnten neun<br />

Teilnehmerinnen aus dem Lehrgang<br />

Bäuerin Salez 2009 bis <strong>2011</strong> ihren<br />

Modulpass entgegennehmen. Der<br />

Lehrgang Bäuerin am Standort Flawil/Gossau<br />

2010 bis 2012 ist im<br />

zweiten Ausbildungsjahr und dauert<br />

noch bis Juli 2012. Der Lehrgang<br />

wird von 22 Teilnehmerinnen<br />

besucht. Im Raum Ziegelbrücke/<br />

Weesen hat Ende September <strong>2011</strong><br />

ein weiterer Lehrgang gestartet.<br />

Josef Schmid, bzb Rheinhof<br />

23


ehemalige st.galler bauer 1 – 2012<br />

Landwirtschaftliches Zentrum SG (LZSG)<br />

<strong>Rückblick</strong> auf das Jahr <strong>2011</strong><br />

Als Dienstleister für die Sankt<br />

Galler Landwirtschaft erfüllt<br />

das LZSG einen vielfältigen<br />

Auftrag. Das wirtschaftliche<br />

Umfeld erfordert laufend<br />

Anpassungen des Kursprogrammes.<br />

Gleichzeitig haben<br />

die Berater zunehmend<br />

komplexere Fälle zu begleiten.<br />

Die Vernehmlassung zur Botschaft<br />

der Agrarpolitik 2014-17 forderte<br />

uns dreifach. Erstens war unser<br />

Fachwissen bei der Ausarbeitung<br />

der Stellungnahmen des Kantons<br />

und bäuerlicher Organisationen<br />

gefragt. Zweitens hielten wir Referate<br />

zu den Auswirkungen des Direktzahlungssystems.<br />

Drittens setzten<br />

wir uns intern mit der Frage<br />

auseinander, welche Auswirkungen<br />

die zu erwartenden Änderungen<br />

auf unsere Arbeit hat. Wir sehen<br />

unsere Herausforderung in der Unterstützung<br />

von Innovationen und<br />

in der Förderung von Unternehmertum<br />

in der Landwirtschaft. Den<br />

multifunktionalen Verfassungsauftrag<br />

der Landwirtschaft setzen wir<br />

mit Projekten und Kursen in den<br />

Bereichen Ressourcenschutz, Biodiversität<br />

und Tierwohl um.<br />

Neue Wetterstationen<br />

Mitte Februar <strong>2011</strong> konnten zwölf<br />

neue Wetterstationen in Betrieb<br />

genommen werden. Die über das<br />

ganze Kantonsgebiet verteilten Anlagen<br />

neuester Generation verbessern<br />

unsere Pflanzenschutz-Prognosedienste<br />

bei der Bekämpfung<br />

von Schaderregern. Nach einem<br />

grösseren Umbau des Schweine-<br />

24<br />

Der Galtsauenstall des Gutsbetriebes LZSG in Salez wurde ausgebaut.<br />

stalles tummeln sich unsere Mastsauen<br />

nun im tiefen Stroh und im<br />

Auslauf. Der Galtsauenstall wurde<br />

mit neuen Fressplätzen ausgerüstet<br />

und der Aussenbereich ist nun<br />

einfacher sauber zu halten. Mit<br />

den getätigten Investitionen in die<br />

Schweinehaltung tragen wir der<br />

Bedeutung der Schweinezucht<br />

und -mast im St.Galler Einzugsgebiet<br />

Rechnung. Die Anlagen dienen<br />

der landwirtschaftlichen Beratung<br />

sowie der Aus- und Weiterbildung.<br />

Bauliche Erneuerung<br />

Das Siegerprojekt des durchgeführten<br />

Projektwettbewerbs zur baulichen<br />

Erneuerung des Hauptgebäudes<br />

am Standort Salez begeistert<br />

mit dem Baustoff Holz. Das Konzept<br />

ist auf eine flexible Nutzung ausgerichtet.<br />

Im Neubau sind die Mehrzweckräume<br />

Mensa und Aula, die<br />

Schulzimmer und auch das Internat<br />

vorgesehen. Die Verwaltung und Beratungsstellen<br />

erhalten ihre neuen<br />

Büros erst 2025. Zwischen dem<br />

neuen Holzbau und der bestehenden<br />

Maschinenhalle entsteht ein<br />

grosses Aussenschulzimmer für praxisbezogenen<br />

Unterricht in Landtechnik<br />

und Pflanzenbauübungen in<br />

den Sortengärten und Rabatten. Damit<br />

