Musikschulen in Deutschland – Ein qualitativer Vergleich von ...
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Abgesehen <strong>von</strong> den <strong>in</strong>haltlichen Schwierigkeiten, auf die der Musikschullehrer <strong>in</strong><br />
dieser Situation treffen könnte, hat sich Oliver Scheytt 1989 mit den organisatori-<br />
schen Möglichkeiten dieser zweigleisigen Ausrichtung der öffentlichen <strong>Musikschulen</strong><br />
beschäftigt.<br />
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Da die durch allgeme<strong>in</strong>e studienqualifizierende Bildungsgänge erworbenen Bil-<br />
dungsqualifikationen nicht ausreichend s<strong>in</strong>d, um das Musikstudium aufzunehmen,<br />
bietet die Musikschule mit der Studienvorbereitung e<strong>in</strong>en Bildungsgang für e<strong>in</strong>e be-<br />
sondere Hochschulreife h<strong>in</strong>sichtlich der Musikhochschulen an, allerd<strong>in</strong>gs ohne fest<br />
umrissenen Abschluss (Prüfung, Zeugnis, usw.) ... Aus diesen Überlegungen ergibt<br />
sich schließlich die Fragestellung, ob der studienqualifizierende Teil der Musikschul-<br />
arbeit als eigenständiger Bereich dem (berufsbildenden) Schulwesen zuzuordnen<br />
und damit auch gesetzlich zu regeln ist (ähnlich wie die Abendhauptschule an<br />
Volkshochschulen). (O. Scheytt, S. 154 f.)<br />
Die enorme Vielschichtigkeit der heutigen deutschen Musikschullandschaft hat<br />
bisher e<strong>in</strong>heitliche gesetzliche Regelungen erschwert. Diese auf den studienvorbe-<br />
reitenden Teil zu beschränken wäre e<strong>in</strong>e Lösungsmöglichkeit aus dem Dilemma.<br />
Da Oliver Scheytts Buch kurz vor der ‚Wende’ entstanden ist, möchte ich zur<br />
weiteren Vertiefung dieses Themas auf den Wert e<strong>in</strong>er noch zu erstellenden<br />
Untersuchung der Entwicklung der <strong>Musikschulen</strong> und Musikunterrichtskab<strong>in</strong>ette der<br />
ehemaligen DDR oder beispielsweise der Konsequenzen der Fusion <strong>von</strong> Musik-<br />
schule und Musikunterrichtskab<strong>in</strong>ett zu e<strong>in</strong>em Eigenbetrieb, wie z.B. <strong>in</strong> Leipzig<br />
geschehen, h<strong>in</strong>weisen.<br />
Gruppenunterricht<br />
Entwürfe für e<strong>in</strong>e flexible Gestaltung <strong>von</strong> Unterrichtsformen haben die <strong>–</strong> <strong>in</strong> der Praxis<br />
nach wie vor häufig stattf<strong>in</strong>dende <strong>–</strong> Diskussion um E<strong>in</strong>zel- oder Gruppenunterricht <strong>in</strong><br />
den Veröffentlichungen bereits abgelöst. Für den Anfangsunterricht ist Gruppenun-<br />
terricht akzeptiert und bekannt im Zusammenhang mit den Unterrichtskonzeptionen<br />
<strong>von</strong> Sh<strong>in</strong>ichi Suzuki, Carl Orff, der Kodàly-Methode, der Rolland-Methode und dem<br />
Unterrichtspr<strong>in</strong>zip <strong>von</strong> Sheila Nelson. E<strong>in</strong>zelunterricht gilt als die traditionelle Unter-<br />
richtsform. ... In Abgrenzung <strong>von</strong> Privatunterricht und Konservatorium war<br />
Gruppenunterricht <strong>in</strong> den 50/60er Jahren des 20. Jahrhunderts die wesentliche Aus-<br />
bildungsform der öffentlichen Musikschule. Der Unterrichtsform des