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Musikschulen in Deutschland – Ein qualitativer Vergleich von ...

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öffentlichen Dienst bis zum freien Mitarbeiter“ h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em diffusen Berufsbild<br />

beiträgt.<br />

„In weiten Teilen der Bevölkerung ist offenbar nicht bekannt, dass zur Ausübung des<br />

Berufs <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong> Studium notwendig ist. Auch belastet die sich hartnäckig<br />

haltende Me<strong>in</strong>ung vom Musikschullehrerberuf als ‚Nebenjob’ das Berufsbild <strong>in</strong> der<br />

Öffentlichkeit.“ 75 Auch dem Autor dieser Arbeit ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Lehrtätigkeit schon<br />

mehrmals die Frage „...und was machen Sie beruflich?“ <strong>von</strong> Seiten der Schüler oder<br />

deren Eltern untergekommen. Geschichtlich betrachtet hat neben Vorstellungen<br />

vom „Privatmusiklehrer früherer Jahrzehnte oder gar des [vor-]letzten Jahrhun-<br />

derts“ 76 der Lehrkräftemangel <strong>in</strong> der BRD <strong>in</strong> den 70er Jahren „negative<br />

Auswirkungen auf das Berufsimage“ gehabt: E<strong>in</strong>e Werbekampagne sollte, mangels<br />

F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten, besonders „musikengagierte Hausfrauen“ zur<br />

Unterweisung <strong>von</strong> K<strong>in</strong>dern „<strong>in</strong> der Musikalischen Früherziehung, <strong>in</strong> der Musikali-<br />

schen Grundausbildung und im Instrumentalunterricht“ heranziehen 77 . Erst danach<br />

wurden Studiengänge für Musikschullehrer an den Hochschulen etabliert. 78<br />

E<strong>in</strong> differenziertes Selbstbild ihres Berufes, bzw. e<strong>in</strong> Berufsbewusstse<strong>in</strong>, entwickeln<br />

selbst die Musikpädagogen oft erst nach e<strong>in</strong>igen Jahren Berufspraxis. Die Ausbil-<br />

dung an der Hochschule ist bis heute meist stark künstlerisch geprägt,<br />

pädagogische und didaktische Anteile stehen selten im Vordergrund 79 :<br />

Schon seit längerer Zeit kommen sehr viele Zuschriften, speziell <strong>von</strong> <strong>Musikschulen</strong>,<br />

die besagen, dass die Absolventen der Hochschulen fachlich ungeheuer gut s<strong>in</strong>d,<br />

gerade aber im Umgang mit K<strong>in</strong>dern, also <strong>in</strong> der Pädagogik, Defizite aufweisen. Das<br />

wollen wir verbessern. (Armbruster, F. / Weber, M., im Gespräch mit Rolf Hempel,<br />

Leiter der Stuttgarter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, 1996, S. 46, zi-<br />

tiert nach D. Bäuerle-Uhlig, S. 140, siehe auch ebd. S. 138, 142, 165)<br />

Defizite <strong>in</strong> der Berufsausbildung werden <strong>in</strong> dem Bericht der Dr. Hirsch & Gayer<br />

Consult<strong>in</strong>g ‚Optimierungsansätze zur Umsetzung der Leitl<strong>in</strong>ien <strong>von</strong> Musikschule<br />

2000 <strong>in</strong> den <strong>Musikschulen</strong> des Landes NRW’ wie folgt formuliert (gekürzt):<br />

75<br />

M. D. Loritz; vgl. D. Bäuerle-Uhlig, S. 363<br />

76<br />

M. D. Loritz<br />

77<br />

Stumme, W., 1976, S. 74, zitiert nach: D. Bäuerle-Uhlig, S. 174 f.<br />

78<br />

Statistisches Jahrbuch 2002, S. 6, vgl. D. Bäuerle-Uhlig, S. 176 f.<br />

79 vgl. M. D. Loritz<br />

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