entsteht nicht nur ein spannendes<br />

Lernumfeld für die Lehrgänge<br />

des bzb Rheinhof und die Kurse des<br />

LZSG, sondern auch eine attraktive<br />

Pflanzanlage vor dem Eingangsbereich<br />

des neuen Hauptgebäudes mit<br />

einer grossen Vielfalt von Kulturpflanzen.<br />

Praxisversuche durchgeführt<br />

Unsere Sortengärten am Standort<br />

Salez präsentierten sich dank der<br />

mit Rheinletten verbesserten Bodenverhältnisse<br />

und fleissigen Helferinnen<br />

ausgezeichnet. Die witterungsanfälligen<br />

Kulturen in unserer<br />

Obstanlage am Standort Frümsen<br />

erhielten eine Abdeckung. Die Kirschenanlage<br />

am Standort Flawil<br />

lieferte hohe Erträge und dient der


st.galler bauer 1 – 2012 ehemalige<br />

Beratung für praxisorientierte Empfehlungen<br />

geeigneter Sorten. Neue<br />

Erkenntnisse lieferte der Anbau<br />

weiterer innovativer Kulturen, wie<br />

beispielsweise der Ölkürbisanbau<br />

in den Praxisversuchsparzellen Flawil.<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

Forschungsinstitut für Biologischen<br />

Landbau wurden Anbau und<br />

Verfütterung von Esparsette an<br />

Kleinwiederkäuer mit gezielten<br />

Fragestellungen zum Befall mit<br />

Magen-Darm-Würmern bei Ziegen<br />

weiter geführt. Ein breit angelegter<br />

Versuch am Standort Salez diente<br />

der Erhebung agronomischer Eigenschaften<br />

und der Bonitierung<br />

des Fussarienbefalls an 72 Ribelmaissorten.<br />

Unsere Fachstellen haben<br />

intensiv am St.Galler Ressourcenprojekt<br />

mitgearbeitet und deren<br />

Arbeitsgruppen Boden und<br />

Luft unterstützt. Schwerpunkte bezogen<br />

auf unsere Tätigkeit bildeten<br />

dabei die Praxisversuche mit Ammoniakpassivsammlern<br />

auf dem<br />

Gutsbetrieb des LZSG in Salez und.<br />

Arbeitsjubiläen<br />

35 Jahre: Gallus Steiner, Fachstelle<br />

Landtechnik, Flawil.<br />

25 Jahre: Dölf Widmer, Fachstelle<br />

Betriebswirtschaft, Kaltbrunn,<br />

Theres Wohlwend, Gästebewirtung/Reinigungsdienst,<br />

Salez.<br />

15 Jahre: Sepp Vogel, Gutsbetrieb<br />

LZSG, Salez.<br />

10 Jahre: Andreas Allenspach,<br />

Fachstelle Marketing, Flawil, Stefan<br />

Freund, Fachstelle Obstbau,<br />

Flawil, Silvia Hohl, Fachstelle<br />

Bäuerlich-hauswirtschaftliche<br />

Beratung und Ernährung, Salez,<br />

Richard Schwendener, Fachstelle<br />

Betriebswirtschaft/Alpwirtschaft,<br />

Salez.<br />

Am Standort Flawil werden Versuche im Ölkürbisanbau durchgeführt.<br />

Aufsandungsversuche organischer<br />

Böden im Rheintal.<br />

Weiterbildung ist gefragt<br />

An der Veranstaltung «Wohin geht<br />

der Konsumentenfranken?» trafen<br />

sich am LZSG in Salez Vertreterinnen<br />

und Vertreter der ganzen Wertschöpfungskette<br />

vom Produzenten<br />

über den Verarbeiter bis hin zum<br />

Detailhändler. Nach wie vor sehr<br />

gut nachgefragt wurden unsere<br />

Kurse, die gute landwirtschaftliche<br />

Praxis vermitteln. Mit dem schwierigen<br />

wirtschaftlichen Umfeld unserer<br />

Bauernfamilien nehmen auch<br />

die Einzelberatungen unserer Betriebsberater<br />

an unseren Standorten<br />

Flawil, Kaltbrunn, Salez und<br />

Sargans an Umfang und Komplexität<br />

zu. Die steigende Anzahl von<br />

Bauernfamilien, die in schwierige<br />

Situationen kommen, veranlasst<br />

uns, im kommenden Jahr gemeinsam<br />

mit den bäuerlichen Organisationen<br />

Massnahmen anzugehen.<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die in Personalunion den<br />

