Gallotia atlantica (Peters & Doria, 1882) - Atlantische ... - VipersGarden

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Gallotiaatlantica- AtlantischeEidechse,Purpurarien-Eidechse 245 1950, Blscuopp 1985e, RocNEn 1993). Es ist mÖglich, daß dies bei den Eidechsen von Fuerteventura ausgeprägter ist, als bei jenen von Lanzarote. Rötliche Bäuche wurden bei g, aber nicht bei d beobachtet. Altersbedingte Variationen: Allometrische Wachstumsdaten sind nicht bekannt. Die relative Schwanzlänge frischgeschlüpfter Jungtiere beträgt 1,8 (n = 3). Sie liegt damit im Bereich adulter Tiere (vgl. ,,Außere Merkmale,,) und legt die Vermutung nahe, daß es nicht zu allometrischen Proportionsverschiebungen kommt. Jungtiere sind immer auf dunkelbraunem Grund deutlich hell längsgestreift (Brscuorr 1985e, Casrnovtsro et al. 1985). Die cremefarbenen bis gelblichweißen Linien sind paarig angeordnet. Das obere Paar, die Supratemporal- oder Parietallinien, beginnt hinter den Augen und zieht sich über die Supratemporalia oder die Außenkanten der Parietalia, den Rücken entlang bis auf die Schwanzwurzel. Das untere Paar (Subokularlinien) beginnt unter den Augen und endet am Hinterbeinansatz. Auf den Beinoberseiten befinden sich deutliche helle Flecken. Der Schwanz ist auffallend heller gefärbt als die übrige KÖrperoberseite. Die ganze Unterseite ist weißlich, mit einem perlmutterartigen Schimmer. An den Halsseiten können einige kleine, dunkle Flecken sein. Im Laufe des wachstums hellt sich vor allem die Grundfärbung der oberseite auf und die oben beschriebenen Querzeichnungselemente werden deutlich. Das Längsstreifenmuster bleibt, mehr oder weniger deutlich, bei den 9 erhalten, verschwindet aber bei den d oft vollig. Jahreszeitlicher Wandel: Knsrrr (1949,1'950) schreibt, daß bei den d von Fuerteventura auf kupferbraunem Rücken während der Paarungszeit ein deutlicher Metallschimmer auftrete. Ich kann dies so nicht bestätigen, habe den Metallschimmer vielmehr das ganze Jahr über beobachtet. Es liegen keine weiteren Angaben über jahreszeitlich bedingte Veränderungen von Färbung und Zeichnungsmuster vor' ökologisch bedingter Wandel: Die Grundfärbung und die Intensität des Zeichnungsmuster sind bei G. atlantica offensichtlich vom jeweils bewohnten Substrat abhängig (KnrrEr 1949, 7950, Btsuropr' 1985b, e u. f). Brscuorr' (1985f) schreibt: ,,So sind, und das trifft für alle Inseln zu, auf hellem Sandboden lebende Eidechsen immer sehr hell bräunlich gefärbt, mit unterschiedlich stark verblaßtem Zeichnungsmuster, und im anderen Extrem, zwischen dunklem Gestein vorkommende Exemplare stark verdunkelt, zum Teil fast schwarzbraun mit in dieser Färbung untergegangenem Zeichnungsmuster. Am kontrastreichsten sind die auf mit vielen Steinen übersäten, teilweise auch mit spärlicher Vegetation bedeckten Verwitterunssböden lebenden und vor allem auch die an den unzähligen Leg-

246 2.3 Lacertrdae - Echte Eidechsen steinmauern vorkommenden Eidechsen gefärbt.", und weiter: ,,Der Gedanke an einen ausgeprägten Selektionsdruck kommt einem ganz unwillkürlich, wenn man das geschilderte Phänomen auf den Ost-Kanaren immer wieder beobachtet. Tatsächlich stellen die meist außerordentlich häufigen Eidechsen, die zudem tagsüber ständig unterwegs sind, die Hauptbeute des auf diesen Inseln verbreiteten Turmfalken (Falco tinnunculus dacotiae) dar ...". In begrenztem Maße ist offenbar auch individueller physiologischer Farbwechsel möglich, wie folgende Beobachtung von BIscHoFF (1. c.) zeigt: ,,Die Umgebung der Cueva de los Verdes auf Lanzarote ist weitgehend mit sehr dunkler, fast schwarzer Lava bedeckt. Die hier lebenden Eidechsen sind entsprechend verdüstert, fast schwarz gefärbt. Ein Exemplar nahm ich von hier mit und pflegte es über mehrere Jahre im Terrarium. Auf hellem Flußsand als Bodengrund gehalten, hellte sich die Grundfarbe des Tieres innerhalb einiger Monate deutlich auf und wurde graubräunlich. Eine völlige Farbanpassung an den Bodengrund wurde jedoch nicht erreicht". Weitere Tiere vom gleichen Fundort wurden später auf schwarzem Lavakies gepflegt. Bei ihnen trat, auch nach mehreren Jahren, keine Veränderung der Färbung ein. SrEtNoacHNER (1891c) weist darauf hin, daß diese Art in Gebieten mit besonders guter Nahrungsgrundlage erheblich größer wird als in anderen Gegenden. Als Beispiele führt er Haria im Norden und Yaiza im Südwesten Lanzarotes an. In diesen Gebieten existierten seinerzeit ausgedehnte Opuntia ficus-barbarlca-Kulturen zur Zucht von Cochinille-Läusen (Dactylopius coccus). Von diesen Läusen ernährten sich jene Eidechsen zu einem erheblichen Teil. Ob die Nahrungsgrundlage tatsächlich einen deutlichen Einfluß auf die Größe der Tiere hat, bedarf zumindest einer Überprüfung. Erstens waren und sind die 9 aus den genannten Gebieten nicht vergleichbar großwüchsig wie die 6 , zweitens sind die d hier heute immer noch so groß, obwohl Opuntten nur noch sporadisch auftreten, und drittens erreichen die Eidechsen z. B. auf Fuerteventura in Anbaugebieten der Opuntien, z.B. bei Betancuria, nicht einmal annähernd vergleichbare Größen. Geographische Variation und IJnterarten: Wie im vorhergehenden Kapitel bereits dargestellt, lassen Färbung und Zeichnung keine geographisch gerichtete Variabilität erkennen. Die einzige Ausnahme bilden die bläulichen, grünlichen oder türkisfarbenen Flecken an den Flanken. Diese sind bei den Eidechsen der lnseln Fuerteventura und Lobos immer sehr klein, nie größer als der Durchmesser von 3 Schuppen (BrscHorr 1985b u. f, vgl. auch Taf. 12b). Bei allen anderen Inselpopulationen werden sie größer, sind bei denen auf der Insel Lanzarote besonders groß, vor allem bei den männlichen Tieren. Bei den alten d aus dem Malpafs der Montafla de la Corona im Norden Lanzarotes (nominelle Unterart G. a. laurae) können

