Musikschulen in Deutschland – Ein qualitativer Vergleich von ...

eiden Musikschulkonzepte ‚freie Musikschule’ und ‚öffentliche Musikschule’. Allge-
meinverbindliche Aussagen über die Unterrichtsqualität zu treffen, gestaltet sich
unter dem Aspekt der Messbarkeit allerdings als schwierig 116 . Ausschlaggebend ist
immer die Lehrerpersönlichkeit sowie das Zusammenspiel des Verhältnisses
Schüler – Lehrer. Die in den ersten beiden Kapiteln beschriebenen Rahmenbedin-
gungen können aber den Unterricht bzw. dessen Qualität beeinflussen. Für
Untersuchungen in diesem Bereich möchte ich auf die Dissertation ‚Professionalisie-
rung in der Musikpädagogik’ von Dietlind Bäuerle-Uhlig verweisen.
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Die Person der Lehrenden spielt für gelungenen Unterricht eine maßgebliche Rolle,
was bislang in seiner Relevanz eher ausgeklammert wurde. Für eine entsprechende
Gewichtung dieses Aspektes ist es notwendig, das Bedingungsgefüge von Berufstä-
tigkeit in der Instrumentalpädagogik mit seiner Vernetzung von Lernenden und
Lehrenden, Musik und Instrument, Institution und Gesellschaft zu durchschauen. (D.
Bäuerle-Uhlig, S. 13 f.)
3.2.1. Auswirkungen auf die Schüler an öffentlichen
Musikschulen
Den Schülern an öffentlichen Musikschulen steht heute ein breites Angebot an
musischer Bildung zur Verfügung. Durch die vom VdM entwickelte Rahmen- und
Strukturpläne wird versucht, ein einheitliches und vollständiges Unterrichtsangebot
möglichst flächendeckend Schülern jeden Alters mit einer sozial verträglichen
Preispolitik anzubieten. Im Zusammenhang mit den ständig sinkenden öffentlichen
Zuschüssen wurden bereits Bestrebungen in punkto Effizienz angestrebt. Reformen
der Organisation in Bezug auf Struktur- und Personalentwicklung müssen den
bestehenden Unterricht zwar nicht unmittelbar beeinflussen (es sei denn dass z.B.
ein Lehrauftrag aus diesen Gründen gestrichen oder gekürzt wird), aber eine
Änderung der Rahmenbedingungen kann auch positive wie negative qualitative
Konsequenzen haben.
Dass eine evtl. vorherrschende ‚Zwei-Klassen-Situation’ zu Konflikten führen kann,
wurde in Kapitel 3.1.1. erläutert. Dies könnte sich indirekt, etwa durch die unter-
116 vgl. Scheytt/Zimmermann, S. 21