Beratungsauftrag des LZSG und<br />

den Lehrauftrag der Berufsbildung<br />

erfüllen, hat die Umstellung der<br />

landwirtschaftlichen Grundbildung<br />

stark gefordert. Der auf 2012 beschlossene<br />

Personalabbau und das<br />

nächste bereits angekündigte<br />

Sparpaket stellen uns vor grosse<br />

Herausforderungen.<br />

Personelle Anliegen<br />

Nur wenige Jahre durfte unser ehemaliger<br />

Berufskollege und Beratungsleiter<br />

Johann Grünenfelder<br />

seinen Ruhestand geniessen. Anfangs<br />

Juli verunfallte der begeisterte<br />

Berggänger am Säntis tödlich.<br />

Nach fast zehnjähriger Tätigkeit als<br />

Werkführer in unserem Staatswingert<br />

Frümsen hat Winzermeister<br />

Paul Hungerbühler gekündigt, um<br />

sich beruflich neu zu orientieren.<br />

Christian Kopp trat als Lernender im<br />

Gutsbetrieb die Nachfolge von Manuel<br />

Gisler an. In einer befristeten<br />

Anstellung unterstützte uns Simone<br />

Tschirky im Ressourcenprojekt. Wir<br />

freuen uns, dass auch <strong>2011</strong> wieder<br />

mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

langjährige Dienstjubiläen<br />

feiern durften und danken ihnen für<br />

ihre Treue zum Landwirtschaftlichen<br />

Zentrum St.Gallen.<br />

Markus Hobi, Leiter LZSG<br />

25


ehemalige st.galler bauer 1 – 2012<br />

<strong>VESTG</strong>-Vereinsreise ins Wallis<br />

Das Wallis mit seinen Schönheiten<br />

Mit drei voll besetzten Cars<br />

reiste ein grosse Schar des<br />

Vereins ehemaliger Schülerinnen<br />

und Schüler St.Galler<br />

Landwirtschafts- und<br />

Hauswirtschaftsschule im<br />

Sommer ins Wallis.<br />

Ein erster Halt war auf dem Gutsbetrieb<br />

Murimoos in Muri. Psychisch,<br />

körperlich und sozial benachteiligte<br />

Männer aller Altersgruppen finden<br />

dort Wohn-, geschützte Arbeits- und<br />

Beschäftigungsplätze. Nicht Almosen<br />

vor der Haustüre, sondern Arbeit<br />

und Unterkunft war 1932 die Philosophie<br />

des Gründers Pfarrer Samuel<br />

Holliger. Im geschützten Rahmen<br />

werden die Bewohner in der Landwirtschaft,<br />

im Obst-, Acker- und Gemüsebau,<br />

bei der Kompostanlage,<br />

der Schweinemast und im Angus-<br />

Zuchtbetrieb mit hundert Tieren integriert.<br />

Weiter finden sie Beschäftigung<br />

in der Metzgerei, im Hofladen,<br />

in der Holzproduktion und im Restaurationsbetrieb<br />

«Moospintli». In<br />

der Küche werden die hofeigenen<br />

Bioprodukte veredelt. Von diesen<br />

durften wir uns am Mittagstisch<br />

überzeugen lassen. Freude bereitet<br />

auch die grosszügig angelegte<br />

Kleintierhaltung.<br />

Die Stadt Brig besichtigt<br />

Für den Freitagmorgen wurden wir<br />

wiederum in vier Gruppen mit roten,<br />

blauen, gelben und grünen<br />

Handgelenkbändern aufgeteilt. Auf<br />

dem Programm stand eine Briger<br />

Stadtrundfahrt mit dem kleinen<br />

Simplon-Express, der Stockalperpalast,<br />

das Gardemuseum in der Fes-<br />

26<br />

Die Ehemaligen erfuhren Spannendes über den Stockalperpalast.<br />

tung und die Fahrt auf den höchst<br />

gelegenen Weinberg Europas.<br />

Beeindruckender Stockalper<br />

Der Stockalperpalast besitzt drei<br />

markante, quadratische, ungleich<br />

grosse Türme mit Namen Kaspar,<br />

