Musikschulen in Deutschland – Ein qualitativer Vergleich von ...

Eine generelle qualitative Einteilung der öffentlichen und freien Musikschulen in ‚gut’
und ‚schlecht’ anhand objektiver Kriterien, die sich aus der Organisationsform oder
der inhaltlichen Vorgaben ableiten lassen, ist aufgrund der vielfachen Über-
schneidungen nicht möglich. Während von Seiten der öffentlichen Musikschulen
immer wieder eine deutliche Abgrenzung zu den Freien auf rechtlicher Ebene
gefordert wird 71 , wird von Seiten vieler freier Musikschulen - mit Ausnahme der
Franchisegeber - immer wieder eine Gleichstellung mit den Öffentlichen ange-
strebt 72 . Letztendlich geht es immer um den Kampf um dringend benötigte
finanzielle Unterstützung. Da in Deutschland die kulturelle Bildung zwar Aufgabe der
Städte, Kreise und Kommunen ist 73 , aber bisher nur eine ‚freiwillige Pflichtaufgabe’
darstellt - d.h. kulturell muss zwar überall ein Angebot vorherrschen, über dessen
Umfang schweigt sich der Gesetzgeber aber aus - sind die diesbezüglichen
Einrichtungen i.d.R. unterfinanziert. 74 In Bezug auf Musikschulen bedeutet das, dass
der stetig steigenden Nachfrage nach musikalischer Bildung aufgrund finanzieller
Engpässe nur schwer nachgekommen werden kann.
71
in Bayern, Sachsen Anhalt und Brandenburg besteht inzwischen ein Namensschutz des Begriffes
‚Musikschule’; Forderungen nach gesetzlichen Regelungen: vgl. O. Scheytt, S. 326 (Deutscher
Städtetag 1985); nmz 03/2000, S. 27 (IG Medien),
http://www.musikschulen.de/seiten/aktuell/aktuell_04mai10-1.htm, 10.06.2004;
http://www.musikschulen.de/seiten/aktuell/downloads/resolution.pdf, 10.06.2004
72
vgl. nmz 04/2003, S. 29 (Bundesfachausschuss des DTKV für Freie/Private Musikschulen);
http://www.bdpm.de/newsite/ziele.html, 29.10.2004; http://www.ifpm.net/ifpm/Default.asp?seite=2,
03.11.2003
73
im Vergleich dazu sind die allgemeinbildenden Schulen Sache der Länder, vgl. Stellungnahme des
VdM, Frage 3
74
vgl. Stellungnahme des VdM, Frage 2, 3; O. Scheytt, S. 208 ff.; Hirsch/Gayer, S. 14
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