246 2.3 Lacertrdae - Echte Eidechsen<br />

steinmauern vorkommenden Eidechsen gefärbt.", und weiter: ,,Der<br />

Gedanke an einen ausgeprägten Selektionsdruck kommt einem ganz unwillkürlich,<br />

wenn man das geschilderte Phänomen auf den Ost-Kanaren<br />

immer wieder beobachtet. Tatsächlich stellen die meist außerordentlich<br />

häufigen Eidechsen, die zudem tagsüber ständig unterwegs sind, die<br />

Hauptbeute des auf diesen Inseln verbreiteten Turmfalken (Falco tinnunculus<br />

dacotiae) dar ...". In begrenztem Maße ist offenbar auch individueller<br />

physiologischer Farbwechsel möglich, wie folgende Beobachtung von BIscHoFF<br />

(1. c.) zeigt: ,,Die Umgebung der Cueva de los Verdes auf Lanzarote<br />

ist weitgehend mit sehr dunkler, fast schwarzer Lava bedeckt. Die hier<br />

lebenden Eidechsen sind entsprechend verdüstert, fast schwarz gefärbt.<br />

Ein Exemplar nahm ich von hier mit und pflegte es über mehrere Jahre im<br />

Terrarium. Auf hellem Flußsand als Bodengrund gehalten, hellte sich die<br />

Grundfarbe des Tieres innerhalb einiger Monate deutlich auf und wurde<br />

graubräunlich. Eine völlige Farbanpassung an den Bodengrund wurde jedoch<br />

nicht erreicht". Weitere Tiere vom gleichen Fundort wurden später<br />

auf schwarzem Lavakies gepflegt. Bei ihnen trat, auch nach mehreren Jahren,<br />

keine Veränderung der Färbung ein. SrEtNoacHNER (1891c) weist darauf<br />

hin, daß diese Art in Gebieten mit besonders guter Nahrungsgrundlage<br />

erheblich größer wird als in anderen Gegenden. Als Beispiele führt er Haria<br />

im Norden und Yaiza im Südwesten Lanzarotes an. In diesen Gebieten<br />

existierten seinerzeit ausgedehnte Opuntia ficus-barbarlca-Kulturen zur<br />

Zucht von Cochinille-Läusen (Dactylopius coccus). Von diesen Läusen ernährten<br />

sich jene Eidechsen zu einem erheblichen Teil. Ob die Nahrungsgrundlage<br />

tatsächlich einen deutlichen Einfluß auf die Größe der Tiere hat,<br />

bedarf zumindest einer Überprüfung. Erstens waren und sind die 9 aus<br />

den genannten Gebieten nicht vergleichbar großwüchsig wie die 6 , zweitens<br />

sind die d hier heute immer noch so groß, obwohl Opuntten nur<br />

noch sporadisch auftreten, und drittens erreichen die Eidechsen z. B. auf<br />

Fuerteventura in Anbaugebieten der Opuntien, z.B. bei Betancuria, nicht<br />

einmal annähernd vergleichbare Größen.<br />

Geographische Variation und IJnterarten: Wie im vorhergehenden<br />

Kapitel bereits dargestellt, lassen Färbung und Zeichnung keine geographisch<br />

gerichtete Variabilität erkennen. Die einzige Ausnahme bilden die<br />

bläulichen, grünlichen oder türkisfarbenen Flecken an den Flanken. Diese<br />

sind bei den Eidechsen der lnseln Fuerteventura und Lobos immer sehr<br />

klein, nie größer als der Durchmesser von 3 Schuppen (BrscHorr 1985b u. f,<br />

vgl. auch Taf. 12b). Bei allen anderen Inselpopulationen werden sie größer,<br />

sind bei denen auf der Insel Lanzarote besonders groß, vor allem bei den<br />

männlichen Tieren. Bei den alten d aus dem Malpafs der Montafla de la<br />

Corona im Norden Lanzarotes (nominelle Unterart G. a. laurae) können

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