Melchior und Balthasar. Sie sind versehen<br />

mit Zwiebelhauben, auf deren<br />

Spitzen sich Sonne, Mond und<br />

Stern befinden. Kaspar Jodok<br />

Stockalper wurde durch Eisen-,<br />

Gold- und Erzbergwerke und den<br />

Salzhandel sehr reich. Das Schloss<br />

hat eine grosszügige Wohnfläche<br />

von 1200 Quadratmetern. Integriert<br />

ist auch eine Kapelle. Von Domodossola<br />

über den Simplonpass bis zum<br />

Genfersee beherrschte Stockalper<br />

den Handelsweg. Er verkehrte in der<br />

obersten Schicht mit Königen, Kaisern<br />

und Päpsten. Keiner seiner fünf<br />

Söhne überlebte ihn. Schuldner und<br />

Neider brachten ihn 1678 zu Fall.<br />

Durch lange Stollen der alten Militärfestung<br />

oberhalb von Naters gelangten<br />

wir in die ehemaligen<br />

Munitionshallen. Dort ist seit 2006<br />

ein Gardemuseum. Mit dem Simplonexpress<br />

ging es weiter durch<br />

enge Gassen in Naters. Auf die Bauten<br />

der alten Zeitgeschichte machte<br />

uns während der Fahrt der Lokführer<br />

aufmerksam. So sahen wir unter<br />

anderem den Salzmann-Stadel, den<br />

Kramplatz mit Krämerhaus, das<br />

Pfarrhaus aus dem 12. Jahrhundert<br />

und das Beinhaus. Beim Hotel angekommen,<br />

bestiegen wir wieder die<br />

Cars. Entlang von steil angelegten<br />

Rebbergen ging es Kurve um Kurve<br />

nach Visperterminen. Eine kurze<br />

Wanderung durchs Dörfli vorbei an<br />

bunten Wiesen, an Suonen und typischen<br />

Lärchenwäldern führte uns hinauf<br />

zur Alp Bodmen.<br />

Höchster Weinberg Europas<br />

Dort erwartete uns bereits Familie<br />

Bernhardsgrütter auf offenem Feld<br />

mit einem feinen Raclette aus eigenem<br />

Alpkäse. Natürlich kosteten einige<br />

den sogenannten Heida-Wein,<br />

der im höchst gelegenen Weinbau<br />

Europas produziert wird. Frisch gestärkt<br />

machten wir uns auf den


st.galler bauer 1 – 2012 ehemalige<br />

Weg, um die Suonen (Wasserkanäle<br />

zur Bewässerung) zu besichtigen.<br />

Ehemaliger Lenggenwiler<br />

Der Laufstall von Bernhardsgrütters<br />

wird der Jahreszeit entsprechend<br />

genutzt. Am Abend des 5. August<br />

diente als Raum für Apéro und<br />

Nachtessen. Armand Bernhardsgrütter<br />

ist ein ehemaliger Lenggenwiler<br />

und gelernter Landschaftsgärtner<br />

mit Einblick in die Fleisch-<br />

veredelung sowie Meisterlandwirt.<br />

Mit fünf Kühen hat er im Wallis, seiner<br />

neuen Heimat, gestartet. Heute<br />

bewirtschaftet die Familie 45 Hektaren<br />

Wald. Sie hat Pachtverträge für<br />

300 Parzellen, vermietet eine Ferienwohnung<br />

und bietet Events an.<br />

Auf dem Heimweg am dritten Tag,<br />

der uns über den Grimselpass führte,<br />

gab uns Hans Dietrich, ehemaliger<br />

Landwirtschaftsschüler am Custerhof,<br />

Einblick ins Gebiet Grimsel<br />

und dessen Stauseen. Die Kraftwerke<br />

Haslital möchte die Staumauer<br />

des obersten Speichersees erhöhen,<br />

um die Leistung zu verbessern. Doch<br />

mit den Umweltverbänden konnte<br />

noch keine Einigung gefunden werden.<br />

Als krönender Abschluss machte die<br />

Gruppe noch im Freilichtmuseum Ballenberg<br />

einen Abstecher in die Vergangenheit.<br />

Luzia Bleiker-Lengwiler<br />

Ehem. Schüler St.Galler Landwirtschafts-/Hauswirtschaftsschulen <strong>VESTG</strong><br />

