Musikschulen in Deutschland – Ein qualitativer Vergleich von ...

unter Berücksichtigung seiner Ausbildung und Fortbildungsmöglichkeiten nicht ge-
recht werden kann:
Dabei stellt sich aber ganz nachdrücklich die Frage, ob es nicht sinnvoll und u.a. die
Aufgabe eines Berufsverbandes eher wäre, die Abgrenzungen zu anderen Berufs-
feldern möglichst genau zu beschreiben und nach außen zu vertreten, in diesem Fall
etwa zu Sozialarbeitern, Psychotherapeuten, Jugend- und Familienhelfern und auch
Lehrern an allgemeinbildenden Schulen etc. Nur ein klar beschriebenes Berufsbild
und vor allem eine auch im juristischen Sinne gültige Tätigkeitsbeschreibung mit klar
gezogenen Grenzen kann verhindern, dass umgekehrt Ansprüche und Erwartungen
an Musikschullehrer damit in der Öffentlichkeit und bei Politikern geweckt werden,
die Instrumentalpädagogen aufgrund ihrer Ausbildung nicht erfüllen können und
vermutlich zumeist auch nicht wollen. Sie haben sich entschlossen, Instrumentalpä-
dagoginnen oder Instrumentalpädagogen zu werden und nicht z.B.
Psychotherapeuten. (D. Bäuerle-Uhlig, S 178)
Der relativ junge Studiengang des Musikpädagogen 80 ist noch im Umbruch begriffen
und kann sich nur langsam an das von Verbandsseite ausformulierte Berufsbild
bzw. den Berufsanforderungen anpassen. Insgesamt ist das Berufsbild noch nicht
definiert 81 , man kann inzwischen beim Musikschullehrer zwar schon von einem
„professionalisierten, eigenständigen Beruf sprechen“, allerdings gibt es noch „viele
offene Fragen“ und es sind nach wie vor „viele Einschränkungen zu machen“ 82 . Ein
verfeinerteres Berufsbild, allgemein anerkannt und verstanden, ist also erforderlich,
um die Professionalisierung weiter voranzutreiben.
3.1.1. Auswirkungen auf die Lehrer an öffentlichen
Musikschulen
Die Entwicklung des Berufes ‚Musikschullehrer’ an öffentlichen Musikschulen seit
dem 2. Weltkrieg kann als sehr positiv eingeschätzt werden. Die Zahl der im VdM
80 vgl. D. Bäuerle-Uhlig, S. 138
81 vgl. M. D. Loritz, 1998, S. 178, zitiert nach D. Bäuerle-Uhlig, S. 241
82 M. D. Loritz
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