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Zeltfest

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Lokalpolitik<br />

Es hat manchmal Kritik<br />

gegeben an der nicht gerade<br />

umweltfreundlichen<br />

Gestaltung der Parkplätze<br />

in Schlanders und zwar<br />

speziell wegen der Gestaltung<br />

der Parkflächen. Das<br />

könnte Anlass sein zu einer<br />

kurzen Grundinformation.<br />

Das Problem liegt in der so<br />

genannten Versiegelung des<br />

Bodens. Ein Boden gilt dann<br />

als versiegelt, wenn er mit<br />

festen Materialien wie Teer,<br />

Beton bedeckt und somit für<br />

Wasser und Luft nicht mehr<br />

durchlässig ist. Das hat dann<br />

vielfältige negative Auswirkungen<br />

auf den Naturhaushalt<br />

und damit auch auf den<br />

Lebensraum des Menschen.<br />

Im Detail sind besonders<br />

folgende Bereiche betroffen:<br />

Das Klima: Es kommt zu<br />

einer Aufheizung der Luft<br />

durch die asphaltierten Straßen<br />

und Parkplätze; vor allem<br />

im Sommer wird die nächtli-<br />

Neues Konzept für Parkplätze?<br />

che Abkühlung verringert. Da<br />

die natürliche Verdunstung<br />

fehlt, wird die Luftfeuchtigkeit<br />

vermindert, was das<br />

Wohlbefi nden des Menschen<br />

erheblich beeinträchtigen<br />

kann. Außerdem vermögen<br />

bewachsene Bodenflächen<br />

Staub und Schadstoffe aus<br />

der Luft durch das Laub<br />

aufzunehmen und zu binden.<br />

Der Wasserhaushalt: Durch<br />

die Versiegelung gehen Versickerungsflächen<br />

verloren,<br />

was besonders bei heftigen<br />

Niederschlägen spürbar<br />

wird (z. B. Überlastung der<br />

Kanalisation). Der Grundwasserhaushalt<br />

kann auf unerwünschte<br />

Weise verändert<br />

werden.<br />

Flora und Fauna: Dass durch<br />

die Versiegelung die Grundfunktionen<br />

des Bodens stark<br />

beeinträchtigt werden, liegt<br />

wohl auf der Hand: durch die<br />

Unterbindung der Wasser-<br />

und Sauerstoffversorgung<br />

"Das ist nur der Anfang"<br />

Sieht man die Tagesordnung<br />

der letzten Gemeinderatssitzung,<br />

erstaunt die ungewöhnliche<br />

Länge. Die ersten elf Tagesordnungspunkte<br />

umfassen<br />

interessante Themen wie den<br />

Haushaltsvoranschlag des E-<br />

Werkes oder Grundsatzentscheidungen<br />

zur Errichtung<br />

eines Mensadienstes für Senioren<br />

usw. Dann aber folgen<br />

24 Anfragen, verfasst von der<br />

ehemaligen Assessorin und<br />

nunmehrigen Gemeinderätin<br />

der Lista Margherita,<br />

Dunja Tassiello. Sie interessieren<br />

Details wie die „Geländeunterschiede<br />

bei der<br />

Grundschule Schlanders“,<br />

der „Inhalt der Beschlüsse<br />

des Gemeindeausschusses“<br />

und der „Respekt für die<br />

italienische Sprachgruppe“.<br />

Eine Fülle von Anliegen.<br />

Unter Tagesordnungspunkt<br />

zwei kann jeder Gemeinderat<br />

unverbindlich und unbürokratisch<br />

Fragen an die<br />

zuständigen Assessoren bzw.<br />

an den Bürgermeister stellen<br />

und wie der Bürgermeister<br />

auf der letzten Sitzung<br />

betonte, auch Antworten<br />

erhalten. Dunja wählte den<br />

aufwändigen schriftlichen<br />

Weg: Ihre schriftlichen Anfragen<br />

müssen während der<br />

Gemeinderatssitzung vorgelesen<br />

und in der Verfassersprache,<br />

sprich Italienisch,<br />

beantwortet werden. Die<br />

letzte Sitzung hat trotzdem<br />

nicht länger gedauert, da sie<br />

zur Überraschung aller auf<br />

dieses zeitraubende Procedere<br />

verzichtete.<br />

„Das ist nur der Anfang“,<br />

so Tassiello kämpferisch.<br />

„Als Gemeinderätin sehe ich<br />

mich nach dem Ausscheiden<br />

aus der Koalition mit der<br />

SVP nicht mehr gezwungen,<br />