Jahresbericht der JULA des SBV<br />

Im Juni <strong>2011</strong> jährte sich die<br />

Gründung der Junglandwirtekommission<br />

des SBV (JULA)<br />

zum 5. Mal. Das Jahr <strong>2011</strong> war<br />

aus deren Sicht intensiv.<br />

Mit der AP 2014/2017, der Revision<br />

des Raumplanungsgesetzes<br />

und der Swissness-Vorlage behandelte<br />

die Kommission zahlreiche<br />

wichtige Geschäfte und gab zuhanden<br />

des SBV-Vorstandes sowie<br />

der jeweiligen Bundesämter Stellungnahmen<br />

heraus. Auch sonst<br />

lief einiges. Eine Situationsanalyse<br />

wurde vorgenommen sowie die<br />

Kommission inhaltlich und organisatorisch<br />

neu ausgerichtet.<br />

Gut beachteter Kongress<br />

Neben dieser eigentlichen Kommissionsarbeit<br />

war das Jahr aus Sicht<br />

der Junglandwirtekommission von<br />

drei Ereignissen geprägt. Erstens<br />

fand im Januar der 1. Schweizerische<br />

Junglandwirtekongress statt.<br />

Der Anlass stand unter dem Titel<br />

«Unternehmertum in der Landwirt-<br />

schaft» und hatte zum Ziel, einerseits<br />

die Junglandwirte untereinander<br />

zu vernetzen und andererseits<br />

eine lockere Basis für die Kommission<br />

zu schaffen. Der Anlass sorgte für<br />

einige Aufmerksamkeit. So berichteten<br />

die Tagesschau und zahlreiche<br />

Online- und Printmedien ausführlich<br />

und vor allem positiv über den Kongress.<br />

Zweitens wurde die JULA Ende<br />

März von Bundesrat Schneider-<br />

Ammann zu einem Gespräch eingeladen.<br />

Sie nutzte die Gelegenheit,<br />

um auf ihre Anliegen aufmerksam<br />

zu machen. Der Satz «Wir üben unseren<br />

Beruf mit Leidenschaft aus»<br />

dürfte beim Bundesrat und seinen<br />

Beratern hängengeblieben sein und<br />

mitgeholfen haben, dass sich Bundesrat<br />

Schneider-Ammann mit der<br />

Zusage für weitere Gespräche verabschiedete.<br />

Und drittens beschloss<br />

die Delegiertenversammlung des<br />

SBV, der JULA einen Sitz im SBV-Vorstand<br />

zu geben. Politisch gesehen<br />

erhielten die Schweizer Junglandwirte<br />

damit auf einen Schlag sehr<br />

viel mehr Gewicht als bis dahin. Der<br />

Entscheid der DV ist in dem Sinne<br />

auch eine Anerkennung der Arbeit<br />

der JULA und gibt den Schweizer<br />

Junglandwirten erstmals die Möglichkeit,<br />

nicht nur indirekt, sondern<br />

unmittelbar das agrarpolitische Geschehen<br />

mitzubestimmen.<br />

Dynamische Kommission<br />

Mit dem Jahr <strong>2011</strong> geht auch die<br />

erste volle Amtsperiode von vier<br />

Jahren für die JULA zu Ende. Da die<br />

Altersgrenze für die Wahl in die<br />

JULA bei 30 Jahren liegt, werden zu<br />

Beginn des nächsten Jahres mehrere<br />

Kommissionsmitglieder ersetzt.<br />

Dies zeigt auch die Dynamik in der<br />

Kommission. Bindendes Element<br />

sind nicht politische oder produktionstechnische<br />

Schwerpunkte, sondern<br />

die gemeinsame Sicht junger<br />

Landwirtinnen und Landwirte für<br />

die Zukunft. Die JULA wird deshalb<br />

auch künftig prononciert auftreten<br />

und sich nicht scheuen, aktuelle<br />

Themen kritisch zu hinterfragen.<br />

Peter Nüesch<br />

27


ehemalige st.galler bauer 1 – 2012<br />

Ehemaligensonntag und Tag der offenen Tür<br />

Bienen müssen in ihrem Leben viel und hart arbeiten<br />

Am Tag der offenen Tür am<br />

Landwirtschaftlichen Zentrum<br />

in Salez und Ehemaligensonntag<br />

gaben die Bienen einige<br />

ihrer Geheimnisse preis.<br />

Bienen müssen hart arbeiten. Der<br />

Flug von Blüte zu Blüte ist lang –<br />

rund 8000 Kilometer lang in einem<br />

Bienenleben. Bienenvölker müssen<br />

wegen der Sauerbrut aber auch<br />

immer wieder vernichtet werden,<br />

im Werdenberg in den vergangenen<br />

vier Jahren über 300 der 900<br />

Völker. Daher treibt man dort ein<br />

Sauerbrut-Sanierungskonzept voran.<br />

Die Sanierung verlief sehr erfolgreich.<br />

Seit 25 Jahren betreibt<br />

man am Landwirtschaftlichen<br />

Zentrum einen Lehrbienenstand.<br />

Seit zehn Jahren betreut Hans<br />

Ehemalige Schüler St.Galler Landwirtschafts-/Hauswirtschaftsschulen <strong>VESTG</strong><br />

