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Musikschulen in Deutschland – Ein qualitativer Vergleich von ...

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4. Auswertung<br />

Die ‚Zwei-Klassen-Situation’ an vielen öffentlichen <strong>Musikschulen</strong> ist vergleichbar mit<br />

der ‚existenzsichernden Verpflichtung zu ehrenamtlichen Tätigkeiten’ an freien<br />

<strong>Musikschulen</strong>. Um Konflikten aus dem Weg zu gehen, und damit u.U. qualitative<br />

E<strong>in</strong>bußen an der betroffenen Musikschule für die Schüler zu vermeiden, muss vor<br />

allem für die Honorarkräfte mit Beg<strong>in</strong>n ihrer Tätigkeit klar se<strong>in</strong>, was <strong>von</strong> ihnen<br />

erwartet wird. Während Angestellte dies <strong>in</strong> ihrem Arbeitvertrag nachlesen können<br />

und sich an freien <strong>Musikschulen</strong> <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong> der Gründungsphase herausstellt,<br />

dass zusätzliche Arbeiten unabd<strong>in</strong>gbar s<strong>in</strong>d, kann es vorkommen, dass später<br />

h<strong>in</strong>zugezogene Freiberufler erst im Laufe ihrer Tätigkeit feststellen, über das<br />

Unterrichten h<strong>in</strong>aus noch sehr viel organisatorische Arbeit tun zu müssen. Dieses<br />

Verhalten wäre <strong>in</strong> diesem Falle teilweise auf mangelnde Identifikation des Lehrers<br />

mit der Institution zurückzuführen und steht, v.a. bei jüngeren Lehrern, auch im<br />

Zusammenhang mit der Identifikation mit dem Beruf des ‚Musikpädagogen’ an sich.<br />

In Verb<strong>in</strong>dung mit der sehr unterschiedlichen Bezahlung e<strong>in</strong>zelner Lehrer und dem<br />

noch nicht abgeschlossenen Professionalisierungsprozess des Berufes ‚Musikpä-<br />

dagoge’ ist so Konfliktpotential an öffentlichen wie freien <strong>Musikschulen</strong><br />

gleichermaßen vorhanden. Aussagen über die konkrete Unterrichtsqualität <strong>in</strong> der<br />

jeweiligen Arbeitssituation können nicht gemacht werden.<br />

In punkto Gruppenunterricht ist weniger das ‚ob’, sondern eher das ‚wie’ das<br />

ausschlaggebende Kriterium. Pr<strong>in</strong>zipiell ist im E<strong>in</strong>zelfall - ausschlaggebende<br />

Kriterien sollten hier die Persönlichkeit und der Wissenstand der e<strong>in</strong>zelnen Schüler,<br />

die Qualifikation der Lehrkraft und die Zusammenstellung der Gruppe se<strong>in</strong> -<br />

Qualitätssteigerung durch Gruppenunterricht möglich. Richtig e<strong>in</strong>gesetzt, kann der<br />

Lernprozess durch gruppendynamische Vorgänge, die im E<strong>in</strong>zelunterricht nicht<br />

möglich s<strong>in</strong>d, beschleunigt werden. Oft h<strong>in</strong>dern aber die Sparzwänge freier- wie<br />

öffentlicher <strong>Musikschulen</strong> am pädagogisch s<strong>in</strong>nvollen E<strong>in</strong>satz dieser Unterrichts-<br />

form. Da die Ausbildung vieler bereits tätigen Musikschullehrer nicht auf den<br />

Gruppenunterricht vorbereitet hat, s<strong>in</strong>d Fortbildungen <strong>in</strong> diesem Bereich dr<strong>in</strong>gend<br />

angebracht 159 .<br />

159 H<strong>in</strong>zu kommen <strong>in</strong> diesem Zusammenhang die beabsichtigten Kooperationen vieler <strong>Musikschulen</strong><br />

mit den geplanten bzw. noch im Projektstadium bef<strong>in</strong>dlichen Ganztagsschulen. Der <strong>in</strong>strumentale<br />

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