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Musikschulen in Deutschland – Ein qualitativer Vergleich von ...

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maßnahen erreichen auch hier <strong>in</strong>haltliche Dimensionen wie z.B. durch die<br />

Wiedere<strong>in</strong>führung <strong>von</strong> Gruppenunterricht.<br />

Für die Öffentlichkeit ist momentan noch nicht immer ersichtlich, wor<strong>in</strong> sich die<br />

verschiedenen <strong>Musikschulen</strong> eigentlich unterscheiden. Dem könnte mit e<strong>in</strong>er<br />

besseren Transparenz der e<strong>in</strong>zelnen Inhalte verschiedener E<strong>in</strong>richtungen abgehol-<br />

fen werden 163 . In der Praxis kommt es z.B. vor, dass Eltern ihr K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> der<br />

E<strong>in</strong>richtung anmelden, die sie <strong>in</strong> den ‚gelben Seiten’ unter dem Begriff ‚Musikunter-<br />

richt’ gefunden haben. Öffentliche E<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d dort meist nicht aufgelistet 164 .<br />

Außerdem verb<strong>in</strong>den viele Menschen mit dem Musikschulunterricht lediglich<br />

Instrumentalunterricht - die Musikschule wird als Vermittler e<strong>in</strong>es Instrumentalleh-<br />

rers gesehen. E<strong>in</strong> eventuelles Fehlen der eigentlichen Stärke <strong>von</strong> <strong>Musikschulen</strong>,<br />

also der Möglichkeit zur Begabtenförderung, das Ergänzungsfächerangebot und die<br />

Möglichkeit zur Mitwirkung <strong>in</strong> Ensembles, könnte im ersten Moment nicht auffallen.<br />

Die unterschiedlichen Angebote vor Ort zu vergleichen setzt voraus, dass die<br />

Schüler bzw. deren Eltern überhaupt wissen, dass mehrere unterschiedliche<br />

Angebote vorhanden s<strong>in</strong>d und wie diese sich unterscheiden. Es kann auch nicht <strong>von</strong><br />

den Schülern erwartet werden, qualitativ m<strong>in</strong>derwertige Angebote selbst erkennen<br />

zu können.<br />

Selbst bei den verantwortlichen Politikern s<strong>in</strong>d hier teilweise noch illusionäre<br />

Vorstellungen <strong>von</strong> kultureller Bildungsarbeit vorhanden.<br />

„Etwas ganz anderes ist die sogenannte freie Trägerschaft für kommunale Kulture<strong>in</strong>-<br />

richtungen wie z.B. <strong>Musikschulen</strong>, Theater, Orchester, Bibliotheken oder Galerien. In<br />

Kenntnis, dass es doch bei ... freien <strong>Musikschulen</strong> auch geht, stellt sich mancher<br />

Politiker vor, dass doch nur die örtliche Musikschule <strong>in</strong> freie Trägerschaft überführt<br />

werden müsste und schon hätte man für weniger Geld unglaublich engagiert arbei-<br />

tende Lehrkräfte und e<strong>in</strong>e Musikschule, die durch angenehme Atmosphäre auch zur<br />

Bereicherung des örtlichen Kulturlebens beiträgt. Dies anzunehmen, ist natürlich<br />

grundlegend falsch. E<strong>in</strong>e Umwandlung <strong>in</strong> freie Trägerschaft, die <strong>von</strong> oben verordnet<br />

wird, ist ke<strong>in</strong>esfalls auch nur annähernd mit e<strong>in</strong>er gewachsenen freien Trägerschaft<br />

<strong>von</strong> unten zu vergleichen. Die Hoffnungen auf E<strong>in</strong>sparungen bei Erhalt des vollstän-<br />

163 vgl. O. Scheytt <strong>in</strong>:<br />

http://www.bundestag.de/parlament/kommissionen/kultur_deutsch/Protokolle/__ffentliche_Anh__rung_<br />

zum_Thema__Kulturelle_Bildung_.pdf, 09.12.2004<br />

164 vgl. D. Bäuerle-Uhlig, S. 306; R. v. Gutzeit, nmz 11/2000, S. 49-51<br />

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