Alpwanderung im Alpstein<br />

Gegen 80 Kinder und<br />

Erwachsene erlebten eine<br />

abwechslungsreiche<br />

Wanderung im Alpstein.<br />

Bereits gegen 11 Uhr erreichte die<br />

Wandergruppe den Seealpsee und<br />

traf die Familie Breitenmoser. Nach<br />

dem Essen stellte Albert Breitenmoser<br />

die Seealp vor, die eine Gemeinschaftsalp<br />

ist und mit rund 80<br />

Kühen und ebenso vielen Jungtieren<br />

bestossen wird. Die Milch wird<br />

bei Alprecht Spitzigstein zu Alpkäse<br />

und Mutschli verarbeitet. Vor einigen<br />

Jahren hat Albert Breiten-<br />

28<br />

Die Ehemaligen erfuhren in Salez viel über die Bienen.<br />

Oppliger die kantonale Fachstelle<br />

für Bienenhaltung. Erfreulich viele<br />

Familien und eine grosse Anzahl<br />

ehemaliger Imker-Grundkursteilnehmer<br />

haben am Ehemaligensonntag<br />

den Weg an die Ausstellung<br />

gefunden. Gleichzeitig gab es<br />

moser angefangen, seine 20 Tiere<br />

an Interessierte zu vermieten.<br />

Beim Spitzigstein wurde eifrig Alpkäse<br />

degustiert und gekauft. Der<br />

Aufstieg zum Wildkirchli war ziemlich<br />

steil und anstrengend. Dort erzählte<br />

der Landeshauptmann Lorenz<br />

Koller vieles zur Wildkirchli-<br />

Höhle.<br />

Heute gehört zu den Aufgaben<br />

des Landeshauptmanns auch die<br />

Verwaltung der Wildkirchli-Stiftung.<br />

Zum Abschluss der Wanderung<br />

begab sich die Gruppe auf<br />

die Ebenalp, wo allen ein Dessert<br />

offeriert wurde. Wegen des Wet-<br />

Schülerarbeiten in der Schreinerei<br />

zu sehen, es wurden Führungen im<br />

Sortengarten Rheinhof und in der<br />

Versuchsobstanlage Frümsen und<br />

im Gutsbetrieb Rheinhof angeboten.<br />

Gut besucht waren auch die<br />

Fachvorträge. pd.<br />

Zur Alpwanderung gehörte auch<br />

Gemütlichkeit.<br />

ters waren alle froh, dass sie mit<br />

der Ebenalp bahn hinunter nach<br />

Wasserauen fahren konnten.<br />

Bruno Kessler


st.galler bauer 1 – 2012 ehemalige<br />

Landwirtschaftliche Schule Flawil<br />

Die Schule vor 50 Jahren besucht<br />

Es war gegen Ende Oktober<br />

1960. Da trafen sich an der<br />

Landwirtschaftlichen Schule<br />

Flawil so um die 75 junge<br />

Burschen. Alle wollten sich<br />

einen Winter lang weiterbilden<br />

lassen. Ueli Brägger aus<br />

Stein AR erinnert sich.<br />

Da waren die unterschiedlichsten<br />

Gefühle vorhanden. Die meisten<br />

der Jünglinge waren so um die<br />

18 Jahre alt. Unsere Lehrer wurden<br />

uns von Direktor Alfons Keller<br />

bekannt gemacht und es dauerte<br />

nicht lange, da kannten sie uns alle<br />

mit Namen und Vornamen. Wir<br />

wurden dem ABC nach in die Zimmer<br />

verteilt und lernten uns schnell<br />

näher kennen.<br />

Viel Neues<br />

Der Schulbetrieb lief gut an und es<br />

dauerte nicht lange, da wurden<br />

schon Klausuren angesagt. Obschon<br />

wir viel Neues zu hören und<br />

zu sehen bekamen, machte uns<br />

das Stillsitzen und Zuhören oft<br />

auch schläfrig. Dagegen setzten<br />

die Lehrer ganz gezielt unterschiedliche<br />

«Hilfsmittel» ein; einen<br />

nassen Schwamm, einen Radiergummi<br />

oder einen Kreidestummel,<br />

meistens war die Wirkung gut.<br />

Die Lehrer taten zwar vieles, um<br />

den Schulstoff verständlich zu vermitteln.<br />

Aber es wurde halt nicht<br />

alles von allen gleich gut aufgenommen.<br />

Ich zum Beispiel hatte<br />

von einer Stunde Tierzucht sehr viel<br />

mehr als von einer Stunde Chemie.<br />

Aber das Essen mundete uns ja<br />

auch nicht jeden Tag gleich. Eine<br />

willkommene Abwechslung war für<br />

mich die Arbeit im Stall, auf dem<br />

Feld oder im Wald. Da konnte ich<br />

wieder so richtig durchschnaufen.<br />

Auch beim Pflanzen oder Schneiden<br />

von Bäumen fühlte ich mich<br />

immer wohl.<br />

Knappe Freizeit<br />

Ein anderes Kapitel war der sehr<br />

kurze Ausgang ins Dorf. Jede zweite<br />

Woche gabs nur zwei Stunden.<br />

Manch einer erwischte dabei mehr<br />

Alkohol, als sein Magen vertragen<br />

konnte. Da hätte eine Gesprächsstunde<br />

mit Sachkundigen sicher<br />

mehr gebracht als die anschliessende<br />

Bestrafung durch ein Ausgangsverbot.<br />

Damals war ja auch<br />

der Urlaub am Wochenende sehr<br />

kurz. Schulschluss war erst am<br />

Samstagmittag kurz vor Abfahrt<br />

des Zuges, Einrücken wieder am<br />

Sonntagabend.<br />

Der Montag danach war zumeist<br />

ein sehr strenger Tag. Die Lehrer<br />

