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Boutique · Heimtex · Leuchten - Gemeinde Kirchlengern

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14<br />

DIE VEREINSREPORTAGE<br />

Auf den ersten Blick mag man es kaum<br />

glauben, die Selbsthilfegruppe Hagedorn<br />

des Blauen Kreuzes in der ev.<br />

Kirche ist eine muntere Truppe.<br />

Lothar Peitzmann, seit vier<br />

Jahren Vorsitzender, erklärt:<br />

„Früher habe ich auch geglaubt,<br />

dass man ohne Alkohol keinen<br />

Spaß haben kann. Das stimmt<br />

aber einfach nicht, es geht auch<br />

ohne.“ Seit zwölf Jahren gehört<br />

er der Gruppe an, hat sich nach<br />

Entgiftung und Therapie inzwischen<br />

in seinem neuen Leben<br />

ohne Alkohol eingerichtet, hat<br />

Schulungen mitgemacht und<br />

gibt heute die gemachten Erfahrungen<br />

und die erworbenen<br />

Kenntnisse an seine Mitmenschen<br />

weiter.<br />

Die BKE-Gruppe Hagedorn wurde 1976<br />

vom damaligen Hagedorner Pfarrer<br />

Fritz Strunk gegründet, der später auch<br />

einige Jahre Vorsitzender des Landesverbandes<br />

Nordrhein-Westfalen war.<br />

Wie hoch die Pionierarbeit eingeschätzt<br />

wird, die Strunk leistete, mag man daran<br />

erkennen, dass der Ehrenvorsitzende<br />

des Landesverbandes, Walter Beier,<br />

noch heute in jedem Jahr am Todestag<br />

von Pastor Strunk nach Hagedorn<br />

kommt und an dessen Grab einen Blumenstrauß<br />

niederlegt.<br />

Heute hat die Selbsthilfegruppe rd. 70<br />

Mitglieder, Freunde und Förderer. Ei-<br />

Blaues Kreuz Hagedorn stellt sich vor<br />

nen Mitgliederschwund gibt es nach<br />

Angaben von Peitzmann nicht, denn in<br />

der Regel bleiben die Mitglieder in der<br />

Gruppe, da sie wissen, dass bei einem<br />

Abhängigen die Abhängigkeit ein Leben<br />

bleibt.<br />

Peitzmann: „Vernachlässige<br />

ich das, lauern<br />

da Gefahren. Unser<br />

Suchtgedächtnis,<br />

das im<br />

Stammhirn sitzt,<br />

spielt uns dann<br />

vor, dass es mit<br />

dem Alkohol<br />

doch schön war<br />

und verleitet<br />

uns zum Trinken.<br />

Deshalb müssen<br />

wir uns immer wieder mit<br />

der Sucht beschäftigen.“ Neben<br />

vielen langjährigen Mitgliedern<br />

– Christel Skowronnek ist seit<br />

1977, Gerhard Sudeck ist seit<br />

1980 dabei – finden aber auch<br />

immer wieder neue Menschen den Weg<br />

in die Gruppe, die offen ist für jegliche<br />

Art von Sucht wie Tabletten, Drogen,<br />

Magersucht. Peitzmann: „Die Wege in<br />

die Sucht und die Wege aus der Sucht<br />

ähneln sich.“ Die Kontaktaufnahme erfolgt<br />

in der Regel per Telefon. Um dem<br />

Suchtkranken die Schwellenangst zu<br />

nehmen, finden die ersten Gespräche<br />

im kleinen Rahmen statt. Peitzmann:<br />

„Da wir nicht wissen, was wir vorfin-<br />

den, wird grundsätzlich kein Erstbesuch<br />

von einer Person allein gemacht. Dann<br />

bieten wir dem Suchtkranken an, in unsere<br />

Gruppe zu kommen. Wir<br />

können Kontakte mit Ärzten,<br />

Seelsorgern, Beratungsstellen,<br />

Fachkrankenhäusern und<br />

anderen Hilfsmöglichkeiten<br />

vermitteln, wenn eine solche<br />

Hilfestellung gewünscht wird<br />

oder notwendig ist. Wenn es<br />

sich um einen Alkoholkranken<br />

handelt, vereinbaren wir einen<br />

Termin mit der Fachklinik in<br />

Hörstel, damit der Kranke eine<br />

qualifizierte Entgiftung machen<br />

kann. Das hat den Vorteil, dass<br />

sich an die Entgiftung eineambulante<br />

oder Langzeittherapie<br />

anschließen kann. Wenn man sieht,<br />

dass das noch nicht reicht, wenden wir<br />

uns an das Diakonische Werk, mit dem<br />

wir eng zusammen arbeiten, um eine<br />

Langzeittherapie zu ermöglichen.“<br />

Die Selbsthilfegruppe des Blauen Kreuzes<br />

trifft sich jeden Montag von 19.30

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