mit dieser zusammenzuarbeiten.<br />

Ich arbeite im<br />

Interesse des Bürgers, der<br />

Fragen stellt. Die Gemeinde<br />

hat Fehler gemacht, die<br />

sie nicht zugibt. Ich habe<br />

in verschiedenen Fällen den<br />

Regierungskommissär eingeschaltet.<br />

Zu den verweigerten<br />

Gesprächsprotokollen der<br />

Gemeindeausschusssitzungen<br />

ist zu sagen, dass ich bis nach<br />

Rom geschrieben habe. Laut<br />

Gesetz müssen diese den Gemeinderäten<br />

zur Verfügung<br />

gestellt werden und ich will<br />

die Einhaltung dieser Gesetze.“<br />

(an)<br />

werden die Bodenorganismen<br />

zerstört. Die vollständige<br />

Versiegelung hat den<br />

gänzlichen Verlust von Flora<br />

und Fauna zur Folge.<br />

Wie das Bild zeigt, scheint sich<br />

im Bewusstsein der Gemeindeverwalter<br />

nun diesbezüglich<br />

doch ein erfreulicher Wandel<br />

zu vollziehen: Oberhalb dem<br />

Grundbuchamt wurde ein<br />

kleiner Parkplatz neu gestaltet:<br />

er wurde nicht asphaltiert,<br />

sondern mit Rasengitterstei-<br />

05/2003 GRS Schlanders - Seite 3<br />

nen gepfl astert, die immerhin<br />

ein reduziertes Pflanzenwachstum<br />

erlauben und die<br />

parkenden Autos trotzdem in<br />

keiner Weise behindern. Sollte<br />

das der neue Trend in der<br />

Gestaltung von Parkplätzen in<br />

Schlanders sein, so wäre dem<br />

Umweltassessor ein großes<br />

Lob auszusprechen!<br />

Erich Daniel,<br />

Umweltschutzgruppe<br />

Vinschgau<br />

Marmor - Fernheizwerk:<br />

Die Themen der Zukunft<br />

Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung<br />

wurde der Dauerbrenner<br />

Marmor neuerlich<br />

ausgiebig diskutiert. Die<br />

Ausschreibungsunterlagen<br />

zur Konzessionsvergabe für<br />

den Marmorabbau mussten<br />

in zwei Punkten abgeändert<br />

werden, da bereits das Verwaltungsgericht<br />

in Bozen<br />

ein negatives Urteil darüber<br />

gefällt hatte: Der Betrag<br />

der Ablösesumme für die<br />

bestehenden Infrastrukturen<br />

(Straße, Stromleitung,<br />

Maschinenraum) wurde<br />

präzisiert. Angekauft werden<br />

sie nun von der Gemeinde,<br />

die diese dann gegen eine<br />

einmalige Vergütung von ca.<br />

200.000 Euro dem künftigen<br />

Betreibern zur Benützung<br />

auf 30 Jahre abtritt.<br />

Nunmehr können die Ausschreibungsunterlagenveröffentlicht<br />

werden. Es haben<br />

sich sechs Interessenten<br />

gemeldet, zu den bisherigen<br />

fünf hat sich nun auch eine<br />

Tochterfi rma der Lasa Marmo<br />

aus Triest gemeldet. In<br />

der Führungsetage der Lasa<br />

Marmo zeichnete sich schon<br />

in den letzten Monaten ein<br />

Stimmungswechsel ab, denn<br />

nun zeigt sich der bisherige<br />

Betreiber an einer Neuausschreibung<br />

des Göflaner<br />

Bruches interessiert und hat<br />

in den letzten Tagen die Unterlagen<br />

angefordert. Nachdem<br />

die Lasa das Vorpachtrecht<br />

geltend machen kann,<br />

bleibt das Thema Marmor<br />

weiterhin spannend.<br />

In Sachen Fernheizwerk<br />

schreiten die Vorerhebungen<br />

etwas schleppend voran.<br />

Zwar hätte die Vorstudie der<br />

Grazer Firma Bios bereits im<br />

März vorliegen sollen, aber<br />

aufgrund einiger Mängel<br />

musste bereits diese zur<br />

Überarbeitung zurückgesandt<br />

werden. Insbesondere<br />

die Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

wies einige Lücken<br />

auf. Zudem wurden zusätzliche<br />

Daten über größere<br />

künftige Abnehmer, wie<br />

beispielsweise Kondominien<br />

des Wohnbauinstitutes,<br />

eingefügt um ein möglichst<br />

realistisches Gesamtbild zu<br />

erhalten.<br />

(an)

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