befragten in den ersten Stunden<br />

viele, um zu prüfen, was vom<br />

be han delten Schulstoff haften geblieben<br />

war. Aber meine Augen<br />

(und meine Hirnzellen) brauchten<br />

frühmorgens noch etwas Ruhe.<br />

Ab auf den Hof<br />

Gegen Ende der Schulzeit im Frühling<br />

1961 wollten die Anhörungen<br />

und Klausuren kein Ende nehmen.<br />

Das Ergebnis davon zeigte sich<br />

dann im Zeugnis. Ob man damit<br />

zufrieden war, wurde nicht gefragt.<br />

Dennoch kehrte wohl jeder mit<br />

einer gewissen Genugtuung an seinen<br />

alten Arbeitsplatz zurück oder<br />

konnte an einer neuen Arbeitsstelle<br />

beginnen, mit viel neuem Wissen<br />

und neuen Erfahrungen.<br />

Zweiter Anlauf<br />

Nach harter Arbeit in den Sommerwochen<br />

war der Start in den zweiten<br />

Kurs leichter als ein Jahr zuvor.<br />

Wir wussten ja, was uns erwartete.<br />

Dieselbe Lehrerschaft und die neuen<br />

Leute in der Küche können es ja<br />

nur besser machen als jene zuvor.<br />

Im Schulbetrieb wurden jedoch<br />

29


ehemalige st.galler bauer 1 – 2012<br />

neue Verbote und sehr hohe Bussen<br />

bei Verstössen eingeführt. Das beliebte<br />

«Nester kehren» hätte ab<br />

jetzt viel Geld gekostet. Einige<br />

hatten es aber so im Griff, dass in<br />

einem Viererschlag nur ein einziger<br />

Klapf zu hören war, die Übeltäter<br />

blitzschnell verschwanden und bei<br />

einer Kontrolle längst in ihren eigenen<br />

Höhlen friedlich schnurrten. Die<br />

armen Lehrer, die damals noch<br />

Nachtdienst leisten mussten, waren<br />

wirklich nicht zu beneiden in ihrem<br />

Job. Kaum war ein orkanartiger<br />

Lärm ausgebrochen, dass die Wände<br />

zitterten, herrschte alsbald wieder<br />

Totenstille.<br />

Nicht nur Schabernack<br />

Wir alle wollten ja viel Gutes aus<br />

der Schulzeit mitnehmen. Da wurde<br />

Betriebslehre studiert, Fütterungslehre<br />

und auch Kleinviehhaltung<br />

standen am selben Tag auf<br />

30<br />

dem Stundenplan. Ackerbau lernten<br />

wir bei Hansheiri Peter im<br />

Hauptmannsschritt, während Tierzucht<br />

und Tierbeurteilung bei Hans<br />

Eugster mit manchem Spruch oder<br />

Witz vermittelt wurde. Im Maschinenraum<br />

rutschte bei Lehrer Zogg<br />

manchmal ein Flüchlein dazwischen<br />

und der Betriebsleiter Grob<br />

lockerte die Vermittlung von Wissen<br />

mit Beispielen und lustigen<br />

Episoden auf. Beliebt waren auch<br />

die Ratschläge von Hausschreiner<br />

Bösch wie auch die Mithilfe (bei<br />

den Mädchen) im Hausdienst und<br />

in der Küche.<br />

Für mich war der zweite Kurs insofern<br />

auch eine tolle Zeit, weil ich<br />

Ehemalige Flawiler Schüler 1961/1962, Klasse A<br />

Wendolin Aepli, Bernhardzell; Walter Bienz, Schwarzenbach; Max Bietenhader, Dielsdorf; Willi Bucher,<br />

Möhlin; Alfons Buchmann, Schwarzenbach; Anselm Egli, Wittenbach; Karl Egli, Gossau; Hans Elser, Niederwil;<br />

Leo Eugster, Schwarzenbach; Walter Frauenfelder, Harenwil TG; Max Frei, Kanada; Karl Funk, Egg-Flawil;<br />

Leonhard Gabatuler, Staad SG; Peter Gabatuler, Australien; Bernhard Granwehr, Abtwil; Albert Hagmann,<br />

Degersheim; Willi Helfenberger, Wuppenau; Stefan Hungerbühler, Bazenheid; Ernst Kast, Wittenbach;<br />

Bruno Koch, Gossau; Josef Krapf, Kanada; Otmar Ledergerber, Andwil; Josef Lehmann, Gossau;<br />

Rudolf Lehner, Braunau TG; Hans Looser, Schaffhausen; Johann Mannhart, Steinach; Paul Moser, Berg SG;<br />

Willi Oberholzer, Engelburg; Hans Signer, Spreitenbach; Alois Staub, Bernhardzell; Robert Storchenegger,<br />

Jonschwil; Karl Weber, Zuzwil; Guido Schibli, Oberbüren<br />

Ehemalige Flawiler Schüler 1961/1962, Klasse B<br />

Hansruedi Albrecht, Walenstadtberg; Hansruedi Ammann, Unterwasser; Ernst Bleiker, Jona; Ulrich Brägger,<br />

Stein AR; Beat Britt, Weisstannen; Beda Britt, Weisstannen; Karl Büchler, Stein AR; Hans Dürr, Buchs; Andreas<br />

Eggenberger, Liechtensteig; Hans Engeler, Schwarzenbach; Ignaz Gadient, Flums-Bergheim; Werner<br />

Graf, Rehetobel; Paul Hager, Jona; Hans Hefti, Grabs; Ernst Jung, Bazenheid; Beat Länzlinger, Mosnang;<br />

Walter Looser, Ganterschwil; Hansruedi Müller, Stein AR; Franz Mullis, Winterthur; Josef Murer, Jona; Karl<br />

Preisig, Frauenfeld; Jakob Raschle, Kloten; Rudolf Rhyner, Wil; Anton Rinderer, Kaltbrunn; Willi Rohner,<br />

Baar; Urs Schmon, Flums; Hans Tanner, Kanada; Hans Thoma, Tübach; Walter Thoma, Schänis; Beat Trier,<br />

