Musikschulen in Deutschland – Ein qualitativer Vergleich von ...
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Die une<strong>in</strong>heitliche Organisation und Verwaltung der öffentlichen <strong>Musikschulen</strong> hat<br />
e<strong>in</strong>e ungleiche Bezuschussung durch die Kommunen 120 zur Folge, des weiteren<br />
weist die Förderung mit Bundes- und Landesgeldern zwischen den e<strong>in</strong>zelnen<br />
Bundesländern erhebliche Unterschiede auf 121 . Dies wirkt sich unmittelbar auf die<br />
Gebührensätze der e<strong>in</strong>zelnen <strong>Musikschulen</strong> aus.<br />
52<br />
Dennoch s<strong>in</strong>d Unterschiede <strong>in</strong> den Bundesländern aufgrund der mehr oder weniger<br />
großen Förderung durch Landesmittel vorgeschaltet. Die Grafik ‚Anteile am Ge-<br />
samtetat’ [siehe Quelle, H.K.] lässt erkennen, dass e<strong>in</strong> hoher Landesanteil direkt mit<br />
niedrigen Gebühren korreliert und umgekehrt. Die vom VdM se<strong>in</strong>erseits vorgeschla-<br />
gene und <strong>in</strong> die Bildungsplanung der Bund-Länder-Kommission als Zielsetzung<br />
e<strong>in</strong>gegangene ‚Drittelf<strong>in</strong>anzierung’ der <strong>Musikschulen</strong> aus Gebühren, kommunalen<br />
und Landesmitteln ist zur Zeit nur <strong>in</strong> den neuen Bundesländern erreicht, jedoch ist<br />
zu berücksichtigen, dass hier z.T. noch Bundesmittel für die Förderung e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden konnten. Auf der anderen Seite geht e<strong>in</strong>e sehr ger<strong>in</strong>ge Landesförderung wie<br />
z.B. <strong>in</strong> Niedersachsen, Hessen, Rhe<strong>in</strong>land Pfalz und <strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> überpro-<br />
portional zu Lasten der Teilnehmer, wenn dies nicht wie z.B. <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />
die Kommunen abfangen. (Statistisches Jahrbuch 2002, S. 37, vgl. ebd. S. 35)<br />
Die Gebühren für Musikalische Früherziehung 122 betrugen am 01.01.2002 <strong>in</strong> den<br />
Bundesländern durchschnittlich 120€ (TH) bis 260€ (BW), wobei bundesweit e<strong>in</strong>e<br />
Preisspanne <strong>von</strong> 41 € (TH) bis 479 € (BW) vorhanden war. E<strong>in</strong>zelunterricht 123<br />
kostete durchschnittlich zwischen 365€ (TH) und 890€ (SH), im E<strong>in</strong>zelnen zwischen<br />
196€ und 1.362€. Vere<strong>in</strong>zelt gibt es auch <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Bundeslandes extreme<br />
Gebührenunterschiede, so kosten S<strong>in</strong>gklassen 124 <strong>in</strong> Bayern zwischen 18€ und<br />
1.270€ 125 . Die regionale soziale Struktur sowie deren gewachsene Traditionen<br />
tragen bestimmt nicht unerheblich zu diesen vehementen Unterschieden bei, es ist<br />
aber zu überlegen ob diese extremen Differenzen Handlungsbedarf ‚<strong>von</strong> oben’<br />
bedürfen 126 . Rückschlüsse <strong>von</strong> der Unterrichtsgebühr auf die Unterrichtsqualität zu<br />
ziehen könnte für Schüler oder deren Eltern zwar naheliegend se<strong>in</strong>, wäre aber<br />
falsch. Fest angestellte Lehrer werden größtenteils unabhängig <strong>von</strong> den Gebühren<br />
nach Tarif bezahlt. Es ist anzunehmen, dass e<strong>in</strong>e Korrelation zwischen Unterrichts-<br />
120<br />
geme<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d hier Städte, Geme<strong>in</strong>den und Kreise<br />
121<br />
vgl. Scheytt, S. 239<br />
122<br />
60 m<strong>in</strong>., pro Jahr<br />
123<br />
45 m<strong>in</strong>., pro Jahr<br />
124<br />
60 m<strong>in</strong>., pro Jahr<br />
125<br />
vgl. Statistisches Jahrbuch 2002, S. 32 f.<br />
126<br />
vgl. W. Mayer, nmz 11/2000, S. 50 und S. 51