Musikschulen in Deutschland – Ein qualitativer Vergleich von ...

Das Angebot aller freien Musikschulen zu überschauen und zu bewerten ist im
Rahmen dieser Arbeit leider unmöglich. Im Folgenden also der Versuch einige im
Zusammenhang dieses Vergleichs mir wichtig erscheinende Aspekte zu beleuchten.
Studienvorbereitende Ausbildung
Freie Musikschulen und deren Lehrkräfte genießen aufgrund der gesetzlichen
Regelungen in Bezug auf Gemeinnützigkeit und Umsatzsteuerbefreiung 142 steuer-
rechtliche Vorteile, wenn sie einen Teil ihrer Schüler „auf einen Beruf ...
vorbereiten“. Von den zuständigen Landesbehörden und Finanzämtern werden die
Kriterien für Anerkennung bzw. Befreiung unterschiedlich gehandhabt, in der Praxis
resultieren Bestrebungen in dieser Richtung meist in der Einrichtung einer SVA bzw.
Begabtenförderung 143 . Neben den ohne Zweifel positiven qualitativen Auswirkungen
auf die Ausbildungsmöglichkeiten der Musikschule sind auch Steigerung des
Prestige und der Attraktivität für hochqualifizierte Lehrkräfte, dort zu unterrichten, die
Folge. Der Aufwand kann durch sinnvolle Planung, z.B. Einrichtung eines Förder-
mitteltopfes, „Bindung der zusätzlichen Förderungen an Leistungsnachweise“,
Akquirierung von Stipendien, Patenschaften, Sponsoren, „’Ausleihe’ von Schülern“
etc. begrenzt werden 144 .
Gruppenunterricht
Bei ‚pädagogisch intendierten freien Musikschulen’ sind aufgrund ihrer Nähe zu den
öffentlichen Musikschulen auch ähnliche Ansätze in Bezug auf den Gruppenunter-
richt zu finden, so heißt es z.B. über die Musikkunstschule Hamburg:
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Derzeit wird darüber nachgedacht, wie pädagogisch sinnvoller Kleingruppenunter-
richt möglich ist, wobei keinesfalls qualitative Abstriche gemacht werden. Da die
Entwicklung einer generellen Richtlinie für diese Unterrichtsform sehr genau durch-
dacht werden muss, diese Leitlinie von allen Lehrern getragen werden sollte und
auch die Entgeltordnung entsprechend anzupassen ist, sollte die Entscheidung nicht
142 UStG § 4 Nr. 21 f., AO § 51 ff.
143 vgl. G. Buchholz 2004, S. 115 f.
144 vgl. Rittersberger/Haller, S. 23