Neuhaus; Armin Brändle, Uster; Leo Grünenfelder, Sargans; Hans Eggenberger, Adliswil; Robert Gall, Berschis;<br />

Niklaus Kühne, Bad Ragaz


st.galler bauer 1 – 2012 ehemalige<br />

mit zehn anderen die Schule bereits<br />

im Februar verlassen konnte, um in<br />

die RS einzurücken. Es war der<br />

letzte Kurs, der trotzdem als abgeschlossen<br />

galt. Der Schulbetrieb<br />

hat mir aber auch viel gebracht in<br />

menschlicher und kameradschaftlicher<br />

Hinsicht. <strong>Rückblick</strong>end muss<br />

ich sagen: Es war eine wertvolle<br />

Zeit.<br />

Landwirtschaftliche Schule Custerhof<br />

Kommt ans Treffen<br />

Vor Kurzem habe ich mich mit den<br />

Schulkollegen Ruedi Rhyner, Hansruedi<br />

Müller, Karl Büchler und<br />

Anselm Egli getroffen. In einer Liste<br />

aus der Schulzeit haben wir viele<br />

heute noch gültige Adressen gefunden,<br />

jedoch auch Namen von Mitschülern,<br />

deren Wohnort uns nicht<br />

bekannt ist. Wir haben auch erfah-<br />

Vor 50 Jahren viel gelernt<br />

Gerne erinnern wir uns an die<br />

Schuljahre 1960/61 und<br />

1961/62. Eine intensive, lehrreiche<br />

Zeit durften wir<br />

damals am Custerhof erleben.<br />

Wir traten am 2. November 1961 in<br />

den 1. Kurs am Custerhof in Rheineck<br />

ein. Nachdem Direktor Walter<br />

Zwingli im Voraus einen Lebenslauf<br />

von uns verlangt hatte, begrüsste<br />

er uns militärisch und gab zugleich<br />

im Befehlston die Hausordnung<br />

durch. Zwingli schaute während<br />

der ganzen Zeit am Custerhof pein-<br />

50 Jahre Custerhof<br />

Christian Dürr, Salez, Paul Geiger,<br />

Oberegg, Werner Geser, Engelburg,<br />

Hans-Ulrich Graf, Rebstein,<br />

Georg Hasler, Gamprin, Ernst<br />

Hofmänner, Haag, Ernst Kast,<br />

Wittenbach, Walter Kobelt, Marbach,<br />

Renè Müller, Rorschach,<br />

Jakob Näf, Hinterforst, Hubert<br />

Näscher, Gamprin, Hans Pernet,<br />

Buchs, Ueli Tischhuser, Oberschan,<br />

Markus Tschirky, Wangs.<br />

lich genau darauf, dass wir keiner<br />

weiblichen Mitschülerin zu nah<br />

kommen konnten. Die Ausnahmen<br />

bildeten der Klausabend und die<br />

Fasnacht. Dort schaute er aber genau,<br />

dass wir den gleichen Rockzipfel<br />

nicht mehr als dreimal zum<br />

Tanz bitten konnten.<br />

Im Fach Tierzucht wurde uns vor 50<br />

Jahren schon der Unterschied zwischen<br />

Fleisch- und Milchrassen erklärt.<br />

So wurde auch von Jerseys<br />

gesprochen, welche von der Chamau<br />

importiert wurden. Sie seien<br />

jedoch nicht für die Schweizer<br />

Landschaft geeignet, weil sie das<br />

Klima nicht vertragen würden, wur-<br />

ren, dass einige verstorben sind. An<br />

der kommenden Hauptversammlung<br />

des Vereins ehemaliger Landwirtschaftsschüler<br />

feiert unsere<br />

Klasse das 50-Jahr-Jubiläum. Mit<br />

meinen Kollegen hoffe ich, an diesem<br />

Anlass viele vertraute Gesichter<br />

aus der Flawiler Schulzeit zu<br />

sehen, um Erinnerungen auszutauschen.<br />

Ueli Brägger<br />

Custerhof-Landwirtschaftsschüler 1961/62 an der Fasnacht.<br />

de von Tierzuchtlehrer Hans Eugster<br />

damals gesagt. Wenn wir die Mechanisierung<br />

von vor 50 Jahren mit<br />

heute vergleichen, müssen wir sagen,<br />

so einen Sprung, wie wir ihn<br />

gemacht haben, wird es sehr wahrscheinlich<br />

nicht mehr geben. So<br />

wurde gegen Ende der Schulzeit<br />

auf einigen Betrieben über die Anschaffung<br />

eines Traktors beraten.<br />

Vorher bestand die Mechanisierung<br />

aus Heuseil, «Bschöttitrockä», Heugabel,<br />

Sense, Rechen und eventuell<br />

einem Motormäher.<br />

Paul Geiger,<br />

Walter Kobelt,<br />

Hans Pernet<br />

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